Es gibt keine Könige in Neverland

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Achtung: Diese Geschichte ist nicht ganz Dunkel, aber auch nicht ganz fröhlich, so ein Mittelding würde ich sagen nur damit ihr bescheid wisst.



Er nennt sie Königin, Königin der Insel, Königin der verlorenen Jungs, Königin von ihm.

Er ist wild, frei, dunkel und gefährlich und seine Königin kann nicht weniger als er sein.
Neverland hatte sie zwar nicht geboren, sie war nicht wie er selbst aus der Magie der Insel geschaffen worden und doch war sie für ihn gemacht worden.

Anfangs sträubte sie sich dagegen, sie klammerte sich  an ihrem Alten Leben fest. Sie war klein und zerbrechlich wie ein Vogel und sie dachte, das er sie in einen Käfig gesperrt hatte, dabei hatte er sie Frei gemacht:
Frei von Regel,
Frei vom Erwachsen werden,
Frei von Einsamkeit.

Wenn er die Jungen auf sie hetzt rennt sie durch Neverland zu einem Baum, sie klettert ihn hinauf immer höher und höher, bis sie die ganze Insel, ihr ganzes Königreich, überblicken kann und sie fort von denen ist von denen sie denkt, das sie ihr Schaden zufügen. Er hört sie knurren und sieht ihre Zähne blitzen, ihre Augen sind vor Zorn dunkel und wild.

Wendy Darling ist kein Vogel, sie ist ein Wolf.

Im Laufe der Zeit, die sie auf der Insel verbrachte, verdunkelte sich ihr früher weißes Nachthemd. Er zieht es vor sie so zu sehen konfrontiert mit der Dunkelheit, unfähig zu verbergen, was sie ist. Das Kleid hängt ihr nur noch in Fetzen um den Körper, es ist viel kürzer, als bei ihrer Ankunft in Neverland und er will wissen, was sich darunter verbirgt.

Als er ihr ein Baumhaus hoch über dem Lager baut lächelt sie. Als er ihr erklärte, dass es daran lag, dass er wusste, das sie gerne in den Bäumen war. Daraufhin biss sie ihn. Er begrüßte beides.

Sie versucht, ihn so weit wie möglich von sich fern zu halten, Anfangs hört er auf sie und verspricht ihr, dass er das Baumhaus nicht ohne ihre Erlaubnis betreten würde. Also beschließt er sie dazu zu bringen, seine Anwesenheit zu wollen. Eines Abends folgt er ihr und lernt all ihre Geheimnisse kennen.

Sie beginnt, ihr Baumhaus mehr mit ihm darin zu mögen.

Er beobachtet sie, wie sie mit ihren Brüdern am Lagerfeuer tanzt, geschmückt mit Federn und Perlen. Als sie in dieser Nacht weint, ist er es, der sie in den Armen hält und ihr die Salzwassertränen wegküsst. Erst später gesteht sie, dass sie seine Musik nicht mehr hören kann. Als er ihr sagt, dass es daran liegt, dass sie nicht mehr verloren ist, dankt sie ihm dafür, dass er sie gefunden hat.

Er schnitzt eine neue Panflöte, damit Wendy seine Musik wieder hören kann. Als sie sich in einer kalten Nacht neben ihn setzt und ihn bittet, etwas spielen zu dürfen, zieht er sie zu sich, er reicht ihr die Flöte und lauscht schließlich Wendys Musik.

Und die Insel verändert sich.
Die Bäume tragen Früchte und Blumen sprießen aus der Erde.
Sogar die Feen kehren in ihre winzigen Städte in den Zweigen zurück.

Neverland gedeiht.

Gedeiht für seine Königin.               


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