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Levs Sicht

Als ich aufwache finde ich mich in einem mir unbekannten Raum wieder. Ich liege auf einem Bett und trage einen blau-weiß gepunkteten Kittel. An den beiden Fenstern hängen hellblaue Vorhänge, auf dem Bett neben mir liegt ein Mädchen, das ungefähr in meinem Alter ist und schläft. Das ganze Zimmer ist minimalistisch eingerichtet. Ich komme zu dem einzigen logischen Schluss: ich liege im Krankenhaus.
Verwirrt kratze ich mich am Kopf. Doofe Idee. Sofort durchfährt mich ein stechender Schmerz. Ich stöhne kurz aber laut auf.
Direkt presse ich mir die Hand auf den Mund. Shit. Denn das Mädchen neben mir schlägt die Augen auf und sieht mich fragend an.
Wow, ihre grünen Augen bilden einen so schönen Kontrast zu ihren dunkelbraunen Haaren. Ihre Gesichtszüge fallen ebenfalls sehr mild aus. Bin ich doch nicht im Krankenhaus sondern im Himmel?
Auch mal wach, Schneewittchen?", fragt sie mich frech und grinst mich neckend an.
Huh? Äh ja. Sorry, wollte dich nicht wecken."
Sie lacht ironisch auf. „Ja, ich war gerade in dem tollsten Schlaf meines Lebens. Bis Du mich aufwecken musstest. Ist ja nicht so, dass Schlaf das einzige ist, was man in diesem beschissenen Loch machen kann."
Verunsichert sehe ich ihr in die Augen.
Danke, dass du mich aufgeweckt hast. Schön, dass du nicht mehr schläfst. Jetzt können wir uns auch unterhalten und so. Ich heiße übrigens Lana."

Lev. Freut mich, dir helfen zu können. Wie lange bist du schon hier?"
Ihre Miene verdunkelt sich.
Einen Monat länger als du. In der Zeit hatte ich schon zwei Zimmergenossen."
Bei dem Aussprechen des letzten Wortes läuft ihr eine Träne das Gesicht herunter.
Oh Gott! Was macht man denn, wenn ein Mädchen weint? Das habe ich bis jetzt erst bei meiner Schwester gesehen... Süßigkeiten? Wärme? Kälte? Fernsehen?
Wie von selbst stehe ich in Schildkrötengeschwindigkeit aus meinem Bett auf. Mit wackligen Schritten laufe ich auf sie zu. Mittlerweile fließt ihr in regelmäßigen Abständen die salzige Flüssigkeit das Gesicht herunter. Manche Tropfen verweilen an verschiedenen Orten wie ihrer Nasenspitze oder ihren Lippen, andere fallen direkt hinab und befeuchten ihre Bettdecke.
Erschöpft lasse ich mich langsam auf einen freien Platz ihres Bettes sinken und nehme zögernd ihre Hand. Weich, als würde sie jeden Tag ein Bad in gut duftender und unglaublich weicher Handcreme nehmen.
Erst jetzt kann ich Lana ganz erkennen.
Sie weckt Erinnerungen. Erinnerungen an...
Y/n!"

⌦ 𝐊𝐄𝐍𝐌𝐀 𝐗 𝐑𝐄𝐀𝐃𝐄𝐑 - 𝐀 𝐆𝐀𝐌𝟑 𝐑𝟎𝐌𝐀𝐍𝐂𝟑 。* ♡∞  𐐒𐐚 °Where stories live. Discover now