Harry Potter und seine kleine Schwester

Kapitel 86

Der große Abend war gekommen. Der Abend des Weihnachtsballs. Colin und ich hatten ausgemacht, dass wir uns unten vor der großen Halle treffen würden. Also machte ich mich fertig, half nebenbei Ginny mit ihrer Frisur und versuchte Hermine zu beruhigen. "Geht ihr doch schon mal vor. Ich komme dann nach", murmelte sie und zupfte nervös an einer ihrer Haarsträhnen. "Aber nicht kneifen", grinste Ginny und zog mich hinter sich her.

Im Gemeinschaftsraum begegneten wir noch Harry. "Wow, Luna. Du siehst gut aus. Das ist echt unglaublich. Du siehst aus wie..... Mum." Mir kamen fast die Tränen, so schön fand ich das, was Harry gerade gesagt hatte. "Danke", hauchte ich und wurde von ihm in seine Arme gezogen. "Viel Spaß heute Abend. Ich sehe mal nach Ron. Bis dann, Ginny." Und schon war er wieder verschwunden. Oh Mist, ich hatte ihm immer noch nicht gesagt, dass wir den Eröffnungstanz tanzen mussten. Da fiel mir ein, Colin hatte ich es auch nicht gesagt! Mist, Mist, Mist. "Na komm, schauen wir mal, wer schon unten ist", murmelte Ginny und wir liefen weiter zur großen Halle.

Wir stiegen die Treppe hinab und kamen direkt vor Neville zum Stehen. "H-Hallo, Ginny. Luna. Ihr s-seht gut aus", stammelte der Junge. Das er es geschafft hatte, Ginny zu fragen... Aber ich mochte ihn trotzdem. Ich blickte mich suchend um, konnte Colin aber noch nirgendwo sehen. "Wir gehen schon mal rein. Viel Spaß beim Eröffnungstanz", verabschiedete sich Ginny und umarmte mich noch einmal kurz, ehe sie mit Neville in die Halle verschwand.

Ich gesellte mich derweil zu Cedric, Fleur, Cho und einem weiteren jungen Mann - Fleurs Begleitung. "Cho, du siehst umwerfend aus", begrüßte ich das ältere Mädchen, auf das Harry so stand. "Danke, Luna. Aber dein Kleid steht dir auch total", gab sie zurück. "Hey, Kleine", begrüßte mich nun auch Cedric und umarmte mich kurz. "Ich liebe deine Haare", sagte Fleur mit ihrem typischen Akzent und umarmte mich ebenfalls.

Danach standen wir einfach etwas beisammen und ich schaute mich immer mal wieder um. Ich konnte Viktor an der Treppe stehen sehen. Er wartete immer noch auf Hermine. Nun kamen auch mein Bruder und Ron. Die Patils gingen zu ihnen. Professor McGonagall ebenfalls und redete mit Harry. Dieser sah verschreckt aus. Hatte sie ihm vielleicht gesagt, dass er den Eröffnungstanz tanzen musste? Ron verschwand mit einer der Patils in der Halle. Ich schaute mich weiter um, aber Colin war immer noch nicht da.

"Wo ist denn deine Begleitung?", wollte nun Fleur neben mir leise wissen. "Ich hab keine Ahnung", murmelte ich und versuchte innerlich nicht in Panik auszubrechen. Was, wenn Colin gar nicht kam? Wieder schaute ich mich um.

"Suchst du jemanden?" Blitzschnell drehte ich mich zu der Stimme um. "Colin!", seufzte ich erleichtert und glücklich und umarmte ihn. Er umarmte mich ebenfalls und hauchte mir einen Kuss auf die Wange, sodass ich rot wurde. Verlegen löste ich mich wieder von ihm. Oh man, was war denn die ganze Zeit mit mir los?

Colin musterte mich kurz und sein Grinsen wurde noch breiter. "Du siehst bezaubernd aus", lächelte er. "Danke." "Ah, da sind Sie ja alle", kam McGonagall mit einem Mal auf uns zu. "Sind sie bereit den Eröffnungstanz zu tanzen?" "Eröffnungstanz?", quietschte Colin, schaute mich panisch an und wurde ganz blass. "Ich hab es dir wohl vergessen zu sagen", meinte ich und schaute ihn entschuldigend an. "Stellen Sie sich bitte auf. Miss Delacour zuerst. Mr. Krumm, wo stecken Sie denn? Hierher bitte, Miss Granger. Mr. Diggory, bitte. Mr. Potter, kommen Sie hierher. Und zu guter Letzt, Miss Potter. Machen Sie sich bereit. Wenn die Tür aufgeht, gehen Sie zur Tanzfläche und tanzen den Eröffnungstanz."

Wir standen alle und McGonagall kam noch einmal auf mich zu. "Wenn ich das sagen darf, Miss Potter. Sie sehen aus wie ihre Mutter, ich denke sie sollten das wissen. Viel Glück." Und schon  war sie verschwunden. Erstaunt sah ich ihr hinterher. Erst die Fanfare holte mich wieder zurück ins Hier und Jetzt. Die Türen zur großen Halle öffneten sich und wir schritten einer nach dem anderen hinein.