#Kapitel 1

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Hey, willkommen zur Fortsetzung zu "You belong (to) Me. Wenn ihr das Buch noch nicht gelesen hat tut das zuerst, sonst werdet ihr manches nicht verstehen können. Und an die, die den ersten Teil bereits kennen. Viel Spaß beim lesen;)
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Sophie POV


Zwei Wochen. Seit zwei Wochen wusste ich, dass Levi tot war. Eigentlich sollte es mich doch erleichtern, denn ich musste keine Angst mehr vor ihm haben. Aber Levi war mein einziger Freund gewesen und trotz den Dingen die er getan hatte, mochte ich ihn noch immer und vermisste ihn. Meine Brust schmerzte, wenn ich die Bilder von Levi und mir sah, die bei mir daheim hingen. Essen tat ich nicht, schlafen ging auch maximal eine Stunde am Tag und das Haus verließ ich gar nicht. Asha wich mir nicht von der Seite, aber immerhin fraß sie. Ihr Futter bestellte ich online, wenn es leer ging, damit ich nicht aus dem Haus musste. Wenn jemand klingelte ging ich nicht zur Türe. Ich wollte niemanden sehen. In der Therapie war ich noch nicht einmal gewesen, dazu fühlte ich mich nicht in der Lage.

Wieder klingelte es, aber wieder ging ich nicht zur Türe. Ich presste meine Hände auf die Ohren und machte mich unter der Decke so klein wie möglich. Asha miaute und kratzte an dem Sofa. „Sophie, mach bitte auf! Ich mache mir Sorgen!", rief Adrian und klopfte nun gegen die Türe. Schluchzend vergrub ich meinen Kopf im Kissen und riss an meinen Haaren. Irgendwann wurde ich plötzlich vom Sofa auf den Boden und in eine feste Umarmung gezogen. Erschrocken schaute ich auf. Adrian hockte auf dem Boden und hielt mich einfach fest. „Du siehst furchtbar aus, Sophie", murmelte er und ich schluchzte. „Hilfe...ich kann nicht...ich...", stammelte ich zusammenhangslos und er runzelte die Stirn. „Du musst mit jemandem reden, Sophie. Ich weiß, es fällt dir schwer, aber du brauchst Hilfe", meinte er besorgt. „Ich...ich...verdiene die Hilfe nicht...", wisperte ich verzweifelt. „Doch, du verdienst sie, rede dir nicht ein, dass du es nicht wert bist. Jeder hat Hilfe verdient", widersprach er mir ruhig.

„Eins steht auf jeden Fall fest, du wirst nicht weiter alleine wohnen, das tut dir nicht gut", meinte er entschlossen und stand auf, wobei er mich hochhob. Er trug mich in mein Schlafzimmer und setzte mich auf dem Bett ab. „Wo soll ich denn hin? Mein bester Freund ist tot...und ich bin schuld...", schluchzte ich verzweifelt. „Sophie, du bist nicht alleine. Ja, Levi Villin ist tot, aber es ist nicht deine Schuld", sprach er eindringlich auf mich ein. „Doch...wäre ich nicht weggelaufen, dann...dann wäre er nicht auf dieser Straße unterwegs gewesen...und...und hätte diesen schlimmen Unfall nicht gehabt...", schluchzte ich und riss an meinen Haaren. Meine Atmung verschnellerte sich, der Druck auf meiner Brust nahm zu und schwarze Punkte flackerten vor meinen Augen.

„Sophie!", rief Adrian und nahm mein Gesicht zwischen seine Hände. „Atme ruhiger, Sophie", verlangte er ruhig. Nur sehr langsam beruhigte ich mich und sackte erschöpft zusammen. Asha drückte sich besorgt miauend an mich und ich streichelte sie abwesend mit einer Hand. „Du trägst keine Schuld an seinem Tod. Rede dir das nicht ein. Wir können zwar nicht sagen, was der Auslöser für den Unfall war, aber es ist nicht deine Schuld!", sagte er ernst und ich wollte ihm so gerne glauben, aber ich konnte nicht. Das schien er zu merken, denn er seufzte nur und sah mich dann traurig an. „Du wirst bei mir wohnen, dann bist du nicht so ganz alleine", teilte er mir mit und ich senkte den Blick. Wieso tat er das? Ich war doch nur eine Belastung. „Sophie, willst du deine Sachen einpacken oder soll ich?", fragte er mich und ich zuckte leicht zusammen. Leider versank ich in letzter Zeit zu schnell zu tief in meinen Gedanken und erschrak dann immer, wenn mich jemand ansprach. „Ich glaube...ich schaffe es nicht...", murmelte ich tonlos und er nickte nur. Adrian packte meine Sachen in eine Tasche und ich beobachtete ihn aus halboffenen Augen. „Schlaf ruhig, Sophie. Es ist alles gut", meinte er und sah mich an. Unsicher nickte ich, legte mich hin und schloss die Augen. Tatsächlich schlief ich ein, aber wurde mal wieder von Albträumen geplagt.

Levi stand vor mir und sah mich anklagend an. „Du hättest nicht weglaufen sollen, Sophie. Ich kann nicht ohne dich leben, es ist deine Schuld, dass ich gestorben bin!", schrie er wütend und stieß mich nach hinten. „Levi...bitte...hör auf...", flehte ich verzweifelt und presste eine Hand auf den Mund. Levi hatte einige offene Wunden am gesamten Körper, aus denen Blut floss. Seine Augen waren leer und stumpf. „Du hast mich getötet, Sophie. Es ist deine Schuld", sagte er monoton und ich presste meine Hände auf die Ohren. „Sei Still!", schrie ich verzweifelt, aber er wiederholte es, immer und immer wieder.

Schreiend wachte ich auf und zitterte am ganzen Körper. „Sophie, ganz ruhig. Sieh mich an. Es ist alles gut", redete Adrian ruhig auf mich ein und ich sah ihn verzweifelt an. „Ich bin Schuld! Ich habe Levi getötet!", schrie ich und sah ihn mit aufgerissenen Augen auf. „Sie haben ihn nicht getötet!", widersprach er mir ernst und sah mich ruhig an. „Verdammt, ich hätte dich nie alleine lassen dürfen", fluchte er leise und ich senkte den Blick. „Tut mir leid...", wisperte ich und er seufzte. „Zwei Wochen...seit zwei Wochen bist du hier und versuchst alles mit dir selbst auszumachen...", flüsterte er fassungslos. „Schon okay...", wisperte ich, aber er glaubte es mir nicht. „Wenn wir bei mir sind koche ich erstmal etwas. Ich bezweifle nämlich, dass du in den letzten zwei Wochen etwas zu dir genommen hast", meinte er und beschämt stand ich auf. Asha kletterte auf meine Schulter und miaute leise.

„Du hast ihn reingelassen, nicht?", fragte ich sie leise und sie miaute. „Sie ist durch die Katzenklappe mit den Schlüsseln gekommen", erklärte Adrian und ich schmunzelte. Asha war einfach eine unglaublich kluge Katze. Adrian nahm meine Tasche und ich folgte ihm ins Wohnzimmer. Dort packte er noch Ashas Näpfe ein und ich holte ihr Lieblingsspielzeug aus einer Schublade. Plötzlich überfiel mich ein heftiger Schwindel und ich hielt mich hastig an der Kommode fest. „Sophie, alles okay?", fragte Adrian besorgt. „Ja...geht schon wieder...mir war nur kurz schwindelig", antwortete ich und sah ihn an. „Du bist auch ziemlich blass", murmelte er und ich kaute auf meiner Lippe. Da ich das in letzter Zeit immer öfter gemacht hatte fing es schnell an zu bluten. Seufzend hörte ich auf damit und glücklicherweise kommentierte Adrian es nicht.

„So, ich hab jetzt glaube ich alles gepackt. Dann fahren wir mal", meinte er und ich folgte ihm nach draußen zu seinem Auto. Ich stieg schon mal ein, während er meine Sachen in den Kofferraum verlud. Asha lag auf meinem Schoß und ich streichelte sie abwesend. Adrian stieg auf der Fahrerseite ein und startete den Motor. Ich fühlte mich unglaublich unwohl und versteckte mich hinter meinen Haaren. Ruhig fuhr Adrian los und mir kam es wie eine Ewigkeit vor, bis wir da waren, dabei war es eigentlich gar nicht so lange. Bei ihm angekommen stiegen wir aus und er holte meine Sachen aus dem Kofferraum. Unsicher folgte ich ihm in sein Haus und schaute mich um. Es war wirklich schön eingerichtet und auch Asha schaute sich neugierig um. „Lass sie ruhig das Haus erkunden", meinte Adrian und ich ließ Asha runter. Sofort lief sie los und schnupperte interessiert an allem. „Ich werde dir gleich das Gästezimmer einrichten, mach es dir ruhig gemütlich", meinte er und unsicher ging ich ins Wohnzimmer.

Mit angezogenen Knien setzte ich mich auf das Sofa, meine Schuhe hatte ich bereits im Flur gelassen. Meine Arme schlang ich um meine Knie und legte meine Stirn auf den Knien ab. Irgendwie war ich froh, dass er vorbeigekommen war und mir nun helfen wollte, aber tatsächlich fühlte ich mich auch ein Stück weit bedrängt. Ich hing meinen Gedanken nach, während Asha das Haus erkundete und Adrian in der Küche stand und kochte. Es roch tatsächlich sehr lecker, aber mein Hungergefühl war leider noch immer nicht da. Irgendwann stellte mir Adrian einen Teller mit Spaghetti auf den kleinen Tisch vor mir.

„Iss bitte, du brauchst die Energie", bat er mich und ich griff nach dem Teller. „Lass dir Zeit, ich werde dich nicht stressen, aber wenn du nicht bald wieder genug isst, musst du wieder ins Krankenhaus und ich weiß, wie wenig du Krankenhäuser magst", erklärte er mir und ging dann wieder in die Küche. Zögerlich wickelte ich ein paar Spaghetti auf die Gabel und aß sie. Es schmeckte wirklich gut, aber sehr viel bekam ich dennoch nicht runter. Den Teller stellte ich zurück auf den Tisch und legte mich dann hin. Mein Blick ging ins leere und ich versank wieder in meinen Gedanken.

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