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Arm in Arm lagen sie nun wieder im weichen Sand.

„Ist das der Ort, den wir früher geliebt haben? Ist das der Ort, von dem ich geträumt habe?", flüsterte Hermine leise, während sie kleine Kreise auf Severus Brust malte und auf das weite weite Wasser blickte.

„Ja, das ist der Ort, den wir früher geliebt haben und den du dir jahrelang erträumt hast, Darling.",antwortete Snape mit seiner gewöhnlichen tiefen und ruhigen Stimme.
„Sind meine Briefe eigentlich noch immer in deinem Besitz?", fügte er dann noch hinzu.

„Natürlich, sie begleiteten mich auf jeder Reise, Sev.", entgegnete Hermine leise und starrte dann weiterhin gedankenversunken auf die brechenden Wellen.

Hermine hatte sie gelesen. Sie hatte die Briefe mit Tränen in den Augen, auf dem kalten Boden sitzend und mit Schmerzen im Herzen gelesen. Sie hatte über die Zeilen gestrichen, in denen er ihr schrieb, dass er sie so sehr liebte, dass er sich eine richtige Familie mit ihr wünschte. Dabei sind Tränen auf das Papier getropft und der Schmerz verstärkte sich.

Sie hatte ihm nicht mehr sagen können, dass sie schwanger gewesen war.

Sie hatte es nicht über das Herz gebracht ihm dann auch noch zu gestehen, dass es eine Fehlgeburt war. Sie hatte das Kind verloren.

Hermine spürte, wie sich heiße Tränen in ihren Augen bildeten.

Plötzlich schreckte Severus hoch und richtete sich auf, dann blickte er Hermine tief in die Augen. Sie konnte sehen, dass ihm Tränen über die Wangen liefen und das verunsicherte sie, denn er zeigte selten Gefühle. Er wirkte nervös, musterte ihr Gesicht und strich ihr über den Bauch.

„Du warst schwanger?", hauchte er, während seine Stimme dabei brach.

„Woher- "

Er blieb still und deutete nur auf seinen Kopf. Hermine hatte vergessen, dass er Gedanken lesen konnte. Ein stechender Schmerz zog durch ihr Brust, als sie daran dachte, wie schön eine Familie mit ihm gewesen wäre, doch auch sie blieb still, denn sie wusste nicht, was sie sagen sollte, außer, dass es ihr unendlich wehtat.

Doch dann spürte sie Severus' Hand an ihrer Wange und wie er ihren Kopf zu sich drehte. Dann wischte er sowohl ihre, als auch seine Tränen weg und küsste sie so leidenschaftlich wie noch nie.

Sie hatte nie gedacht, die sie ihren Professor mal so verletzlich sehen würde, wie sie es jetzt tat und auch so gefühlvoll, wie er sein konnte.

Severus schaute ihr tief in die Augen, als er von ihr abließ.

„Du weißt, dass ich dich über alles liebe, Darling. Du weißt auch, dass du an mir eine Seite kennengelernt hast, die ich zuvor selbst nicht gekannt habe. Du tust mir gut, Liebste.", bemerkte er. Dann strich er ihr sanft durch die wilden Haare und fuhr dann fort.
„Ich wünsche mir nichts mehr, als eine Familie mit dir. Lass es uns noch einmal probieren. Du bist bald die Frau an meiner Seite, die bis ans Ende der Welt mit mir gehen würde."

Hermine blickte ihn fragend an.

„Wirklich?"

„Wirklich.",antwortete Snape und gab ihr einen weiteren Kuss.

Severus Snape - after all this timeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt