#Kapitel 8

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Sophie POV
Der Schmerz, der mir durch den Arm schoss, als ich von dem Elektroschocker getroffen wurde ließ mich aufschreien. Ich krümmte mich vor Schmerz und bemerkte nur am Rande, dass der Unbekannte aus dem Fenster sprang. „Sophie!“, schrie Adrian besorgt und langsam ließ der Schmerz nach. Keuchend und zitternd sah ich ihn an und er nahm mich besorgt in den Arm. „Wo…wo ist Asha..?“, fragte ich zitternd. „Sie kauert unter dem Bett“, antwortete er mir und setzte sie neben mir ab. Sofort drückte sie sich an mich und ich merkte, dass sie wieder etwas zitterte. „Er ist entkommen, aber wir werden ihn kriegen, das verspreche ich dir“, sagte er fest und ich nickte erschöpft. „Es…es ist meine Schuld…ich hab das Fenster offen gehabt, aber nur ein ganz kleines bisschen“, wisperte ich erschöpft. „Gib dir nicht die Schuld, er hätte vielleicht einen anderen Weg gefunden um hier einzubrechen“, erwiderte er ruhig. „Schlaf nochmal ein wenig, ich rufe bei Scotland Yard an“, meinte er ruhig und ich nickte müde. „Er hat keine DNA Spuren hinterlassen…er wusste, was er tut…“, flüsterte ich noch, bevor mir die Augen zufielen.

Am nächsten Morgen weckten mich die Sonnenstrahlen und ich öffnete langsam meine Augen. Tatsächlich hatte ich nach dem Schrecken heute Nacht noch recht gut geschlafen. „Das ist doch krank“, wisperte ich und stand auf. Noch etwas verschlafen zog ich mich um und nahm dann Asha auf den Arm. „Er war schon mal da, nicht?“, fragte ich sie leise und sie miaute. „Ich weiß gar nicht, was du durchgemacht hast“, wisperte ich schuldbewusst. Asha miaute und rieb ihren Kopf an meiner Wange. Adrian saß bereits am Esstisch und sah nachdenklich aus. „Sophie, du bist wach. Wie hast du geschlafen?“, fragte er mich und schaute auf. „Erstaunlicherweise gut…“, antwortete ich und nahm seine Tasse vom Tisch. In der Küche machte ich ihm einen neuen Kaffee und beobachtete ihn dann. „Aber du siehst müde aus, hast du gar nicht mehr geschlafen?“, fragte ich besorgt. „Nein, ich konnte nicht. Der Gedanke, dass jemand hier eingebrochen und dich bedrängt hat, hat mich nicht schlafen lassen“, erklärte er mir und stellte ihm seinen Kaffee hin. „Danke für den Kaffee“, bedankte er sich und ich setzte mich gegenüber von ihm hin. „Er war nicht zum ersten Mal im Zimmer. So wie Asha reagiert hat, vor allem auf den Elektroschocker, den er in der Hand hatte“, teilte ich ihm mit und er notierte sich das.

„Es wurde vorgeschlagen, dass wir umquartiert werden, in eine Wohnung in der man die Fenster öffnen kann, aber es nicht möglich ist, durch die Fenster zu klettern“, erklärte er mir und ich schluckte. „Ich reiße dich nur ungern dauernd aus einem gewohnten Umfeld, aber so kann es nicht weitergehen. Wir können nicht einschätzen, wie weit dieser Verrückte vielleicht noch geht“, meinte er und ich nickte. „Ich weiß, hoffen wir, dass es etwas bringt. Aber er darf dann nicht mitkriegen, wohin wir gehen, sonst findet er vielleicht einen anderen Weg einzubrechen“, erwiderte ich und er nickte. „Vielleicht könnte Dr. Nolan deine Therapie per Videokonferenz abhalten“, murmelte er. „Ich kann sie nachher fragen, ich hab ja heute noch einen Termin“, schlug ich vor und sah auf die Uhr. „Um genauer zu sein, in einer halben Stunde“, meinte ich und Adrian schreckte auf. „Dann sollten wir los“, murmelte er verplant und ich schmunzelte. Wir zogen uns Schuhe an und ich schnappte mir aus der Küche noch einen Apfel, den ich dann im Auto aß. „Ich werde die wichtigsten Sachen zusammenpacken und schon mal ins Auto packen, bevor ich wiederkomme und im Warteraum warte“, meinte Adrian und wir betraten zusammen die Praxis. Ich wurde direkt wieder in den Raum gebeten und setzte mich auf den Sessel, da Dr. Nolan noch nicht da war. Asha erkundete den Raum ein wenig und ich war froh, dass sie die letzte Nacht so halbwegs unbeschadet überstanden hatte.

Dr. Nolan kam kurz darauf und sah irgendwie ziemlich blass aus. „Sophie, du bist ja schon da“, murmelte sie zerstreut und setzte sich in den Sessel gegenüber von mir hin. „Ja, ist alles in Ordnung mit ihnen?“, fragte ich sie besorgt. „Was? Ähm, ja. Bin nur etwas durch den Wind heute. Tut mir leid“, entschuldigte sie sich bei mir und ich schüttelte den Kopf. „Schon okay, jeder ist mal etwas zerstreut“, meinte ich und lächelte. „Wie geht es dir heute?“, fragte sie mich, als sie sich sortiert hatte. „Seltsamerweise gut“, antwortete ich und sie runzelte die Stirn. „Wieso seltsamerweise?“, wollte sie wissen. Seufzend setzte ich Asha auf meinen Schoß und schluckte. „Gestern bin ich im Park gewesen. Plötzlich stand jemand hinter mir und hielt mir den Mund zu. Er meinte, wenn ich mich an seine Regel halte und mich von anderen Männern fernhalte würde nichts schlimmes passieren. Ich hatte wirklich Angst…aber ich konnte ihn nicht erkennen…in der Nacht stand er dann plötzlich in meinem Zimmer. Er hielt mir den Mund zu und saß auf mir…er bedrohte Asha mit einem Elektroschocker und ihrer Reaktion nach zu urteilen, hat er das schon öfter gemacht. Ich wollte nur Asha beschützen, dabei hat er mich statt ihrer mit dem Schocker erwischt. Da Adrian mitbekommen hatte, dass jemand Fremdes da war, ist der Fremde geflohen…ich war völlig verängstigt…habe aber danach trotzdem noch sehr gut geschlafen“, erzählte ich und sie sah nachdenklich aus. „Hast du danach nochmal etwas von dem Schlafmittel genommen?“, fragte sie und ich verneinte. „Vielleicht warst du einfach zu erschöpft, hast aber unbewusst gemerkt, dass du jetzt in Sicherheit bist“, schlug sie als Erklärung vor. „Möglich…“, murmelte ich und Asha legte den Kopf schräg.

„Ich hätte noch eine Frage“, meinte ich und Dr. Nolan sah mich fragend an. „Wäre es möglich, die Therapie in Zukunft über ein Meeting stattfinden zu lassen?“, fragte ich sie. „Hm. Ich denke schon, dass das möglich wäre, aber wieso?“ „Adrian und ich ziehen um, damit der Unbekannte nicht mehr weiß, wo wir sind und um dafür zu sorgen, dass das so bleibt würde ich so wenig wie möglich das Haus verlassen.“ „Okay, gut. Dann werden wir ab Übermorgen die Sitzungen online stattfinden lassen.“ „Danke.“ „Wäre es okay, wenn wir heute schon früher aufhören? Ich bin heute ziemlich durch den Wind.“ „Okay, ruhen sie sich aus und dann bis Übermorgen.“ Ich verließ mit Asha den Raum und ging zu Adrian. Er sah gestresst aus und schob mich nach draußen, als er mich entdeckte hatte.

„Wir müssen weg. Egal, wer der Verrückte ist, er hat mein Haus angezündet“, erklärte er mir, als wir im Auto saßen. Erschrocken sah ich ihn an. „Bist du verletzt?“, fragte ich besorgt. „Nur eine leichte Verbrennung, um die kümmere ich mich, wenn wir in der Wohnung sind“, antwortete er und ich nickte nur. „Was ist passiert?“, wollte ich wissen. „Ich hab die Taschen in den Kofferraum und plötzlich gab es im oberen Stockwerk eine Explosion. Ich wollte nachsehen, was passiert ist und hab mich dabei verbrannt, aber es ist wirklich nicht schlimm“, erklärte er mir und ich sah ihn besorgt an. „Es  gibt sonst keine Verletzte, wirklich. Die Feuerwehr war schnell da und der Brand wurde auch schon gelöscht, aber wir können nicht zurück“, fügte er hinzu. „Weiß man, in welchem Raum die Explosion war?“, fragte ich ihn. „In meinem Schlafzimmer“, antwortete er und ich keuchte entsetzt auf. Dachte der Verrückte, dass Adrian in seinem Zimmer wäre? Hat er deshalb diesen Anschlag geplant? Wollte er Adrian umbringen? „Sophie, beruhig dich. Es ist alles in Ordnung“, sagte er ruhig, aber der Gedanke, dass versucht wurde, ihn umzubringen, ließ sich nicht abschütteln. Er fuhr in eine Tiefgarage und wir stiegen aus. „Ich hoffe, dass wir hier nicht lange wohnen müssen“, murmelte er und nahm die Taschen aus dem Kofferraum. Ich nahm auch eine und wir stiegen in den Aufzug. Unwohl fühlend lehnte ich mich an die Aufzugwand und starrte auf meine Füße. Asha fand es ziemlich interessant, sie war noch nie in einem Aufzug gewesen, glaube ich. Fast ganz oben stiegen wir aus und Adrian schloss die Türe auf. Er ließ mir den Vortritt und ich trat zögerlich ein. Die Wohnung war gemütlich eingerichtet und ich fühlte mich direkt wohl, aber auch erst so richtig, nachdem ich ein Fenster einen Spaltbreit geöffnet hatte. Adrian brachte die Taschen in die zwei Schlafzimmer und ich brachte die Tasche, die ich hatte in das Zimmer in dem Adrian schlief.

„Ich bin dafür, dass wir heut etwas zu essen bestellen, denn keiner von uns hat heute Lust zu kochen, denke ich“, schlug ich vor und er nickte. „Und jetzt zeigst du mir bitte deine Verletzung“, bat ich ihn und er folgte mir ins Bad. Dort setzte er sich auf den geschlossenen Klodeckel und ich kniete mich mit dem Verbandskasten neben vor  ihn. Adrian zeigte mir seine rechte Hand und ich sah ihn erschrocken an. „Das sieht übel aus“, murmelte ich und runzelte die Stirn. Seine Haut war vom Handrücken bis fast zum Ellbogen stark gerötet und teilweise bildeten sich schon Brandblasen. „Mach die Kühlende Salbe drauf und verbinde es, das wird schon“, meinte er und ich tat es seufzend. „Aber wenn es nicht besser wird, gehst du zum Arzt“, verlangte ich streng und lächelnd nickte er. „Lass uns auspacken“, schlug er vor und das taten wir dann auch.

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