two: the first day of school

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"Hast du mit den Lehrbüchern gelernt, die ich dir gestern gegeben habe?", sagte Heeseungs Vater, während er auf sein Tablet schaute - er warf nicht einmal einen Blick auf seinen Sohn, weil er es nicht für nötig hielt. 

"Ja, Sir", antwortete Heeseungs und senkte den Blick. Seinen Vater Sir zu nennen, war so verdammt seltsam, aber etwas, was sein Vater von ihm und seiner Schwester erwartete.

"Gut", erwiderte er trocken. "Ich habe heute Morgen mit deinem Klassenlehrer gesprochen."

Heeseung wusste bereits, worauf das hinauslief, und es gefiel ihm überhaupt nicht. Er wollte einfach nur einmal einen Schultag beginnen, ohne dass sein Vater mit ihm über seine mangelnde Disziplin und Motivation schimpfte. "Er hat gesagt, dass du im letzten Schuljahr in fast allen Fächern zu schlecht warst, stimmt das?" Natürlich stimmt das, sonst hätte sein Lehrer nicht seinen Vater angerufen, aber das war auch nichts neues mehr für Heeseung - aus irgendeinem Grund hatte sein Klassenlehrer eine Vorliebe dafür, sich ständig über ihn bei seinem Vater aufzuregen. 

"Ja, Sir", antwortete er wieder - es hatte keinen Sinn, es zu leugnen, er kannte seinen Vater ja schon. 

Das ging nun schon seit Jahren so und mittlerweile hatte der Schüler weder die Kraft, noch die Energie um dem länger standzuhalten. Heeseung konnte es kaum noch abwarten, bis die Schule zu Ende ist, denn das wird auch sein letzter Tag in Seoul sein. Er hat schon alles geplant, wie er sich ein Auto besorgen will, wo er wohnen will und wie er seinen Lebensunterhalt verdienen wird - er muss nur dieses Schuljahr überleben, ohne weitere Probleme zu machen, dann war er hoffentlich frei.

"Warum? Haben andere Schüler zwei Köpfe?", sagte sein Vater spöttisch und hob seinen Blick für einen ganz kurzen Augenblick von dem Tablet in seiner Hand, um seinen nervösen Sohn mit gerunzelter Stirn zu mustern. 

"N-nein", antwortete Heeseung mit unsicherer Stimme und sah auf seine zitternden Hände, um den unangenehmen Blick seines Vaters zu meiden.

"Warum sind sie dann besser als du? Benutzt du dein Gehirn nicht?"

"Es tut mir leid."

Heeseung beobachtete, wie sein Vater seufzte und ihn schließlich erneut ansah, als würde er sich für seine Sohn schämen und er wünschte sich gerade nichts weiteres als einfach nur aus dem Wagen zu fliehen und weit weit weg zu rennen, wo ihn keiner kannte und wo er endlich von neu anfangen konnte. Die Augen seines Vaters waren dunkel und scharf, und ein Blick genügte, um seinem Sohn den Mund zu verschließen. 

"Das sollte es auch. Ich erwarte dieses Jahr das Beste von dir, ist das klar?"

"Ja."

"Ja, was?", fragte er ungeduldig.

"Ja, Sir. Ich werde allen zeigen, wozu ich fähig bin", log Heeseung und senkte den Blick wieder, nur um zu bemerken, dass seine Hände noch immer zitterten. Egal, wie sehr er sich anstrengte, er würde es nie unter die ersten drei schaffen, was sein Vater auch ganz genau wusste, denn seit Jahren versuchte er alles, um sein Sohn an die Spitze zu trieben, aber nichts brachte was - Heeseung würde nie so werden wie die anderen drei, dafür reichte seine Energie und Kapazität einfach nicht aus.

Hwang Alexis.

Nishimura Riki

Park Sung-hoon.

Niemand konnte an sie herankommen, egal wie sehr sie sich anstrengten. Vor allem Alexis, sie war im Grunde Heeseungs größter Feind, denn im Vergleich zu den anderen beiden war ihre Familie nicht wohlhabend. Nicht im Geringsten. Er wusste nicht wirklich viel über ihre Familie oder sie im Allgemeinen, aber er hatte hier und da ein paar Gerüchte gehört, dass sie mit einigen ihrer Lehrer schlief, um ihre Noten zu verbessern, und dass sie im Sommer in einem Bordell arbeitete, um ihre Lehrbücher zu kaufen.

ENHWA HIGH ❘ german ver.Where stories live. Discover now