il mio maestro tedesco

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Eineinhalb Stunden später trete ich neben Josh wieder aus dem imposanten Gebäude. Ich habe mich sehr lange mit seiner Mutter unterhalten. Sie ist wahnsinnig nett und hat mir alles zu einem Referendariat in ihrer Kanzlei erklärt. Die Möglichkeiten scheinen unbegrenzt und wirklich sehr vielversprechend. Mrs. Miller hat auch deutlich gemacht, dass die Kanzlei sehr interessiert an mir ist. Allerdings bin ich bei weitem nicht die Einzige, die gerne dort arbeiten würde. Ich sollte definitiv schnell zusagen, das hat sie mir unmissverständlich klargemacht. Doch genau das ist das Problem. Ich will mich nicht schnell dafür oder dagegen entscheiden. Wenn Leon nicht wäre, hätte ich vermutlich nicht so lange gezögert. Schließlich weiß ich genau, was so eine Stelle bedeuten kann. Mit einer Ausbildung an einer der Top-Adressen kann man auf jeden Fall schnell eine steile Karriere beginnen. Allerdings frage ich mich in letzter Zeit, ob das alles ist was ich will. Ich habe das Gefühl, dass mich eine Bilderbuchkarriere allein nicht erfüllen kann. Also weiß ich nicht, was ich jetzt tun soll.

„Du hast meine Mum ganz schön verzaubert. Sie will dich wirklich gern in der Kanzlei haben. Ich würde mich auch total freuen, mit dir zusammen zu arbeiten. Überleg es dir gut okay Thea? Ich weiß, dass du dir nicht sicher bist, was du tun sollst. Es ist wegen deinem Freund oder?" Ich sehe ihn an: „Woher weißt du das? Ist es normal, dass ich mich um meine Beziehung so sehr sorge?" Josh verzieht seinen Mund zu einem Lächeln: „Als ich dich kennengelernt habe, warst du total frei. Diese Freiheit hast du in jeder Sekunde ausgestrahlt. Du hast auf deinen Bauch gehört und hier auch viel erlebt. Seit du in Deutschland warst, ist das anders. Seitdem bist du wirklich glücklich, aber man spürt auch, dass du deine Heimat und vor allem deinen Freund sehr vermisst. Es scheint, als gäbe es momentan nicht genug Gründe hier zu sein, wenn du in München sein könntest. Das ist nicht schlimm, du hast dich einfach verändert. Und dass du dir Sorgen machst ist normal. Du erlebst gerade, wie sich eine Fernbeziehung anfühlt. Wenn dir das nicht gefällt ist das auf keinen Fall schlimm." „Vor ein paar Monaten hätte ich nie gezögert, dieses Angebot anzunehmen. Ich weiß, welche Chancen deine Eltern mir bieten. Aber ich fühle, dass ich nicht mehr allein bin. Und so sehr ich mich über den Tag heute freue, weil das Gespräch so gut gelaufen ist, bin ich doch traurig, dass ich ausgerechnet heute nicht in München bin. Ich wäre wirklich gerne bei Leon und würde das mit ihm erleben. So langsam habe ich immer mehr das Gefühl, ich müsste mich zwischen meiner Karriere und meiner Beziehung entschieden." ,gebe ich zu.

„Ich denke nicht, dass es so ist. Aber wenn du es so empfindest, dann solltest du sehr gut darüber nachdenken und dich zu nichts drängen lassen. Ehrlich wüsste ich nicht, was ich machen würde, wenn es mir und Mary so ginge. Sie ist bald fertig und ich bin so unendlich froh, dass sie eine Stelle in London hat." „Du magst sie sehr oder?" ,hake ich nach. Josh nickt und in seine Augen tritt ein heller Glanz: „Ja das tue ich. Ich bin sehr glücklich mit ihr und bin froh, dass sie mich erhört hat. Schon seit einiger Zeit stehe ich auf sie und daraus habe ich auch kein Geheimnis gemacht. Mary ist toll." Ich lächele, Josh spricht so liebevoll von ihr, dass mir ganz warm wird. Jede Frau kann sich nur wünschen, dass ihr Partner so etwas über sie sagt.
Augenblicklich muss ich an meinen Freund denken. Ob er wohl auch so über mich spricht? „Das ist toll Josh. Mich freut es, dass ihr so glücklich seid. Ihr passt auch wirklich gut zusammen."

