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San

Ich wache in Wooyoungs Armen auf und könnte nicht glücklicher sein, auch wenn uns der Wecker geweckt hat. Ich kuschle mich näher an ihn heran. "Guten Morgen, Sanie." ,murmelt Woo an meine Halsbeuge. "Wir müssen uns fertig machen für die Uni." ,sage ich ihn immer noch total verschlafen. Manchmal hasse ich wirklich diese ganzen Vorlesungen und heute haben wir auch tanzen. Na ja, wenigsten eine gute Sache die heute stattfindet. Aber ich würde auch lieber im Bett liegen bleiben und die Wärme von Woo genießen. "Ich will mich nicht fertig machen, Sanie." "Wir müssen aber!" Wooyoung setzt sich langsam auf und blickt mich mit einem Schmollmund an. "Keine wieder rede!" "Na gut." ,gibt er etwas motzig von sich, aber er macht das was ich von ihm möchte. Damit stehen wir auch auf und gehen gemeinsam ins Bad.

Während Wooyoung sich das Gesicht wäscht, frage ich ihn: "Hast du ein paar Klamotten für mich?" Er trocknet sich das Gesicht ab. "Natürlich." "Danke." "Nicht dafür." Ich lächle ihn sanft an und fange an mein Gesicht ebenfalls zu waschen, aber vorher gebe ich ihn noch einen Kuss auf die Wange. Nachdem ich fertig bin damit mir mein nasses Gesicht zu trocknen, gehe ich aus dem Badezimmer. Woo dreht mich aber zu ihm, bevor ich diesen Raum verlassen kann. Er hat ein Grinsen auf seinem Gesicht. "Du kannst ruhig drinnen bleiben, wenn ich duschen gehe." Mir persönlich, gefällt die Vorstellung auch, aber einer muss Frühstück machen. Abgesehen davon würde ich ihm das niemals so ins Gesicht sagen können. "Ich mach Frühstück." Somit verlasse ich den Raum und lasse einen verdutzt blickenden Wooyoung zurück.

Ich hole Toast aus der Schublade, die Marmelade aus dem Kühlschrank und stelle es auf den Tisch. Ich beschmiere schon mal die Toastscheibe für Wooyoung und lege diese auf seinen Teller. Wenig später kommt er auch aus dem Bad. "Danke fürs Frühstück machen." "Gerne doch. Ich gehe jetzt erstmal duschen." "Soll ich mitkommen?" Auch wenn diese Frage ein Witz von ihm gewesen ist, sieht sein Gesicht so ernst dabei aus, dass ich es nur ernst nehmen kann. Ich sehe ihn an, durch meinen Blick weiß er genau, dass es ein nein ist. "War ein Versuch wert." Wir müssen beide leicht darüber schmunzeln. Ich schließe die Tür hinter mir und springe schnell unter die Dusche.

Wir sind schon an der Uni. Wir holen Hwa vom üblichen Treffpunkt ab und begrüßen diesen. "Hey, na ihr zwei? Wie läufst?" Ich ziehe Wooyoung näher an mich und lächle breit. "Sehr gut, und bei dir?" "Ebenfalls." Wir fangen alle ohne Grund an zu Lachen. Woo und ich gehen Händchen haltend neben Hwa her und machen uns auf dem Weg zur ersten Vorlesung.

Endlich haben wir diese ganzen Vorlesungen für heute geschafft und haben jetzt nur noch Tanztraining. Ich hoffe, dass das Tanztraining besser läuft, als meine Vorlesungen. Ich würde sagen, dass heute echt nicht mein Tag ist. Wir betreten schon umgezogen unseren Trainingsraum. Neben unseren Tanzlehrer steht ein neuer Schüler, der uns noch unbekannt ist. Wir stellen uns an den Rand und fangen uns an aufzuwärmen.

