Kapitel 12: Scheiß Tag (1.130)

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Minho:

Mittlerweile ist schon Montag. Den Rest des Wochenendes habe ich genutzt, um gründlich nachzudenken.

Ich hoffe echt, dass es einfach nur eine Phase ist, doch dennoch habe ich mir auch den Kopf darüber zerbrochen, was wohl wäre, wenn es eben keine Phase ist. Doch bin ich noch immer nicht auf eine Lösung gekommen.

„Hey! Ignorierst du mich?" fragt Jisung, als er plötzlich neben mir erscheint.

Oh nein, bitte nicht. Du bringst mich und meine Gedanken doch vollkommen durcheinander, wenn du bei mir bist.

„Minho?" fragt er weiter. „Oh, nein. Ich ignoriere dich nicht." beantworte ich leise seine Frage. So setzen wir dann schweigend den Weg zur Schule fort, doch anders als Samstagabend ist diese Stille jetzt irgendwie unangenehm. Das könnte allerdings auch einfach nur an mir liegen. Schließlich weiß ich jetzt, dass ich mich in den Jüngeren verliebt habe.

Plötzlich nimmt dieser meine Hand in seine, weshalb ich mich anspanne und einen flüchtigen Blick zu ihm werfe. Er sieht leicht ängstlich durch die Gänge der Schule. Richtig. Seine Soziophobie habe ich schon wieder vergessen.

Es ist zwar nicht mehr so schlimm, wie am Anfang des Schuljahres, aber dennoch scheint er sich noch immer unglaublich unwohl zu fühlen so inmitten dieser ganzen Schüler.

Doch ich muss auf Abstand zu ihm gehen, wenn ich meine Gefühle für ihn vergessen will...

Okay, heute nochmal, Minho. Ab morgen bittest du einfach die anderen, Jisung zu begleiten.

Wobei...Wie willst du deine Entscheidung dann begründen?

Du kannst ihnen ja nicht einfach sagen, dass du dich in deinen besten Freund verliebt hast.

„Danke, Hyung." sagt der Jüngere, als wir bei seinem Raum ankommen. Ich nicke einfach schweigend, ehe ich meine Hand von ihm löse und meinen Raum ansteuere. Im Augenwinkel konnte ich noch sehen, dass er mich leicht irritiert gemustert hat.

Bei meinem Raum angekommen, geselle ich mich einfach auf meinen Platz. Dabei ignorierend, dass Changbin und Yeji scheinbar eine Unterhaltung geführt haben und ich jetzt nun genau zwischen ihnen sitze.

Doch ich ignoriere sie einfach und warte auf den Lehrer. So lasse ich den Schultag an mir vorbei ziehen.

Den ganzen Tag über habe ich nicht wirklich mit jemandem aus unserer Gruppe geredet, da ich zu sehr in meine Gedanken versunken war. Doch besonders bin ich Jisung aus dem Weg gegangen. Wenn er mich etwas gefragt hat, habe ich ihm nur knappe Antworten gegeben oder ihn ganz ignoriert.

Ich muss ihm aus dem Weg gehen, wenn ich die Gefühle für ihn vergessen will. Ich darf so nicht für ihn fühlen.

„Was ist los?" vernehme ich plötzlich eine Stimme. Ich reagiere nicht. „Minho. Jetzt sag doch mal was." Wieder reagiere ich nicht.

„Aish. Was ist denn heute bloß mit dir los? Tut mir leid, wenn meine Frage von Samstag dich so aufgewühlt hat. Ich wollte es doch nur wissen." fährt Felix fort, doch noch immer reagiere ich nicht. „Yah! Willst du jetzt einen auf beleidigte Leberwurst machen? Wäre das nicht eher meine Aufgabe? Schließlich hast du doch mich angeblafft, dabei habe ich eine einfache Frage gestellt." redet er sich in Rage.

„Gut, dann rede halt nicht mit mir. Ich wollte dir auch eigentlich nur sagen, dass es bereits zum Pausenende geklingelt hat. Nur falls du in Erwägung ziehst, in den Unterricht zu gehen." Mit diesen Worten höre ich, wie Felix' Schritte sich entfernen.

Aus diesem Grund atme ich tief durch und schließe meine Augen, während ich meinen Kopf gegen die Mauer hinter mir schlage.

„Aish." sage ich noch, ehe ich mir kurz durch meine Haare fahre und dann zu meinem Klassenraum gehe.