Zurück in der WG sichere ich mir sofort die Couch und vor allem den dazugehörigen Fernseher. Ich habe nur die erste Halbzeit des Bayernspiels verpasst. Während Josh meine Mitbewohnerinnen sucht und ihnen mitteilt, dass wir zurück sind, starte ich das Premiumprogramm und wähle das Fußballspiel aus. Sofort suchen meine Augen den Bildschirm nach Leon ab. Ich erkenne ihn ziemlich schnell und freue mich sehr, dass er spielt. Auch Joshua, Niklas und Serge stehen auf dem Feld. Passend zu ihrer Meisterkrönung führen die Bayern. Als die Kamera über die Tribüne schwenkt kann ich Lina in der Menge ausmachen und ein paar Sitze weiter Marius und Tim. Na wenigstens sie können Leon anfeuern. Mein Freund scheint heute ein gutes Spiel zu machen der Kommentator lobt ihn schon zum wiederholten Mal. „Na wie läufts?" ,Josh lässt sich neben mich auf die Couch fallen und auch Nancy und Mary kommen dazu. Ich nehme die Fernbedienung und stelle auf den englischen Kommentar, damit sie auch etwas verstehen. „Sehr gut, Leons Team führt mit 3:0. Sie werden heute nochmal gewinnen und nächste Woche holen sie hoffentlich den Pokal." ,antworte ich. Mary nickt: „Sie sind gut in Form ich denke sie können Leipzig schlagen. Und heute haben sie den Sieg ja so gut wie sicher." „Na dann können wir Leon ja bald mit einer fetten Party begrüßen." ,meint Nancy. Josh nickt begeistert: „Oh ja ihr habt schon lange keine Hausparty mehr gemacht und das Semester ist auch bald zu Ende das wäre eine tolle Gelegenheit." Mary nickt: „Ja könne wir gerne machen, aber wenn wir einen Star in unseren Reihen haben, sollten wir vielleicht nur den engeren Kreis einladen. Sonst muss Leon nur den ganzen Abend Autogramme geben und Fotos machen." „Das sollten wir auf jeden Fall beschränken. Leon steht nicht gern im Mittelpunkt." ,stimme ich zu. Dann wenden wir uns alle wieder dem Bildschirm zu.
„10, 9, 8, 7, 6, 5, 4, 3, 2, 1" ,zählen wir gemeinsam auf Deutsch mit den Bayernfans den Countdown herunter und beginnen dann zu jubeln. Mary, Nancy, Josh und ich stoßen mit Bier auf Leon und sein Team an. „Dein Freund ist deutscher Meister Thea." ,grinst Mary. „Ja er ist mein deutscher Meister. Ich bin unglaublich stolz auf ihn." ,grinsend beobachte ich wie die Jungs im Stadion mit ihren Fans den Sieg und die Meisterschaft feiern. „Du bist total verknallt Thea, du wärst auch stolz auf ihn wenn er in der untersten Liga spielen würde." ,schmunzelt Nancy „Ja sicher. Leon tut das was er liebt und ich bin glücklich, wenn er es ist." ,gebe ich mit einem Schulterzucken zurück. „Oh das ist so süß. Ihr zwei seid einfach so ein tolles Paar." Ich lächele verträumt, ja das sind wir.

Ich setze mich seufzend an meinen Schreibtisch und klappe meine Gesetzessammlung auf. Gemeinsam mit den anderen habe ich noch die Meisterfeier angeschaut und Pizza gegessen. Jetzt muss ich noch etwas für meine Prüfungen machen, auch wenn ich dazu absolut keine Lust habe. Viel lieber wäre ich jetzt bei meinem Freund. Ich werfe noch einen Blick auf mein Handy und mein Herz macht eine Satz als eine Nachricht von ihm angezeigt wird.
Hey Baby, sorry dass ich mich erst jetzt melde, hab's eher nicht geschafft auf mein Handy zu schauen. Danke, dass du an mich gedacht hast. Ich bin so happy meinen ersten Meistertitel gewonnen zu haben, wie gerne würde ich das jetzt mit dir feiern.

Ich hoffe dein Gespräch heute war erfolgreich und es hat sich gelohnt, dass du in London geblieben bist. Vielleicht telefonieren wir morgen und du erzählst mir alles in Ruhe? Übrigens du bist ziemlich süß, wenn du dich für mich freust ;)

Leon hat einen Link zu Instagram angehängt. Er führt mich zu Nancys Story und ich sehe, dass sie ein Video von heute Nachmittag gepostet hat. Es zeigt uns, wie wir vor dem Fernseher sitzen und den Countdown im Stadion mitzählen, ehe wir anstoßen und feiern. Sie hat sowohl mich, Mary und Josh als auch Leon verlinkt. Ich beginne zu schmunzeln und bin froh, dass ich mir kurz vorher Leons Trikot angezogen habe, um entsprechend angezogen zu sein. Ich habe kein Problem mit der Story, da Nancy sie nur für bestimmte Leute freigegeben hat, wie es aussieht. Und auch Leon scheint sich darüber zu freuen. Ich bin wirklich so unglaublich stolz auf den Mann an meiner Seite, auf meinen deutschen Meister.


Hallo ihr Lieben, es tut mir echt leid, dass Ihr so lange auf ein neues Kapitel warten musstet. Bei mir ging in letzter Zeit einfach alles drunter und drüber. Aber jetzt habe ich im Urlaub Zeit gefunden und konnte endlich wieder was schreiben. Ich sitze gerade im Strandkorb am Meer und lasse mich inspirieren. Viele sonnige Grüße ☀️

nulla accade senza ragione // Leon GoretzkaWhere stories live. Discover now