Kapitel 94

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Es war spät geworden. Wir waren mit Hagrid im Wald unterwegs. Ron und Hermine hielten sich an Hagrid. Harry und ich liefen etwas auf Abstand. "Ich weiß noch, als ich euch allen das erste Mal begegnet bin", begann Hagrid mit einem Mal. "Da wart ihr mit Abstand der komischste Haufen, den ich je gesehen hatte." Ähm, danke? Was wollte Hagrid uns damit sagen?

"Wahrscheinlich habt ihr mich ein bisschen an mich selbst erinnert. Tja, und jetzt, vier Jahre später - drei in deinem Fall, Luna -..." "Sind wir immer noch ein komischer Haufen", lachte Ron dazwischen. "Kann schon sein, aber wir haben uns. Und Harry und Luna. Demnächst - zumindest einer von ihnen - der jüngste trimagische Champion aller Zeiten! Hurra!", rief Hagrid. Er, Hermine und Ron begannen die Hogwarts Hymne zu singen. Harrys und meine Aufmerksamkeit jedoch weckte etwas anderes.

Vor uns auf dem Boden lag ein Hut. Schwer schluckend nahm ich Harrys Hand, die er leicht drückte. Wir liefen um einen Baum, als mit einem Mal meine Narbe begann schmerzhaft zu brennen. Ich verzog mein Gesicht und fasste mir an die Stirn. Im Augenwinkel erkannte ich, dass Harry es mir gleich tat.

So schnell, wie es gekommen war, so schnell hörte es auch wieder auf. Stattdessen konzentrierte ich mich wieder darauf, was hinter dem Baum lag. Oder eher wer. "Mr. Crouch?", fragte Harry und ich schrie. Panisch ließ ich Harrys Hand los und rannte zu Hagrid. "Luna, was?" Ich klammerte ich an seinem Mantel fest und zeigte ängstlich in Richtung des Baumes, wo Harry noch immer stand. "Mr. Crouch..... Tot......", stammelte ich und drückte dann mein Gesicht in Hagrids Mantel.

Keine zehn Minuten später befanden Harry und ich uns vor dem Büro des Schulleiters. Schon am Treppenaufgang kam uns seine Stimme entgegen. "Hier ist ein Mann gestorben, Fudge, und er wird nicht der Letzte bleiben." Ich schluckte schwer und griff erneut an diesem Tag nach Harrys Hand. Er drückte sie fest und zog mich weiter zu der Tür, die einen Spalt offen war.

"Wir müssen handeln", meinte Dumbledore, doch der andere Mann verneinte. "Ich werde nichts tun. In Zeiten wie diesen sucht die Zauberwelt bei ihren Anführern Stärke, Dumbledore", sagte Fudge. "Dann zeigen Sie endlich mal Stärke!" "Das trimagische Turnier wird nicht abgebrochen. Ich werde nicht dastehen wie ein Feigling." "Ein wahrer Anführer tut das Richtige, egal was andere denken", entgegnete Dumbledore. "Was haben Sie gesagt? Was haben Sie zu mir gesagt!"

"Ich bitte Sie, meine Herrn. Ihr Gespräch ist, wie es Sie vielleicht interessiert, nicht mehr vertraulich", mischte sich Moody ein und plötzlich ging die Tür vor uns auf. Ich zuckte leicht zurück und Harry tat schnell so, als ob er gerade klopfen wollte.

"Oh Harry, Luna. Es ist schön euch wieder zu sehen", schleimte der Minister. Fudge war doch Minister, oder nicht? Hm. "Wir können später wieder kommen, Professor", wandte sich Harry an Dumbledore. "Das ist nicht nötig, Harry. Der Minister und ich sind fertig. Ich bin sofort bei euch. Herr Minister", sprach Dumbledore und brachte den Minister heraus. "Ach, Harry, Luna. Bedient euch ruhig an den Lakritzschnappern, während ich weg bin. Aber seid bitte gewarnt, sie sind ziemlich scharf." Und schon war Dumbledore verschwunden und wir waren allein in einem Raum mit Moody. Dieser verließ den Raum aber ebenfalls und schloss mit einem Wink seines Zauberstabes die Tür. Nun waren wir alleine.

Harry Potter und seine kleine SchwesterWhere stories live. Discover now