Auch die letzten Stunden lasse ich einfach an mir vorbei ziehen und antworte nicht einmal mehr auf die Fragen des Lehrers.

Doch endlich kann ich einfach tanzen und diesen ganzen Frust wenigstens eine kurze Zeit lang vergessen.

Wenn ich tanze, fühle ich mich frei und unbeschwert.

Keine lästigen Lehrer.
Keine lästigen Mitschüler.
Keine lästigen Gedanken.
Keine lästigen Gefühle.

Nur ich und die Musik.

Da heute mal wieder ein besonders beschissener Tag ist, gehe ich mal wieder früher zum Tanzunterricht.

„Hi, Minho. Mal wieder einen schlechten Tag?" fragt mich Hoseok, dem ich auf den Gängen begegne. „Ein scheiß Tag. Entschuldige bitte die Wortwahl." „Schon okay, Minho. Geh ruhig schon mal rein. Der Tanzunterricht beginnt in einer Stunde, so lange kannst du den Tanzraum frei nutzen." „Danke, Hoseok." verbeuge ich mich leicht, was der Ältere erwidert.

So begebe ich mich zum Tanzraum und mache irgendeine random Musik drauf, zu der ich dann in Form von Improvisation meine Gefühle und Gedanken einfach raus lassen kann.

Als das Lied zu Ende ist und ich zur Tür sehe, zucke ich erschrocken zusammen, als ich jemanden dort stehen sehe.

„Oh, entschuldige. Ich wollte dich nicht stören. Aber diese Choreografie war einfach atemberaubend. Du kannst echt unglaublich gut tanzen, Minho." spricht sie lächelnd, doch ich antworte nicht. Ich hab einfach keine Lust, heute überhaupt mit irgendjemandem zu reden. Ich will einfach nur tanzen und für mich sein.

„Entschuldige, Minho." wiederholt sie. „Warum bist du schon so früh hier?" frage ich, ihre Worte ignorierend. „Der Unterricht beginnt doch erst in gut dreißig Minuten. Die meisten kommen immer erst ungefähr fünfzehn Minuten vorher." füge ich noch hinzu. „Ich musste noch etwas mit Hoseok klären, doch das ging schneller, als erwartet. Deshalb." beantwortet Yeji meine Frage, was ich nur abnicke, ehe ich ihr den Rücken zukehre, um mein Handy von der Anlage zu entfernen.

„Warum starrst du schon wieder so?" frage ich, als ich ihre Blicke in meinem Rücken spüre und mich anschließend umdrehe. „Okay, dann sage ich es jetzt halt einfach. Ich hab ohnehin nichts zu verlieren und außerdem sind wir beide gerade eh alleine." spricht sie, ehe sie nochmal tief durchatmet und fortfährt: „Ich glaube, ich mag dich, Lee Minho."

Direkt sehe ich sie mit geweiteten Augen an.

„Schon als ich in die Klasse kam, hast du irgendwie so etwas ausgestrahlt, was mich angezogen hat. Du ahnst ja gar nicht, wie glücklich ich war, als der Lehrer mich ausgerechnet neben dich gesetzt hat. Und je mehr ich dich kennenlernte, umso interessanter fand ich dich." fügt sie noch hinzu und kommt ein bisschen näher, ehe sie bei mir ankommt.

„Ich hab mich in dich verliebt, Minho. Willst du mit mir zusammen sein?" fragt sie, als sie bei mir ankommt.

Mir fehlen einfach die Worte, weshalb ich sie stillschweigend ansehe.

Was soll ich jetzt tun?

Ich weiß, dass das ziemlich arschig wäre, doch vielleicht kann ich meine Gefühle für Jisung vergessen, wenn ich mit ihr zusammen bin?

Außerdem hätte ich dann auch ein 'Alibi' gegenüber meinen Eltern.

„Okay." kommt es plötzlich aus mir, ohne dass ich ordentlich darüber nachgedacht habe.

„Was?" fragt sie mit großen Augen, ehe sie breit zu lächeln beginnt und ein „Danke" von sich gibt und sie mich plötzlich in einen Kuss zieht.

So viel zum Thema, sie sei schüchtern...




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Das regt sogar mich gerade auf, obwohl ich es geschrieben habe und es zur Story gehört. xD

Awkward Silence {MinSung}Donde viven las historias. Descúbrelo ahora