Alle sind da, weshalb der Lehrer anfängt zu sprechen. "Hey, alle zusammen. Das hier ist Felix. Er ist aus Australien und für ein paar Monate hier. Ihr könnt mit ihm Koreanisch sprechen, denn er hat es schon gelernt. Bitte helft ihm sich einzuleben. So und jetzt, gehen wir die Choreografie von letzter Stunde durch." Felix heißt also der Junge. Felix kommt direkt auf unsere dreier Gruppe zu. "Hey, ich bin Felix." "Hey, Felix. Ich bin Wooyoung. Das ist San und das Seonghwa." Er zeigt während des Redens auf uns. "Freut mich euch kennenzulernen. Kann ich mit bei euch stehen?" "Ja klar, kein Problem." ,Wooyoung ist freundlich und höfflich zu dem neuen Schüler. Hwa und ich nicken nur stumm, aber geben trotzdem ein freundliches Lächeln von uns. Felix und Woo stellen sich neben einander, Hwa und ich stehen hinter den Beiden.

Die Beiden scheinen sich echt sehr gut zu verstehen, denn sie hören einfach nicht auf zusammen zu lachen und zu reden. Wooyoung umarmt ihn auch die ganze Zeit über, wenn sie eine Gemeinsamkeit oder sowas gefunden haben. Total unnötig. Das ich etwas eifersüchtig bin gebe ich offen zu, aber ich sage nichts, da Felix neu ist und bestimmt noch Freunde sucht. Aber trotzdem stört mich der Fakt, dass sie so viele Gemeinsamkeiten haben und sich anscheinend mein Freund ohne mich besser zu amüsieren scheint. Ich würde so liebend gern meinen Blick von den Beiden abwenden, aber es gelingt mir einfach nicht. Langsam fährt meine Eifersucht auf Hochtouren. Ich hasse dieses Gefühl. Ich dachte eigentlich, da Wooyoung jetzt mein Fester Freund ist, dass ich diese Eifersucht nicht mehr empfinden werde. Na ja, da habe ich mich wohl mächtig getäuscht. Insgeheim war mir das bewusst gewesen, dass diese Eifersucht ab und zu doch noch auftauchen würde, aber das dies so schnell passiert, damit habe ich nicht gerechnet. Ich meine, wir sind gerade mal ein paar Tage zusammen. Da der Lehrer jetzt die Stunde beendet, um uns in die Pause zu schicken und mein Freund mich immer noch nicht wahrnimmt, verschwinde ich ohne weitere Worte. Das muss ich mir echt nicht geben. So Mal ich mich selbst gerade hasse, wegen meiner Eifersucht.

Ich sitze schon an unserem gewohnten Tisch in der Cafeteria und löffle verärgert über mich selbst, weil ich Wooyoungs Essen mitnahm, das Essen in mich hinein. Heute scheint wirklich nicht mein bester Tag zu sein. Woo und Felix setzen sich zu mir. Ich schiebe Woos Tablet mit dem Essen zu ihm herüber. Denn Woo sitzt mir gegenüber und Felix neben ihm. Müsste er sich nicht eigentlich neben mich setzen? Das hat er bei Yeosang auch immer gemacht. Und da waren meine Zweifel wieder, ob Wooyoung mich vielleicht doch nicht auf die Art und Weise mag, wie ich es gerne hätte. Und das was mir am meisten Angst macht an dieser Vorstellung ist, was ist, wenn ein Stückchen Wahrheit dranhängt? Was ist, wenn er jemanden viel Besseren als mich findet, auch wenn ich weiß, dass ich ihn alles geben werde, was in meiner Macht steht? Was ist, wenn er jemanden findet der ihn glücklicher macht? Diese Gedanken nagen so fest an mir, dass ich sie nicht abstellen kann. Der Anblick der Beiden macht es wirklich nicht besser, weshalb ich aufstehe und mein Zeug schnappe und verschwinde. Ich winke den Beiden noch kurz zu, und Wooyoung scheint es aber erneut nicht zu stören, dass ich einfach stillschweigend gehe.

𝐭𝐫𝐞𝐚𝐭 𝐲𝐨𝐮 𝐛𝐞𝐭𝐭𝐞𝐫 ~𝐰𝐨𝐨𝐬𝐚𝐧Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt