Gefangen

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Er holte aus und seine Hand traf mich hart auf meiner linken Wange.

Ich fiel zu Boden und hielt mir meine schmerzende Wange, sie glühte und war Feuer rot.

Das nächste, was ich spürte, war seine Hand die nach meinen Haaren griff. Ich hatte nicht mehr genug Kraft um mich zu wehren. Als er meine Haare zufassen bekam, schliff er mich über den Boden. Ich schrie vor Schmerzen und versuchte immer wieder nach ihm zu treten doch leider vergebens. Dann blieb er stehen riss mir meine Tasche aus der Hand und schubste mich in die Abstellkammer.

Das letzte, was ich hörte, war das Gebrüll meines Vaters, der rief „JETZT HAST DU ZEIT DARÜBER NACHZUDENKEN WAS DU GERADE TUN WOLLTEST DU UNDANKBARE GÖRE ". Ich spürte, wie sich Tränen in meinen Augen sammelten. Aber ich wollte nicht weinen nicht wegen meinem Vater. Ich versuchte die Tränen weg zublinzeln doch der Schmerz war zu stark. Ich war am Verzweifeln. Meine Hoffnung meine Mutter zu finden wurde von Sekunde zu Sekunde schwächer. Erst nach ein paar Sekunden nahm ich den stechenden Schmerz, in meinem Fuß war. Bevor ich mich auf den wegmachen wollte, hatte ich ein Messer in meinem Schuh versteckt. Einfach als Sicherheit. Erst war ich, wie gelähmt dann wollte ich vor Schmerz schreien, doch was hätte es mir gebracht. Das einzige was passiert wäre wär, dass mein Vater in den Raum stürmt und mich verprügelt. Also versuchte ich erstmal meine Gedanken unter Kontrolle zu bekommen. Als Erstes zog ich vorsichtig den Schuh aus. Das Messer steckte tief in meinem Fuß. Es tat höllisch weh. Plötzlich wurde mir bewusst, dass ich hier nichts hatte mit dem ich den Fuß verbinden konnte. Also musste ich improvisieren.

Ich zog mein T-Shirt aus. Dann versuchte ich vorsichtig das Messer aus meinem Fuß zu ziehen. Es tat so weh und ich hätte am liebsten das ganze Haus zusammen geschrien. Als das Messer aus meinem Fuß war, zog ich die Socke aus, die voller Blut war.

Ich versuchte mein T-Shirt in zweiteile zu zerreißen. Jetzt saß ich nur noch in meiner Hose und meinem BH in der Kammer. Erst funktionierte es nicht und nach dem fünften versuch wollte ich schon aufgeben. Doch dann funktionierte es endlich. Dann nahm ich die erste Hälfte und faltete sie so das ich sie gut auf die Einstichwunde legen konnte. Zum Schluss nahm ich mir die zweite Hälfte von meinem T-Shirt und wickelte sie um meinen Fuß um die erste Hälfe zu fixieren. Als ich damit fertig war, war ich erschöpft und legte mich auf den Boden, obwohl er hart und kalt war, schlief ich innerhalb von fünf Minuten ein. Das Gebrüll meines Vaters riss mich aus meinem Schlaf. Erst dachte ich. Er würde hinter der Tür stehen und mich anschreien. Deshalb verkroch ich mich schon in die Ecke der Kammer und versuchte meinen fast nackten Oberkörper mit meinen Armen zu verdecken. Doch dann merkte ich das ich gar nicht gemeint war. Also versuchte ich aufzustehen und zum Schlüsselloch zu gehen und zu gucken was los war. Das Gebrüll meines Vaters würde noch alle Beißer Anlocken und dann hätte meine Mutter keine Chance mehr lebend nachhause zu kommen. Doch sobald ich stand, merkte ich den stechenden Schmerz aus meinem Fuß mein Bein hochziehen. Also kniete ich mich auf den harten steinigen Boden und guckte so durch das Schlüsselloch. Ich sah meinen Bruder, der von meinem Vater an das Bücherregal gedrückt wurde. Ich konnte den Schmerz von dem einschneidendem Bücherregel praktisch im Rücken spüren. Mein Vater drückte seinen Unterarm gegen den Hals von Charles und brüllte ihm derweil alles mögliche ins Gesicht. Ich würde mich nicht wundern, wenn mein Bruder jetzt Taub wär. In dem Moment als ich mich von der Tür ab wand und mich gerade wieder auf den Boden legen wollte, wurde es plötzlich still. Dann hörte ich Charles schreien. Erst dachte ich mein Vater hätte ihn geschlagen oder noch schlimmeres mit ihm gemacht. Also drehte ich mich hastig zurück zur Tür, dabei hätte mir dabei fast mein Auge ausgestochen, und guckte wieder durch das Schlüsselloch. Ich sah meinen Vater der Charles an den Haaren gepackt hatte und in meine Richtung zog. Dass mein Vater Charles an den Haaren packt und durch die Wohnung zieht, war neu oder ich hab es bis jetzt einfach nicht mitbekommen. Aber, das er Charles anbrüllte, gehörte praktisch zur täglichen Routine.

