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San

Ich lasse meine Sachen wieder an derselben Stelle wie vorhin fallen, da wir noch 1 Stunde Tanzen haben. Nach und nach kommen alle anderen auch dazu. Hwa stellt sich wieder neben mich. Wir reden nicht. Ich denke, er weiß genau, dass ich gerade nicht wirklich reden will und dafür bin ich ihn dankbar. Er weiß immer, wenn ein guter Moment ist und wann ein schlechter. Ich lasse mein Blick gesenkt und dehne mich nochmal kurz, bevor der Unterricht beginnt.

Als ich mein Blick hebe, kommen Felix und Wooyoung zusammen herein. Sie legen ihre Sachen wieder hinter Hwa und mir ab. Wooyoung tippt mir von hinten auf die Schulter. Ich drehe mich aber nicht um. Er tippt mir erneut auf meine Schulter. Dieses Mal drehe ich mich zu ihn um und sehe ihn mit einem leicht genervten Blick an. Er kommt ein paar Schritte näher auf mich zu und legt seine weichen Hände auf meine Wangen. Er kommt mir auch mit seinem Gesicht näher. "Hey, ist alles okay bei dir?" Ich sehe ihn in seine wunderschönen Augen und könnte mich wieder ihn ihnen verlieren. Was stellt er bloß mit mir an? Aber in mir brodelt es immer noch, weshalb ich ihn anlügen werde. "Mmmh, alles gut." Gut, dass hätte ich wirklich überzeugender machen können. Er gibt mir einen flüchtigen Kuss auf die Lippen. "Na dann, ist ja gut." Er wuschelt mir durch meine Haare. Fällt ihm echt nicht auf, dass ich wütend bin? Na ja, auch egal, immerhin ist es mein Problem, wenn ich eifersüchtig bin. Ich muss meine Unsicherheit so schnell wie möglich, in den Griff bekommen. Er dreht sich wieder um zu Felix und die beiden helfen sich gegenseitig sich zu dehnen. Der Anblick der beiden lässt dieses Gefühl in mir größer werden. Ich drehe mich wieder um und da kommt auch schon der Lehrer in den Raum herein. "Also lasst uns beginnen."

"Stopp, Musik aus!" Der Raum wird still und der Lehrer kommt auf mich zu. "San! Was ist denn heute bloß los mit dir? Das kannst du wirklich besser!" Ich senke meinen Blick auf dem Boden. Es ist heute einfach nicht mein Tag. Er wird immer schlimmer. "Es tut mir wirklich leid. Ich werde mir mehr Mühe geben. Tut mir leid, Herr Jeon." Ich verbeuge mich noch einmal leicht, um meine Aufrichtigkeit zu zeigen. Herr Jeon geht wieder nach vorne. "Musik, ab!"

"San!" Die Musik wird erneut aus gemacht und die Stille im Raum kehrt wieder ein. Ich mache heute jeden Schritt falsch. Das ist frustrierend. Ich kann mich einfach nicht konzentrieren, wenn ich weiß, dass Wooyoung hinter mir mit Felix den Partnerpart macht. Wie erlernen gerade die Chorographie von "Fake Love" und wir lernen sie als Partnertanz und heute ist die erste Trainingsstunde dafür und am Ende der Stunde werden wir in Partner aufgeteilt und in zwei Wochen müssen wir es vor der Klasse präsentieren. Der Lehrer holt mich aus meinen Gedanken raus. "Was ist denn heute los? Konzentriere dich bitte nächste Stunde besser! Wir beenden den Unterricht für heute, da die Zeit vorbei ist, aber vorher werden die Partner eingeteilt."

"San und Wooyoung, macht ihr wieder zusammen?" Als ich zu stimmen will, werde ich von meinem Freund unterbrochen. "Nein, ich mach dieses Mal mit Felix zusammen." Bei diesen Worten, breitet sich wieder dieses Gefühl von Wut, Eifersucht, Angst und Panik in mir aus. Ich bin wütend, weil er Felix mir vorzieht und eifersüchtig, weil die beiden sich auf Anhieb gut verstehen. Ich habe Angst, dass Woo mich nur wieder als Spielzeug benutzt, um sich besser zu fühlen. Ich habe Panik, dass Wooyoung mich wirklich nicht so liebt, wie ich ihn. Ich kann gerade nichts sagen. "Ich mache mit San." ,rettet mich Hwa und ich schenke ihn ein kleines "Danke." Er lächelt mich an. "Nicht dafür."

Herr Jeon beendet, nachdem er die anderen in Partner eingeteilt hat, den Unterricht und ich schnappe mir meine Tasche und verschwinde in die Umkleide, ohne nur ein einziges Wort zu sagen. Ich habe Angst mit Wooyoung darüber zu reden, weil was ist, wenn etwas Wahres in meinen Gedanken steckt? Das würde ich nicht überleben. Wooyoung ist alles für mich. Er ist alles was ich habe. Ich raufe mir durch meine Haare und lasse das kalte Wasser meinen Rücken hinunterfließen. Ich stelle das Wasser ab und in dem Moment kommt Wooyoung in meine Dusche hinein.

Er kommt mir immer näher und drängt mich an die kalte Wand hinter mir. Er legt seine Hände neben mich an die Wand, so dass ich zwischen seinen Armen gefangen bin. Mein Herz läuft auf hoch tuchen und ich hasse es gerade wirklich, dass er so eine große Wirkung auf mich hat. "Bist du schon fertig?" "Ja, also lass mich bitte raus." "Wie wäre es heute mit einen Pärchen Nachmittag?" "Wirklich?" "Ja, nur wir beide." Er kommt mir während er redet immer näher. "Na gut." Warum muss ich immer einknicken? Er ist mir so nah, dass ich kaum atmen kann. Mein Blick landet auf seinen zarten Lippen. Sein Blick liegt ebenfalls auf meinen Lippen. Er will sie zusammenführen, aber ich lege meine Hände auf seine nackte Brust. "Nicht hier." Er macht sein Schmollmund, aber er lässt mich trotzdem gehen. Ich binde mir also mein Handtuch um meine Hüfte und verlasse die Dusche.

Nachdem Wooyoung und ich beide fertig sind mit umziehen, machen wir uns auf dem Weg zu Wooyoungs Wohnung. Ich bin die Zeit über still, da Wooyoung nur von Felix spricht. Meine Gedanken werden immer stärker und größer. Ich habe Angst, dass die beiden sich mehr als nur gute Freunde verstehen werden. Ich meine, Wooyoung hat auch mit mir geschlafen obwohl er Yeosang hatte und was ist, wenn ich nur eine Zwischenphase für Wooyoung bin und Felix der wirklich richtige für ihn ist? Die Vorstellung treibt mich in den Wahnsinn. "San?" Ich schüttle kurz meinen Kopf und sehe ihn dann an. "Ja?" Er schmunzelt kurz. "Warum kommst du nicht rein?" "Hm?" "Oh-" Anscheinend sind wir schon an Wooyoungs Wohnung und ich stehe hier, weil ich zu viel nachdachte. Ich trete ein und lege meine Sachen an der Garderobe ab.

𝐭𝐫𝐞𝐚𝐭 𝐲𝐨𝐮 𝐛𝐞𝐭𝐭𝐞𝐫 ~𝐰𝐨𝐨𝐬𝐚𝐧Where stories live. Discover now