Kapitel 59: Einmal noch (1.819)

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Jisung:

„Jisung. There's a guy who want to talk with you." „A guy?" frage ich meinen Arbeitskollegen irritiert, als mich Dan anspricht, als ich wieder aus der Küche komme.

„Yeah. He said that you're an old friend of him. He's from Korea too. And no it's not Felix, Chan or Changbin."
„But no one else could it be."
„I don't know, Jisung. Just find out who it is. He's at table five."
„Alright. But if I die it's your fault." verwerfe ich meine Hände in der Luft.

In diesem einen Monat hier in Sydney habe ich mich echt zum Positiven verändert. Die Therapie hilft mir echt. Hätte ich gar nicht gedacht. Mittlerweile brauche ich nur noch eine Beruhigungstablette, wenn ich mit Menschen in Kontakt treten muss. Mein Therapeut hat mir aufgetragen, dass ich bestmöglich einen Nebenjob wählen soll, bei dem ich mit möglichst vielen Menschen zu tun haben muss, damit ich mich leichter daran gewöhnen kann.

Deshalb arbeite ich jetzt auch hier im Café.

Die erste Zeit habe ich Felix dazu gezwungen, mit mir zusammen hier zu arbeiten, damit ich nicht eine Panikattacke nach der anderen bekomme. Doch mittlerweile komme ich recht gut alleine zurecht. Ich muss zwar immer mal wieder in den Angestelltenraum, um mein Atemspray einzunehmen, wenn ich mal wieder kurz vor einer Panikattacke stehe, aber ansonsten ist eigentlich alles echt gut gelaufen.

Beruhigungstabletten nehme ich nur noch, wenn ich wirklich kurz vor einer Panikattacke stehe und mir das Spray nicht mehr hilft, ansonsten brauche ich sie eigentlich fast gar nicht mehr und wie gesagt brauche ich nur noch eine, anstatt von zweien.

Felix und ich haben auch ordentlich Sport gemacht, da wir beide unsere Kondition fürs Tanzen verbessern wollten, wodurch wir beide auch ein bisschen mehr an Muskeln bekommen haben. Zu Anfang sind auch Chan und Changbin immer mit ins Gym gegangen, doch das haben die Beiden nach einiger Zeit aufgegeben. Schließlich haben sie ja auch ihren eigenen Trainingsplan aufgestellt.

„You're so stupid sometimes. Don't always assume the worst. Maybe it's just a friend who want to surprise you." reißt mich die Stimme von Dan aus meinen Gedanken, als er was auf meine Worte erwidert. „I'm just saying. I hope you noticed his face so that you can describe him should I disappear." entgegne ich wieder auf seine Worte, woraufhin er und ich kurz in Gelächter ausbrechen, ehe ich nun zum besagten Tisch fünf gehe, um zu sehen, wer mich angeblich kennt.

„Wenn du von Korea bist, gehe ich einfach mal davon aus, dass du Koreanisch kannst. Wer bist du und was willst du von mir?" frage ich den mysteriösen Typen, als ich an seinem Tisch ankomme. Doch dieser hält seinen Kopf weiterhin gesenkt, wobei ich dennoch plötzlich so ein eigenartiges Gefühl im Magen bekomme. Mir ist, als würde ich ihn kennen, doch um mir sicher sein zu können, muss ich schon sein Gesicht sehen oder wenigstens seine Stimme hören.

„Hallo? War das doch nur ein kranker Scherz?" frage ich deshalb ein wenig gereizter, als er immer noch nicht reagiert. „Oder kannst du einfach kein Koreanisch? Wäre ganz schön schwachsinnig, wenn ich dich wirklich kennen sollte. Alle, die ich als Freunde betiteln kann, können Koreanisch. Also wer bist du und was willst du?" hake ich weiter nach, doch der mysteriöse Typ hält weiterhin seinen Kopf gesenkt, weshalb ich mich nun an Dan wende:

„Dan? Are you sure that he wanted to talk with me?"
„Yeah, I am. He explicitly asked about Han Jisung."
„Then why doesn't he look at me and talk to me?"
„I don't know. Just ask him."
„I tried, but..."

„Es tut mir leid." erhebt er nun doch plötzlich seine Stimme und unterbricht somit das Gespräch zwischen Dan und mir, in meinen Adern jedoch das Blut gefriert.

Das kann doch nicht wahr sein...

Mit großen Augen sehe ich ungläubig auf den Kopf, der sich nun langsam hebt und mich ansieht.

Awkward Silence {MinSung}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt