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„Harold?", werde ich von Louis geweckt, der mir eine Strähne aus dem Gesicht streicht. „Was ist los?", frage ich direkt alarmiert und setze mich in meinem Bett auf.

Seit dem Kuss sind inzwischen zwei Wochen vergangen und heute, nachdem wir aufgestanden sind, fahren Louis und ich zu meiner Mom. Die letzten Wochen stand irgendwas zwischen Louis und mir, aber ich weiß nicht, was. Er war mir gegenüber distanzierter und kam erst viel später als üblich nach Hause.

Genau so wie gestern Abend. Als ich ins Bett gegangen bin, war Louis immer noch nicht da, was nicht zur Seltenheit geworden ist.

„Ich- kann ich bei dir schlafen?", fragt er schließlich leise und erst jetzt merke ich, dass er Alkohol getrunken hat. Nicht viel, aber ein bisschen riecht man schon. „Klar. Aber wehe, du kotzt mein Bett voll.", warne ich ihn und rutsche mehr an den Rand, dass Louis sich neben die Wand legen kann.

Schnell zieht er sich seine Schuhe und seine Jeans aus, bevor er über mich klettert, um sich unter die Decke zu kuscheln. „Du stinkst nach Alkohol.", murmele ich und drehe ihm den Rücken zu, um den Alkoholgeruch seines Shirts nicht einatmen zu müssen. „Sorry." Ich höre, wie Louis sich hinsetzt und wenig später landet sein Shirt ebenfalls auf dem Boden.

Ich zucke heftig zusammen, als sich ein Arm um meinen Bauch schlingt und mich näher an Louis zieht, sodass seine nackte Brust meinen nackten Rücken berührt, da mir gestern Abend zu warm war, mit Shirt zu schlafen. „Ich liebe dich, Harold", flüstert Louis und streich meine Haare wahrscheinlich gerade aus seinem Gesicht.

„Ich dich auch, Louis.", murmele ich. Ich meine es zwar auf eine komplett andere Art, aber ich nehme alles, was ich von Louis kriege. Auch, wenn es nur freundschaftliche Gefühle sind.

Da ich ziemlich müde bin, dauert es nicht lange, bis ich wieder eingeschlafen bin und ignoriere so gut wie möglich, Louis' Atem der an meinem Hals kitzelt, da er seinen Kopf direkt an meinen gekuschelt hat.

*

Am nächsten Morgen wache ich auf, als mir viel zu warm ist, ich jedoch feststellen muss, dass gar keine Decke über mir liegt, sondern auf dem Boden neben dem Bett. Jedoch finde ich schnell heraus, warum mir so warm ist, da sich der heiße Körper hinter mir eigentlich von selbst verrät.

Louis schläft anscheinend noch tief und fest, was ich ihm definitiv gleichmachen würde, würde er seine Hand aus der Nähe meines Schrittes wegnehmen. „Louis.", versuche ich es leise, damit er seine Hand wegnehmen kann.

Dass ich theoretisch zwei eigene Hände hätte, mit denen ich Louis' Hand wieder auf meinen Bauch oder gar ganz weg von meinem Körper legen kann, fällt mir in dem Moment nicht ein. Als er dann auch noch seine Hand bewegt und sich sein Atem verschnellert, bin ich komplett verloren.

So langsam habe ich das Gefühl, dass er träumt und der Inhalt des Traumes nicht jugendfrei ist. Ich keuche nur auf, als seine Hand unter meine Boxer fährt und zucke dementsprechend automatisch zusammen, da ich diese Geste dann doch nicht kommen habe sehen. Noch liegt sie an meiner Leiste und fängt an, dort Kreise zu malen, was mich leise wimmern lässt und ich versucht bin, entweder leise zu sein oder Louis zu wecken, damit er entweder im wachen Zustand da weitermachen kann, oder ganz damit aufhört.

Plötzlich haucht Louis Küsse auf meinen Hals und als ich meinen Kopf drehe, sehe ich, dass seine Augen halb geöffnet sind. „Louis?", frage ich mit schwacher Stimme und einem halben Ständer. Als sich seine Hand dann doch um meine Länge legt, kann ich nicht anders, als aufzustöhnen und mich ihm entgegenzudrücken.

Wenn ich jetzt träume, ist es der beste Traum seit langem, wirklich. Louis' Mitte drückt gegen mein Steißbein und anscheinend lässt ihn sein Traum oder was auch immer das ist, nicht kalt.

„Heilige Scheiße.", keucht Louis plötzlich und entfernt seine Hand direkt aus meiner Hose. „Es tut mir so leid, Harry. Oh Gott.", flüstert er und denkt anscheinend, dass ich noch schlafe, doch ich drehe mich auf den Rücken und schaue ihn mit geweiteten Augen an.

„Du bist wach? Das ist ja noch peinlicher.", fragt er geschockt und lässt seinen Blick an mir runterfahren. Anscheinend sieht man, dass ich eine Latte habe, was mich schlucken lässt.

„Dein Traum muss ziemlich intensiv gewesen sein.", sage ich, um von mir abzulenken. Von mir aus, kann Louis hier direkt weitermachen. „Ich habe gedacht, dass ich das hier geträumt habe. Es hat sich so real angefühlt. Oh Gott, es tut mir so leid." Seine Wangen werden immer dunkler, was ihn ziemlich süß aussehen lässt.

„Mach dir keine Sorgen. Ist doch nichts schlimmes.", winke ich ab und kuschele mich an Louis, worauf er sich direkt versteift.

„Hey, was ist los?", frage ich und setze mich auf. Louis schaut überall hin, nur nicht in meine Augen. „Ich will diese Gefühle nicht haben. Es ist falsch.", regt er sich auf und rauft sich die Haare. „Welche Gefühle sind falsch?", frage ich so ruhig wie möglich und merke, wie meine Latte langsam wieder verschwindet.

„Dass ich in meinen besten Freund verliebt bin, jedoch weiß, dass ich keine Chance habe, da er in jemand anderes verliebt ist." Tränen sammeln sich in seinen Augen, was mein Herz zusammenziehen lässt.

„Welcher deiner besten Freunde?" Früher war ich immer sein bester Freund, aber theoretisch könnten es jetzt auch Liam, Zayn oder Niall sein. „Ist es Liam?", frage ich und beiße mir auf die Lippe. Bitte, lass es nicht ihn sein.

„Ja genau, es ist Liam." Er lächelt gepresst und steht dann auf, um sich seine Klamotten zu schnappen und aus dem Zimmer zu verschwinden.

Louis steht auf Liam? Oh Gott, warum ist mir das nicht schon vorher aufgefallen? Deswegen wollte er Liam auch nicht küssen, weil er sich seinen Gefühlen gegenüber ihm unsicher war.

Dass ich weine, ignoriere ich und schnappe mir irgendeine Jogginghose aus meinem Kleiderschrank, worauf ich mir ein einfaches Shirt anziehe und in meine Latschen schlüpfe um mir im Badezimmer meine Haare kämmen und die Zähne putzen zu können.

Louis ist zum Glück nicht in den Waschräumen, jedoch kommt mir Zayn auf dem Flur entgegen, welcher mich geschockt anschaut, als er die Tränen auf meinen Wangen sieht. „Was ist passiert?", fragt er und hält mich am Oberarm auf.

„Nichts, wenn du Louis siehst, sag ihm, dass ich alleine zu meiner Mom fahre.", sage ich und löse mich aus seinem Griff, bevor ich wieder in mein Zimmer renne, wo ich mir Turnschuhe anziehe und meine Wertgegenstände einpacke, bevor ich durch den Flur in Richtung meines Autos laufe.

Natürlich muss ich genau in diesem Moment Louis und Liam sehen, die sich ziemlich innig umarmen.

Zum mindestens ist Louis jetzt glücklich.

Does he know? || Larry Stylinson Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt