Kapitel 11

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Clay's PoV

Warum zum Teufel, war er uns gefolgt?
Es hätte ihn, was weiß Gott, wohin führen können.
Er war doch nicht dämlich, warum also handelte er so leichtsinnig?

Ich war mit Nick auf dem Weg zurück, da wir in die selbe Richtung laufen mussten.
Aus dem Augenwinkel sah ich, wie er mich musterte.
,,Was?'' fragte ich ihn schließlich.
,,Also ich will ja nichts sagen, aber deine Art George vorhin gegenüber, war schon echt merkwürdig'' fing er an.
,,Erst, willst du ihn unter deinen Schutz nehmen und dann behandelst du ihn so, wie alle anderen. Ist irgendetwas vorgefallen, von dem ich nichts weiß?'' fügte er hinzu.
,,Nein'' antwortete ich ihm.

Nick wusste nichts von dem Kuss auf der Party, weder noch den, von heute Mittag und das sollte auch so bleiben.
Es hatte nicht einmal etwas wirklich angefangen und das würde es auch nie.

Ich verabschiedete mich von ihm und lief das restliche Stück alleine zu mir nach hause.
Dort angekommen, wischte ich mir erstmal das getrocknete Blut von meinen Händen.
Währenddessen sah ich meine Mutter, die sich an die Wand lehnte und mich anschaute.

,,Wo warst du?'' fragte sie.
,,Tu bitte nicht so, als würdest du das nicht wissen'' entgegnete ich ihr.
Ich hörte sie seufzen.
,,Was hast du angestellt?'' fragte sie nun.
,,Nur ein paar Fäuste verteilt'' antwortete ich ihr.
,,Ein paar Fäuste...'' nuschelte sie und schaute auf meine Hände.
,,Ich habe niemand umgelegt, wenn es das ist, was du hören willst'' sagte ich, während ich an ihr vorbei, in mein Zimmer lief.

Ich ließ mich auf mein Bett fallen und schloss meine Augen.
Ich war fix und fertig, da ich in letzter Zeit auch nicht so gut schlafen konnte.
Ich schloss meine Augen und das erste, was ich vor Augen hatte, war George - wie er mich verwirrt und etwas verletzt angestarrt hatte, vorhin.
Ich öffnete meine Augen wieder und seufzte.
Ich starrte gegen die Decke.
,,Was eine verdammte Scheiße'' fluchte ich.

Am nächsten Tag, war ich tatsächlich das erste mal pünktlich in der Schule.
Wie das passieren konnte, wusste ich auch nicht.
Es freute Herr Walsh jedoch.

,,Herr Daneth, Sie - pünktlich? In meinem Unterricht?'' scherzte er.
,,Jaja'' murmelte ich.
Er kam auf mich zu und gab mir den Test, den ich bei ihm nach schreiben sollte.
,,Viel Glück'' sagte er.

Für den Test brauchte ich genau 60 Minuten, da noch Zeit war, korrigierte er ihn sofort und gab ihn mir wieder nach dem ersten Block zurück.
,,Eine zwei?'' kam es verwundert von mir, als ich auf das Ergebnis schaute.
,,Gut gemacht, weiter so!'' kam es nun von Herr Walsh.
Das lernen mit George, zahlte sich also aus.

Im Flur lief ich mit dem Test zu George, der an seinem Spind stand und hielt ihm den Zettel vor die Nase, den er sich aber nicht wirklich anschaute.
,,Cool'' kam es von ihm.
Er schloss seinen Spind und lief davon, während ich ihm verwirrt hinterher schaute und Nick auf mich zu kam.

,,Was hat der denn jetzt?'' kam es irritiert von mir.
,,Wundert dich das nach deinem  Verhalten von gestern wirklich?'' lachte Nick neben mir.
Ich hatte das mittlerweile vergessen und eigentlich war gestern auch nichts, aber George schien es doch mehr auszumachen, wie man sah.

Ich lief ihm hinterher und stupste ihm auf die Schulter.
,,Spiel jetzt nicht die beleidigte Leberwurst'' sagte ich.
,,Tu ich nicht'' entgegnete er, während er sich eine Wasserflasche aus dem Trinkautomaten holte.
Es war tatsächlich ungewohnt, dass es mich interessierte, wenn mich jemand ignorierte.
Normalerweise, war ich derjenige, der alle ignorierte.
Bei George war es mir irgendwie jedoch nicht egal.

,,Hast du nachher irgendwas vor?'' fragte ich ihn.
Ich wusste ganz genau, wie ich ihn rum kriegen konnte.
,,Bisher nicht, wieso?''
,,Hast du Lust bei mir mit Mittag zu essen? Ich denke, meine Mutter und Ben würden sich freuen'' sagte ich.
,,Und du?'' fragte er.
,,Huh?'' machte ich, da ich nicht verstand, was er meinte.
,,Würdest du dich auch freuen?'' fragte er nun klarer.

Die Frage kam tatsächlich etwas unerwartet und brachte mich irgendwie in Verlegenheit.
,,Uhm...ich schätze schon, ja'' antwortete ich ihm und kratze mich am Hinterkopf.
Er musterte mich und setzte anschließend ein Grinsen auf.
,,Ok'' sagte er.
,,Ok was?'' fragte ich.
,,Ja, ich würde gerne bei euch zu Mittag essen'' kam es von ihm lachend.

Ich konnte nicht glauben, dass ich ihn tatsächlich zu einem Essen mit meiner Familie eingeladen hatte.
Nick war der einzige, der bei uns öfters zu Mittag aß, sonst niemand.
Es fühlte sich an, als hätte ich ihn zu einem Date eingeladen oder so.
Schließlich ladete man doch jemanden nur zu einem Essen mit der Familie ein, wenn man diese Person seiner Familie vorstellen wollte oder sowas, oder nicht?



Sweet SeductionWhere stories live. Discover now