piccola gioia

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Ich schlüpfe leise unter der Decke hervor, um hinüber in die Küche zu gehen. Dort schenke ich mir ein Glas Wasser ein und lasse meinen Blick zu dem schlafenden Leon wandern. Wir haben es nicht mehr von der Couch in sein Schlafzimmer geschafft, nachdem wir noch ziemlich heftig miteinander rumgemacht haben. Leon hat mich dann in seine Arme gezogen und wir sind wohl beide eingeschlafen. Es ist mitten in der Nacht, ich erschaudere da meinen Köper nur noch die Unterwäsche bedeckt. Schnell leere ich mein Glas, damit ich wieder zu meinem Freund ins Warme kann. Ich lege mich wieder neben ihn, kann es dabei nicht lassen über seine Wange zu streichen. Der Mann vor mir brummt, er zieht mich fest an sich: „Wo warst du?" Ich blicke ihn erstaunt an, seine Augen sind geschlossen. Dennoch scheint er wach zu sein. „Ich hab nur kurz etwas getrunken. Tut mir leid, dass ich dich geweckt habe." Ich bekomme ein Kopfschütteln sowie ein weiteres Brummen als Antwort „Schon gut, jetzt lass uns weiter schlafen." Ich kuschele mich eng an ihn und lege meinen Kopf auf seine Brust, dann gleite ich wieder ins Land der Träume.

Am Morgen werde ich durch das Klappern von Geschirr wach. Ich blinzele ein wenig verwirrt, bis mir auffällt, dass ich auf Leons Couch liege. Mir kommt gestern Abend wieder in den Sinn und ein Grinsen stiehlt sich auf meine Lippen. Langsam drehe ich mich um, damit ich über die Lehne zur Küche sehen kann. Leon steht vor der Kücheninsel und stellt eine Tasse unter die Kaffeemaschine. Ich beschließe auch aufzustehen, so können wir gemeinsam frühstücken, vor dem Auslauftraining. Vom Boden schnappe ich mir meinen Pulli und meine Jeans. Leon hat mich mittlerweile bemerkt, er dreht sich zu mir um und kommt auf mich zu. „Guten Morgen Hübsche." Ich lege meine Lippen auf seine, ehe ich ihm ebenfalls einen guten Morgen wünsche. „Können wir noch zusammen frühstücken, bevor du losmusst?" Auf meine Frage bekomme ich ein Nicken als Antwort. Wir decken gemeinsam den Tisch zu Ende und setzen uns dann.

„Sag mal dieser Adventskalender." ,Leon zeigt hinter sich zur Kücheninsel, „Ist der für mich?" Ich nicke lächelnd: „Ja ich habe ihn gestern aufgehängt. Du hast ihn nur nicht entdeckt." Ein lüsternes Grinsen erscheint auf seinem Gesicht: „Ich hatte zugegeben auch wirklich Wichtigeres zu tun." Dann wird er wieder ernst: „Danke Mathea, das wäre nicht nötig gewesen." Ich winke ab: „Warte erstmal was drin ist, ehe du das sagst. Ich hoffe, ich kann dir eine kleine Freude machen." Mein Gegenüber nickt: „Natürlich, es ist so lieb, dass du dir Gedanken um mich gemacht hast. Du hast gerade so viel um die Ohren und trotzdem denkst du an so etwas. Du bist perfekt Hübsche." Er nimmt meine Hand und drückt einen Kuss darauf. Dann steht er auf, er verschwindet im Gang und kommt anschließend mit einer Holzkiste zurück. Ich muss lächeln, als ich die vielen kleinen Päckchen darin erblicke. Leon stellt den Kalender vor mir ab. „Ich habe auch einen für dich." ,grinst er. Ich erhebe mich von meinem Stuhl, um ihm um den Hals zu fallen. „Danke Schatz." Sanft küsst er mich, dabei schlingt er seine Arme um meine Taille. Ich fahre mit meinen Fingern in seine weichen Haare. Bevor ich den Kuss jedoch intensivieren kann, löst er sich wieder von mir. „Lass uns die Türchen aufmachen. Ich muss dann leider schon los."

Ich nicke, schnappe mir das erste Papiertütchen und öffne es vorsichtig. Es kommen kleine in silbernes Papier gewickelte Pralinen zum Vorschein. „Baci, oh wie toll." ,strahle ich. Die italienischen Küsschen gehören zu meinen Lieblingssüßigkeiten. Allein die Sprüche, die auch in Glückskeksen zu finden sind, machen sie hundert Mal besser als die deutsche Variante. Leon grinst mich an. Dann sucht er die Nummer eins an seinem Kalender. Vorsichtig zieht er die kleine Glasflasche mit dem winterlichen Badezusatz hervor. Ich weiß, wie gerne er ein Bad nimmt und der Geruch nach Wald, Moos, gemischt mit Zimt und anderen weihnachtlichen Gewürzen, haben mich sofort an ihn denken lassen. Sein Parfüm duftet ähnlich, nur mit einer Prise Meersalz oder was auch immer mich daran an das Meer denken lässt, statt den Wintergewürzen. Ich trete von hinten an ihn heran, schlinge so meine Arme um seinem Rumpf. Mein Gesicht lege ich an seinem Rücken ab, drücke ihm vorher noch einen Kuss in den Nacken, wofür ich mich sehr strecken muss. Leon lehnt sich ein wenig mehr zu mir zurück. „Gefällt es dir?" ,frage ich. „Und wie, das müssen wir unbedingt testen wenn ich wieder da bin." Ich kann sein Lächeln spüren, was mich noch glücklicher macht.

