Der Lichtblick

10 1 0
                                    

Wir waren gerade am Ausgang angekommen. Charles wollte die Tür aufreißen, als wir durch das Fenster eine Horde an Beißern sahen. Sie sahen, aber relativ abgelenkt aus was gut für uns war.

Charles und ich diskutierten eine Weile, ob wir wirklich dort rausgehen wollen. Doch letztendlich entschieden wir uns dafür es war unsere einzige Chance.

Charles drehte sich zur Tür, legte die Hand auf die Türklinke, dann fing er an von fünf runterzuzählen.

„Fünf" wir waren toten still und ich spürte meinen Herzschlag, der immer stärker wurde.

„Vier" Ich konzentrierte mich und fixierte mein Blick auf Charles Hand.

„Drei" mein Herzschlag wurde so stark, dass es sich so anfühlte, als würde mein Herz jeden Moment aus meiner Brust springen. Schweißtropfen liefen meine Schläfen entlang.

„Zwei" Ich hielt es kaum noch aus. Meine Muskeln fingen an zu zucken bereit jeden Moment loszurennen. Ich hörte ein leises Geräusch.

„Eins" Ich drehte mich um und konnte gerade noch rechtzeitig reagieren. Ich drückte meine Hände gegen seinen Oberkörper, während er immer wieder versuchte mich in den Hals zu beißen jede Sekunde die verstrich, kam er meinem Hals ein kleines Stückchen näher. Ich schrie so laut, dass es bestimmt die ganze Straße gehört hat. Charles drehte sich um und ringt den Beißer zu Boden um ihm dann in den Kopf zu stechen.

Ich war noch total geschockt und hatte kaum noch Kraft überhaupt zu stehen. Da hörte ich auch schon das Kratzen und hämmern an der Tür. Mein Geschrei hat alle Beißer von der Straße angelockt. Wir waren gefangen.

Für diese Aktion erntete ich einen bösen blick von meinem Bruder. Doch das einzige, an was ich jetzt noch denken konnte, war, dass wir einen Weg finden müssen um hier rauszukommen.

Die Wände unseres Treppenhauses waren rot gestrichen so rot wie Blut *ha, was für eine Ironie* dachte ich mir. Das Kratzen an der Tür wurde lauter und gieriger. Charles kniete immer noch über dem Beißer. Ich zog ihn an seinem Arm hoch und fing an zu rennen. In Richtung des Hofes wo die Mülltonnen und hunderte Fahrräder, die Leuten gehörten, die hier schon lange nicht mehr wohnten, standen. Ich riss die Tür auf und rannte rüber zum Zaun. Die Maschen des Zaunes waren gerade groß genug um mit der Spritze des Schuhes reinzukommen. Wir fingen an zu klettern.

Hinter mir hörte ich das Knallen einer Tür. Die Haustür war aufgegangen. Jetzt hatten wir nur noch wenige Sekunden. Ich war schon so gut wie rüber doch Charles hatte Probleme.

Er hätte größere Füße und schaffte es kaum mit den Schuhen in die Maschen.

Er drehte sich immer wieder um und ich sah die Panik in seinen Augen. Ich wurde auch panisch, ich wollte nicht auch noch meinen Bruder verlieren. Wir haben uns früher zwar nie gut verstanden, aber jetzt war er auf einmal so nett zu mir. Auf einmal fand er halt und kurz bevor die Beißer ihn erreicht hatten, zog er sich über den Zaun.

Ich war so erleichtert und wollte ihm gerade um den Hals fallen, als der Zaun ein bedrohliches Ächzen von sich gab. Der Zaun würde jeden Moment nachgeben und umkippen. Charles griff nach meiner Hand und zog mich mit.

Wir waren noch schnell genug und wurden nicht von der Horde überrollt. Wir haben viel Stunden versuch spuren zu finden die auf unsere Mutter deuten, ob sie noch lebt oder welchen weg sie genommen hat. Doch vergebens.

Es wurde langsam dunkel und wir hatten noch keinen neuen Schlafplatz gefunden. Wir waren im Wald und hatten keine Orientierung mehr. Doch plötzlich sah ich in weiter Ferne lichter. Obwohl ich nicht wusste was uns dort erwartete, ob es ein Haus, eine Gemeinschaft war oder vielleicht sogar unser tot fing ich an zu springen und freute mich. 

Der Geruch des TodesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt