Der Neid frisst mich von innen auf - Petunias Gedanken

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Das ist quasi wie Petunia denkt... Oder wie ich eben denke, dass sie denkt :)

Petunias Sicht: 

Lilys Leben war besser. 

In allem. 

Sie hatte sich mit dem komischen Nachbarskind angefreundet, welches ich schon so lange einmal ansprechen wollte. 

Als ich herausgefunden habe, was sie beide... sind, durchzuckte mein Körper ein bis daher unbekanntes Gefühl. 

Neid. 

Und dieses Gefühl sollte mein Leben prägen, mich nie wieder verlassen. 

Es war ein stummer Begleiter an meiner Seite, wie der Teufel, der mir auf der Schulter saß. 

Es beriet mich bei allem, was ich tat. 

Denn alles, was ich danach jemals tat, tat ich aus Neid. 

Aus Neid auf meine Schwester und ihre besonderen Fähigkeiten. 

Aus Neid auf den Stolz, den ich in den Augen meiner Eltern aufblitzen sah, sobald sie wieder zu Hause war, mit einem neue Zauberspruch zum vorführen. 

Ich verstand nicht, wie das Universum sich für sie so etwas schönes ausdenken konnte und mich ohne alles dastehen ließ. 

Meine Schwester hatte alles abbekommen. 

Das schöne Gesicht, die schönen Haare, strahlend weiße Zähne und den perfekten Körper. 

Und dann kam ich. Wirkte in ihrem Schatten nur wie der erste Versuch, der schief gelaufen war. 

Ihre Schule war so toll. Hogwarts. Ich hatte keinem davon erzählt, aber nachdem sie ihren Brief bekommen hatte und ich von der Zauberwelt erfahren hatte, hatte ich Dumbledore einen Brief geschrieben, ob ich nicht auch an diese Schule gehen könne. 

Er hatte mir nur geantwortet ich sei zu inkompetent. 

Lilys Freunde waren so toll. Alles bildschön und cool. Sie hatten so viel Spaß zusammen, aber in meiner Klasse mochte mich keiner. Ich war immer die große Schwester von dem 'Freak'. 

Und auch wenn ich sie auch so nannte, tief im inneren meines Herzens sprach schon wieder nur der Neid aus mir.

Immer und immer wieder war es das Gleiche. Ich wurde dieses Gefühl nicht mehr los. Immer, wenn ich um die nächste Ecke gerannt war, die nächsten hundert Meter des Marathons bezwungen hatte, wartete es dort wieder. Ich konnte dem Neid nicht entkommen. 

Nicht aus dieser Blase entkommen, die sich mein erbärmliches Leben nannte. 

Lily hatte perfekte Noten. 

Immer. 

Jedes Jahr aufs neue kam sie mit Spitzennoten nach Hause, während auf meinen Zeugnissen immer rote Dreier und Vierer prangten.

Gut genug um zu bestehen, aber nicht klasse. 

So war es immer. Ich kam immer gerade so rum. Ich war immer gut genug um zu bestehen, aber nie gut genug um die Beste zu sein. 

Und das war ermüdend.

So versteckte ich meinen Neid und meine Trauer hinter dieser Maske aus Stolz und Hochmut. 

Wenn ich sie verletzte, konnte sie mich nicht verletzen, so lautete die Regel. 

Ich war es so leid ich zu sein. Lieber würde ich jemand anderes sein. Irgendjemand nur nicht ich. Würde nicht mehr in dieser engen Hülle festgehalten werden, die sich Körper nannte, in der mein Geist fast zersprang. 

Der Neid zerfräße mich von Innen. Und ließ ein Loch zurück, welches man nie wieder füllen könnte, welches alles wie ein schwarzes Loch in sich aufsaugte - alle tollen, positiven Gefühle. 

In Lily sehe ich alles, was ich sein sollte. 

Sie war schöner, hübscher, schlauer....

Neid. Der Neid zerfraß mich. Und ließ nichts mehr zurück.

Nur noch meine traurige Körper-Hülle. Mein Geist wurde vollständig von dem schwarzen Loch aus Neid verschlungen...

Neid. Neid auf Lily und ihr perfektes Leben. 


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