„Das machen wir. Jetzt musst du aber erstmal los, du bist schon spät dran." ,entgegne ich mit einem Blick auf die Uhr. Er seufzt, dreht sich in meinen Armen um und küsst mich erneut. „Wartest du hier auf mich?" ,erkundigt er sich. Lächelnd nicke ich, in meiner Tasche habe ich etwas zum Lernen mitgebracht. Wir verabschieden uns voneinander, ehe der Fußballer die Wohnung verlässt. Ich räume den Tisch von unserem Frühstück ab, dann setze ich mich mit meinen Unterlagen an den Esstisch. Ich vertiefe mich in das Handelsrecht und merke gar nicht wie schnell die Zeit vergeht. Erst als ich die Haustür höre, wird mir bewusst, dass es schon Mittag sein muss. Ich stehe auf und gehe in den Flur, um Leon zu begrüßen. Er kommt gerade aus dem Hauswirtschaftsraum. Grinsend bleibt er vor mir stehen: „Hey." Ich muss automatisch ebenfalls lächeln. „Hey." Der Größere blickt auf mich hinab und schlingt seine Arme um mich. Ich lehne mich gegen ihn und hauche ihm einen Kuss auf den Hals. Leon drückt seine Lippen an meine Schläfe. „Wie sieht es aus, bist du fertig mit lernen?" Ich schüttele meinen Kopf. „Mein Ziel heute hab ich noch nicht erreicht, ich brauch noch eine Weile tut mir leid." „Alles gut Hübsche. Du musst eben gerade viel lernen und hast Stress. Aber dein Abschluss steht auch vor der Tür also ist das ganz normal. Du setzt dich jetzt einfach nochmal an deine Unterlagen und ich rufe solange mal wieder zuhause an. Dann gehe ich vielleicht noch ein bisschen ins Gym." Ich seufze, nicke jedoch anschließend. Leon schiebt mich in den Wohnraum und ich mache mich wieder an die Arbeit.

Nach eineinhalb Stunden taucht mein Freund wieder auf, er hat mich bis jetzt ohne eine einzige Störung lernen lassen, wofür ich ihm sehr dankbar bin. Ich habe schon einiges geschafft. Leon hantiert eine Weile neben mir in der Küche herum und stellt dann eine Tasse Cappuccino vor mir ab. Ich lächele ihn an: „Dankeschön." „Damit du wieder in Schwung kommst. Schöne Grüße von Lu soll ich dir sagen." „Wie lieb, danke. Geht es ihr denn gut?" „Ja doch bei ihr ist alles super. In Köln ist alles wie immer und das Studium läuft gut. Ich würde gerne noch ein wenig trainieren, wollen wir danach den Badezusatz ausprobieren?" Ich sehe auf die Uhr und überlege wie lange ich noch brauche. „So in einer Stunde sollte ich fertig sein, also von mir aus gerne." Mein Freund nickt begeistert und küsst mich kurz, ehe er wieder verschwindet. Ich trinke meinen Cappuccino und gebe die letzte Stunde nochmal alles, damit ich dann endlich fertig bin.

Ich klappe meine Unterlagen zu und verstaue sie in der Tasche, dann lasse ich im Bad schon mal Wasser in die Wanne. Ich mache mich auf den Weg nach unten, um Leon zu holen und nehme aus der Küche noch ein wenig Obst und Nüsse mit. Aus dem Trainingsraum dringt laute Musik, also mache ich mir gar nicht erst die Mühe anzuklopfen, sondern öffne direkt die Tür. Der brünette Fußballer steht mit dem Rücken zu mir und trainiert mit irgendwelchen Hanteln. Ich kann die Muskeln seiner Arme und unter dem Tanktop auch die Rückenmuskulatur sehen, wie sie ein perfektes Spiel ergeben. Mir wird sofort heiß. Dieser Mann ist einfach der Wahnsinn. Ich habe Leon noch nie trainieren sehen, abgesehen vom Laufen und auf dem Trainingsplatz. Sicher weiß ich genau wie gut gebaut er ist, aber das so zu sehen ist nochmal was anderes. Sein Körper hat tatsächlich in letzter Zeit ein wenig an Masse zugelegt, was mich zugegeben nur noch mehr anmacht.
Ich schlucke und lasse meinen Blick nochmals über ihn wandern, bevor ich mich räuspere. „Ich bin fertig und habe schon mal das Wasser aufgedreht." Leon dreht sich zu mir um: „Und dann hast du mich beobachtet? Ich hab dich reinkommen gehört." Meine Wangen werden tatsächlich leicht rot, obwohl es keinen Grund gibt. Es ist mir nicht peinlich, dass ich ihn begehre. „Hm ja habe ich. Du siehst ziemlich heiß aus, wenn du das da machst." Ich nicke in Richtung der Hanteln. Leon zieht seine Augenbraue nach oben: „Nur dann?" Wie ein Raubtier kommt er mit langsamen Schritten auf mich zu, lässt mich dabei keine Sekunde aus den Augen. „Manchmal auch wann anders." ,gebe ich zurück. Leon grinst, er steht direkt vor mir, sodass ich meinen Kopf leicht heben muss, um ihn anzusehen. „Ich werde das manchmal in ein immer ändern müssen." Er senkt seinen Mund und saugt an dieser einen Stelle hinter meinem Ohr. Das bringt mich dazu aufzustöhnen und mich ihm entgegen zu drängen. Doch schnell löst er seine Lippen von meiner Haut. Er nimmt meine Hand in seine, in die andere die Snacks und zieht mich mit ins Badezimmer.

Hallo ihr Lieben, mit diesem vorweihnachtlichen Kapitel wünsche ich euch allen frohe Ostern! Ich weiß, die Zeit du. Das Setting passt gerade nicht so ganz zum Frühling, allerdings wird sich das erstmal nicht ändern und wir bleiben im Winter ;)

nulla accade senza ragione // Leon GoretzkaWhere stories live. Discover now