Der Schlüssel der in das Schlüsselloch, durch das ich gerade guckte, gesteckt wurde, holte mich zurück ins hier und jetzt.

Ich schreckte zurück und schlug unsanft mit dem Kopf auf den Boden. Ich hatte keine Zeit mehr mich zu verstecken, also schlang ich schnell noch meine Arme um meinen Oberkörper. Da öffnete sich auch schon die Tür.

Ich sah den Hinterkopf von Charles und spürte den Blick von meinem Vater auf meiner Haut, dadurch fühlte ich mich noch unwohler. Als ich in das Gesicht meines Vaters blickte, sah ich, wie er mich anlächelte. Aber kein freundliches, sondern ein perverses was man von einem liebendem Vater nicht bekommen würde. Ich drehte mich schnell weg. Dann schubste mein Vater Charles in den Raum, bevor er die Tür schloss, sagte er noch zu Charles „Viel Spaß mit ihr". Ich hörte sein lachen auch noch als er sich von der Tür entfernte.

Ich wusste genau, was mein Vater damit meinte. Ich war mir nicht sicher was Charles jetzt tun würde doch als ich mich endlich traute ihm in die Augen zusehen, sah ich nicht den Perversen blick, den meinen Vater gerade hatte, sondern etwas was ich nie erwartet hätte. Furcht nichts als Furcht, das habe ich bei ihm noch nie gesehen. Trotzdem rückte ich ein bisschen weg von ihm, als er das mitbekam, änderte sich sein Gesichtsausdruck zu Mitgefühl, das verwirrte mich noch mehr.

Er sagte mit ruhiger Stimme „du brauchst keine Angst zu haben" dann zog er seinen Pulli aus und hielt ihn in meine Richtung. „Hier nimm ihn", sagte er und lächelte. Ich war mir nicht sicher, ob es nicht eine Falle war, doch in seinen Augen war Freundlichkeit und Mitleid. Also nahm ich seinen Pulli und zog ihn an. Mir wurde sofort wieder warm. Als Charles meinen eingewickelten Fuß sah, erzählte ich ihm alles, was passiert war, als er nicht da war. Er hatte sich nie für mich interessiert, geschweige denn war er nett zu mir. Doch dann nahm er mich in den Arm. Ich konnte es erst gar nicht glauben. Wir haben noch eine Weile geredet, bis wir plötzlich durch unseren Vater unterbrochen wurden, der her reinkam und uns eine Brotscheibe gab und eine halb gefüllte Flasche Wasser. Dann schlug er die Tür wieder zu und sagte, dass es für uns nicht mehr gäbe, bis wir wieder zur Vernunft kämen. Charles und ich sahen uns an, bis er sagte, dass ich alles haben kann. Ich wollte ihm erst nicht glauben, bis ich den Blick von ihm sah, er meinte es ernst. Dann sagte er noch „du hast es nötiger du bist verletzt!"

Als ich fertig gegessen und getrunken hatte, gab ich ihm die Flasche mit einem kleinen Rest an Wasser. Dann lehnte er sich an die Wand und meinte, ich sollte zu ihm kommen. Ich lehnte mich an seine Schulter und er legte seinen Arm um mich. Er erzählte mir, was er draußen gemacht hatte und nach einer Zeit schlief ich ein.

Der Geruch des TodesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt