THIRTY-FOUR - Sie ist tot - ✔️

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»Broken crayons
still colour«
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•••»Broken crayons still colour«•••

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Nicola POV

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Für eine Weile hält die Leere, die das Ausbleiben von Arias Stimme verursacht, bestehen und nur langsam wage ich es mich zu bewegen. Mein erster Blick gilt Ryan, der mich aus grossen Augen anstarrt und sich an meinen Arm geklammert hat. Eigentlich hätte ich erwartet dass er anfangen würde zu weinen, doch das tut er nicht. Stattdessen sieht er sich unruhig um, ehe sein Blick an mir haften bleibt.

„Blut", murmelt mein Sohn, und streckt seine Hand nach meinem Gesicht aus. Gleichzeitig spüre ich wie eine warme Flüssigkeit meine Schläfe runterrinnt, doch ich verspüre keine Schmerzen. „Nicht so schlimm", murmle ich nur halb anwesend ohne mir die Wunde überhaupt angesehen zu haben.

Daraufhin packe ich Ryan, kämpfe mich durch die ausgelösten Airbags und öffne dann die Fahrertüre meines Autos - wobei es sich auch als Wunder herausstellt, dass diese überhaupt noch zu bewegen ist. Auf die Schnelle betrachtet kann ich mit einem Totalschaden an meinem Auto rechnen, die Nase des Autos ist kaum zu erkennen. Und genau deshalb will ich hier so schnell wie möglich raus.

Ryan, der sich an meinen Hals klammert, sieht sich immer wie hektischer um, bis ich ihm kurz in die Augen sehe, und reflexartig mit einer Hand über seine Haare fahre. „Kannst du etwas für mich tun?", frage ich leise, und gespannt sieht Ryan mich an. „Schliess deine Augen, stell dir etwas vor und erzähle mir davon, okay? Aber du musst die Augen ganz fest zumachen, damit du dir auch alles ganz gut vorstellen kannst."

Begeistert nickt der kleine Junge auf meinem Arm, und sobald er mit geschlossenen Augen anfängt zu sprechen, steige ich aus dem Auto aus.

Eine der vielen Krankenschwestern, die nach dem lauten Aufprall natürlich sofort rausgestürmt sind, kommt auf mich zugerannt und fängt an, Fragen zu stellen. Jedoch ist alles was ich sehe den leblosen Körper, der zwischen meinem und dem anderen Auto liegt und sich keinen Millimeter rührt.

Die langen, dunkelbraunen Haare der Frau liegen wirr verteilt um ihr Gesicht, ihre sonst so strahlend blauen Augen sind geschlossen, und ihre blasse Haut ist jetzt fast weiss.

Das Bild, welches sich mir bietet, zerreisst mich.

Nur am Rande bekomme ich mit, wie mir jemand Ryan abnimmt, und versucht, auf mich einzureden. Ich reagiere nicht. Meine volle Aufmerksamkeit gilt dem Mädchen, das mir so wichtig ist. Das ich auch nach all den Jahren immer noch liebe. Meine Aufmerksamkeit gilt Aria, die im Anbetracht der Hektik der Fachpersonen um sie rum wohl gerade um ihr Leben kämpft.

Und das nur, weil ich weglaufen musste.

Weil ich mich nicht im Griff hatte.

Meine Sicht verschwimmt, meine Beine tragen mich automatisch näher an das Geschehen ran. Jedoch werde ich von einem Arzt aufgehalten, der mir ebenfalls Fragen stellt, auf die ich erneut keine Antwort gebe. Wie denn auch, wenn ich nichts verstehe?

AriaWhere stories live. Discover now