"Ihr scheiß Idioten!!!", donnerte die Blondine los. Augenblicklich herrschte Totenstille. Sie nahm ihre Klamotten, ging Richtung Haus und diese Neanderthaler zuckten zusammen, bevor sie versuchten, sich dünn zu machen. "Stehen bleiben.", sagte sie gefährlich leise. Alle drehten sich langsam zu ihr um und sie deutete hinter sich. "Aufräumen. Sofort!" Ihr Blick gab jedem zu verstehen, dass sie sie, beim kleinsten Widerwort, gern ins Jenseits schicken wird und so wuselten diese Prachtbilder der Schöpfung los.
Seren betrat den Raum, wo die anderen gerade dabei waren, zu frühstücken und sofort ruckten alle Köpfe in ihre Richtung. "Raus. Alle. Sofort.", es war kaum mehr als ein Flüstern. Gerade deswegen ließ jeder alles fallen und stürmte raus, außer einer. "Ruffy!", sagte sie drohend. "Ich esse noch." Sie ging grinsend auf ihn zu, als er das bemerkte und sie ansah, nahm er die Beine in die Hand. Er wusste genau, was los war und wollte nicht den Ärger abbekommen, egal wer oder was dafür verantwortlich war. Doch konnte selbst er es sich denken, also würde er auch dem heute aus dem Weg gehen.
Seren war gerade dabei, sich ihren BH anzuziehen, als Dadan aus der Küche kam. Die hatte natürlich nichts mitbekommen und schaute nun verdutzt die junge Frau an, die sich gerade das Shirt wieder überzog und dann nach der Hose griff. "Was ist denn hier los?" Als die Blondine fertig angezogen war, ließ sie sich zu Boden sinken und seufzte. "Ich habe alle rausgeschmissen." Die Ältere wollte ihr den Teller reichen, aber sie schüttelte nur den Kopf. "Sag mal, hast du alles alleine ausgesoffen?", wollte sie nun besorgt wissen. Die Jüngere senkte ihren Blick: "Nein, mit Ace." "Oh je und dann habt ihr?" "Natürlich nicht!" "Und was ist dann passiert?" Ein tiefer Seufzer war die spontane Antwort. "Wir haben getrunken, meine Zeichnungen angeschaut und sind darüber beim Strip-Poker gelandet..." "Nicht dein Ernst?" Die Augen der Orangehaarigen weiteten sich ungläubig. "Doch... Wir hatten beide nur noch unsere Unterhosen an und sind so Arm in Arm eingeschlafen und auch aufgewacht... als er wach wurde..." "Du musst es ihm sagen." *Ach ne...* "Hätte ich ja, wären deine Männer nicht in dem Moment raus gekommen.", schnauzte sie. Dadan sah betreten zu Boden. "Aber egal, wäre eh für die Katz gewesen..." Sie wurde fragend angesehen. "Er war überaus erleichtert, dass wir nicht miteinander geschlafen haben.", sagte sie traurig. "Sag mal, hat das Spatzenhirn der beiden auf dich abgefärbt?!", fragte die Chefin entsetzt. Die Blondine legte den Kopf schief. "Denk doch mal nach! Vielleicht denkt Ace, du bist zu gut für ihn. Er darf nicht, weil du seine Schwester bist. Oder irgendeinen anderen Unsinn." Die Jüngere wiegte das Haupt hin und her und dachte nach. "Ja... kann sein..." "Kein aber!!! Irgend so ein Unsinn wird es sein." "Wie du meinst.", gab sich die Blondine geschlagen. "Ich gehe jetzt in die Stadt, mich ablenken." mit diesen Worten eilte sie zur Tür und war verschwunden. Die Müllhalde von letzter Nacht draußen war verschwunden. *Wenigstens etwas.* Also lief sie los zur Stadt. Ihr Ziel war das Restaurant.
"Chef!" Der Gerufene kam aus der Küche. "Missy, was los?" Sie schnaubte nur: "Ich will arbeiten. Brauche Ablenkung!" Und schon war sie an ihm vorbei in der Küche. Innerhalb kürzester Zeit hatte sie alle Arbeiten an sich gerissen, war völlig am rotieren und die Köche schauten amüsiert zu. Sie kannten mittlerweile diesen Anblick schon zu gut. Im letzten Jahr hatte es sich gehäuft, dass die junge Frau solche Aktionen hier zum besten gab. Einer der Köche hatte mal versucht, mit ihr darüber zu reden, doch mehr, als einen vernichtenden Blick ihrerseits, hatte er nicht bekommen und so hatten alle beschlossen, sie nicht weiter zu fragen. Der Chef bedeutete allen unauffällig Feierabend zu machen. Seren wirbelte bis zum späten Abend alleine durch die Küche und fertigte die Bestellungen ab.
Fast mitten in der Nacht kam sie am Haus an, bereitete ihr Nachtlager und sah es dann nachdenklich an. Sie beschloss, noch Schwimmen zu gehen. Am See angekommen entledigte sie sich ihrer Klamotten. Sie sah zum Himmel, es war eine sternenklare Nacht bei Vollmond. So sprang sie ins Wasser und schwamm einige Runden. Als sie wieder rauskam, band sie sich die Haare zum Dutt, trocknete sich etwas mit dem Shirt ab und zog die restlichen Sachen an. Sie blickte noch kurz zum Firmament, auf einen Geistesblitz hoffend, als dieser ausblieb, ging sie zum Haus zurück.
Ace hatte sich am See hinter einem Baum versteckt. *Wenn sie das raus bekommt, bringt sie mich garantiert um.*, dachte er, nachdem sie weg war. *Seit wann ist das Nachts eigentlich so warm?* Er schüttelte den Kopf. *Dann gehe ich mich auch mal eine Runde abkühlen.* So ging er eine Runde schwimmen und machte sich danach auf den Weg zum Haus.
Dort angekommen, merkte er gleich, dass etwas nicht stimmte. Seine Nackenhaare stellten sich auf, er spürte einen leichten Windzug hinter sich, fuhr herum und blickte erschrocken in die roten Augen der jungen Frau. "Seren... ist was passiert?" Sie lächelte: "Das wollte ich dich gerade fragen. Wo warst du?" "Nirgendwo.", sagte er unsicher. *Sie hat mich doch wohl nicht gesehen.* "Hinsetzen.", deutete sie Richtung Baum. Er schluckte schwer, ging zu ihrem Schlafsack und ließ sich darauf nieder. Sie folgte ihm, das Rot war aus ihren Augen verschwunden. "Also nochmal... wo warst du?" Er zuckte die Schultern: "Im Meer, schwimmen." Sie sah ihn an: "Ace, wieso lügst du mich an?" Enttäuschung war in ihrer Stimme zu hören. Seine Augen weiteten sich. "Du hast nasse Haare, ja, aber nirgendwo Sand und du riechst auch nicht nach Salzwasser. Also, warst du nicht am Meer." *Sie weiß es echt!* "Hat dir denn der Anblick gefallen?" Er war so in Gedanken versunken, dass er tatsächlich kurz, kaum merklich, nickte. *Hoffentlich hat sie das nicht gesehen, sonst bin ich tot.*
"Ace... wieso schleichst du mir nachts hinterher? Und das schon seit geraumer Zeit." Er riss die Augen auf: "Du wusstest, dass ich dich sehen kann? Eben am See?" Sie nickte. "Und wieso hast du dich dann komplett nackt ausgezogen?" Sie sah ihn traurig an. "War vielleicht nicht meine beste Idee. Ich wollte, dass du endlich mit mir redest.", gestand sie etwas zerknirscht. Er sah sie nur ungläubig an. "Ace, wir müssen darüber reden, was los ist!" Er schüttelte abwehrend den Kopf: "Müssen wir nicht." Der Schwarzhaarige wollte sich erheben. Sie hielt ihn am Handgelenk davon ab. "Dann sag mir mal, wie du mir auf einem kleinen Schiff auf dem Meer aus dem Weg gehen willst!" Er zuckte mit den Schultern. "Das wird dann schon werden." Sie schüttelte den Kopf. "Das glaubst du doch selber nicht.", stellte sie traurig fest. "Doch, na klar, wir bekommen das irgendwie hin!" Sie seufzte: "Nein werden wir nicht..." Sie ließ ihn los und er erhob sich. "Ace, ich ertrag das nicht... entweder wir klären das oder du segelst allein!" Sie ließ das Haupt sinken und er sah sie fassungslos an. "Das kann doch nicht dein Ernst sein!!!" Er war wirklich geschockt. "Das ist es leider doch." Er trottete Richtung Haus. Beide machten in der Nacht kein Auge zu.
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Große Träume 🗸
FanfictionÜber die kleineren und größeren Probleme auf dem Weg zum Erwachsen werden, hat jeder schon mal etwas gehört und die meisten haben sie sicherlich auch selbst erlebt... Wir befinden uns im East Blue im Jahr 1512, bei unseren Lieblingschaoten. Die Drei...