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Nach ihrem Ach du scheiße drehen sich nun die anderen beiden um zu sehen wohin sie schaut. Zu mir. Darf ich die heutige Hauptatrraktion vorstellen? Kara Anderson.

Ich Winke erneut und will dabei aber lieber im Erdboden versinken, denn auf Dauer ist es nämlich doch Peinlich. Egal, einfach so tun, als wärs das Normalste auf der Welt. So von den Toten wiederaufzustehen. Wieso auch nicht?

,,Ist sie das Wirklich oder Halluzinier ich?"

Dann teilen die drei die gleiche Halluzination.

,,Ne Jake. Ich seh sie auch."

Antwortet Embry mit deutlichem Unglauben in der Stimme. Okay, ich kann nachvollziehen, warum die drei so Reagieren. Als Theo aufeinmal bei Scott im Wohnzimmer stand, habe ich auch so reagiert und danach habe ich es genossen als Malia ihm eine in die Fresse geschlagen hat. Eigentlich wollte ich ihn Töten für das was er tat, aber ich durfte nicht. Inzwischen weiß ich, dass wenn ich ihn getötet hätte, das es eine Gnade für ihn wär und die wollte ich ihm nicht geben.

,,Wenn ihr wollt kommt rein und ich erklär alles."

Eigentlich nicht. Ich will diese Erlebnisse nie wieder hochholen. Reicht schon, dass sie mich im ewigen in den Gedanken, dann wenn alles Still wird, wieder hoch kommen. Der Geruch, die Schreie, deren Gesichter.

Einzelne Regentropfen kommen vom Himmel hinunter. Typisches Wetter in La Pusch, aber selbst das hab ich vermisst. Am Anfang wollte ich gar nicht her und nun hab ich irgendwie alles Vermisst.

Die drei Wilden kommen immer näher, mein Zeichen nach Innen zu verschwinden um mein -inzwischen- leeren Teller wegzustellen.

In der Küche angekommen, stell ich mein Teller nur in die Spüle. Kann ich ja später noch machen. Ich meine mit Hausarrest kann man vieles machen, wie den Haushalt zum Beispiel. Mach ich trotzdem nicht.

,,Was zur Hölle Kara?!"

Ich zucke kurz zusammen als ich vier Gläser aus einem der glänzend weißen Hängeschränken hole. Zusammen mit einer Flasche Wasser stelle ich die auf dem dunkelbraunen hölzernen Tisch ab, ehe ich einfach meine Hand zu den Stühlen mache, damit sie sich alle setzen können.

,,Nein Kara! Du kommst her und tust so als wär nie was passiert. Als hättest du NICHT dein Tod vorgetäuscht!"

Leah kocht vor Wut, doch trotzdem hat sie sich besser im Griff als die meisten der Jungs. Trotzdem macht sie mich auch gerade extrem Wütend.

,,Ich hab nicht mal ein Wort gesagt. Wie willst du da denn schon Wissen OB ich mein Tod vorgetäuscht habe und OB ich so tu als wär alles nie so passiert! Denn ich Schwör dir, die Sachen die ich in den letzten Monaten machen musste und all die Bilder!"

Ich atme tief durch und fahre mir durch die Haare ehe ich weiter spreche. Diesmal deutlich ruhiger, da ich schon spüre wie die Hitze in mir steigt. Kein gutes Zeichen.

,,Ich hatte nicht wirklich eine Wahl. Ich wurde in gewisser Weise Manipuliert. Außerdem nahm man mir sogar das Recht zu sterben. Denn glaubt mir, hätte ich die Wahl, wär ich lieber tot in der Kiste geblieben. Jetzt setzt euch, man schlägt Gastfreundschaft nicht ab."

Embry saß bereits wie ich sehe, nur die beiden Sturköpfe stehen noch und schauen sich in die Augen. Aber sie setzen sich, genauso wie ich.

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,,Das heißt es war nicht deine Idee?"

,,Ich denke zwar nicht großartig nach, aber ich weiß wann es eine blöde Idee ist."

Jake streichelt seinen imaginären Bart und wollte gerade anfangen zu sprechen, als es an der Haustür klopft und eine allbekannte Stimme die in mir immer noch gefühlt Herzinfakt ausöst, sich meldet.

,,Mister Anderson, sind Sie da? Ihre Tür steht weit offen!"

Er hat ein super Gehör, warum fragt er dann ob jemand da ist? Dazu, hat er nicht Hausarrest? Leah steht auf, man merkt ihr an sie ist immer noch Wütend. Wenn sie Wütend ist, habe ich Angst vor ihr, da sie irgendwie einschüchternd wirkt.

,,Seth du hast Hausarrest! Was machst du hier?"

Kurzer Moment von Stille, dann fängt er wieder an zu reden.

,,Heute ist Freitag, ich wollte zum Grab und was machst du hier?"

Er will zum Grab? Von mir? Er soll nicht gehen! Ist doch Verschwendung von Enegie und Zeit!

Ich will irgednwas machen, aber meine eigene Unfähigkeit, meine Feigheit stehen mir im Weg. Sind wie Fesseln die ich unmöglich losbekomme. Embry und Jake schauen mich auffordernd an, aber was soll ich machen? Ich komme nicht los, ich bekomme keine Luft, verdammt! Warum ist das so Schwer?! Warum kann es nicht einmal leicht sein?! Im TV sieht es auch immer so leicht aus, also warum auch nicht in Real Life?

Leah antwortet nicht. Warum kann sie mir nicht abnehmen Seth in den Essraum zu führen?

Wieso komme ich nicht los?

Sie sollen aufhören mich anzustarren. Sehen sie nicht das ich gerade selber dabei bin loszukommen?

,,Ich geh dann mal."

Jetzt! Ich spüre meine Beine, nein mein ganzen Körper wieder! Ich springe auf, dabei fällt mir mein Stuhl um, und laufe aus dem Essraum, Richtung Eingang. Leah kommt mir entgegen, Seth steht nicht mehr dort, stört mich aber nicht. Ich kann nicht länger warten. Ich liebe diesen Typen und ich kann nicht mit ansehen wie er Leidet. Besonders nicht, weil ich sogesagt vor seiner Nase sitze.

Die Tür reiße ich wieder auf und sehe wie er in die Straße einbiegt, wo immer lang gegangen sind, wenn wir zur Schule wollten. Meine lauten und schnellen Schritte hallen in der ganzen Straße wieder. Wie schnell geht er denn? Er ist ja schnelller als so ein Olympic Läufer und das im gehen! Trotzdem bin ich inzwischen direkt hinter ihm.

,,Glückwunsch...kannst...bei...den...
Olympischen...Spielen mitmachen!"

Schnaufe ich und er dreht sich erschrocken um.

Bis(s) ich die Wahrheit kennWo Geschichten leben. Entdecke jetzt