Ist Liebe stärker als der Tod?

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Pov Tim

Verträumt blinzelte ich. -was wird das?- Ein unvertrauter Geruch stieg mir in die Nase. Ein Schrei ertönte und ließ mich sofort zusammenzucken. -Stegi?-
"Hiilfe!"  Es war tatsächlich Stegi. Doch wieso schrie er um hilfe? Schnell stand ich auf. Ich war an einer Klippe. Die Aussicht war eigentlich wunderschön.
"Hilfe!" Ich blickte sofort in die Richtung aus der die Stimme kam. -ein Abgrund- sofort rannte ich hin. Mein Atmen stockte. Stegi hielt sich direkt an Kante fest. Ich traute mich nicht weiter hinunter zu sehen. Ich sah nur in seine Augen.
"Tim der Boden ist einfach weggebrochen!"  Sofort kniete ich mich zu ihm. Ich nahm seine Hand. Ich wollte ihn hochheben. Ihn retten.
"Tim hilfe bitte! Ich schaff das nicht alleine. Lass mich nicht los! Tim! Ich liebe dich!" Doch dann viel er. Stegis Blick war angsterfüllt und voller Trauer.

> du lässt ihn wieder fallen <

"Nein Stegi!" Die unbekannte Stimme ließ mich zusammenzucken. Er war einfach aus meiner Hand gerutscht ich wollte ihn nicht fallen lassen! Ich liebe ihn doch! Ein letztes mal ertönte seine Stimme. Dann ein dumpfer Hall.
Er war tot. Einfach in den Tod gestürzt. Ich war dran schuld.

Ruckartig schlug ich meine Augen auf. Hingegen meiner Erwartungen ging dies relativ leicht. Doch mit dem öffnen meiner Augen fuhren unerträglich Schmerzen durch meinen Körper. Alles brannte und ich fühlte mich als hätte mir jemand die Haut vom Leib gezogen. Bewegen konnte ich mich nicht. Zumindest meine Beine. Denn mit meinen Händen tastete ich an eine der schmerzenden Stellen an meinem Kopf und zuckte bei der Berührung zusammen. Ein ekelhaftes Stechen zog sich durch meine Schläfe. Ich zog scharf die Luft ein als ich versuchte meinen Körper aufzurichten. Dann sah ich den Grund meiner nicht bewegbaren Beine. Auf meinem Unterleib lag genau so eine Gepäckschutzklappe wie die die der Frau an den Kopf geknallt war. Bei dem gedanken an die Frau, an dieses Geräusch des Aufpralls wurde mir schlecht. Ich konnte mich gerade zusammenreißen mich nicht zu übergeben. Da kam alles in mir wieder hoch. Die Bilder, die schrecklichen Schreie der Leute, der Absturz. Mein eigentlicher Tod. Einfach alles. Tränen fingen an mir über die Wangen zu laufen. Es waren nicht die Schmerzen die mich dazu brachten zu weinen. Nein. Eher die Tasache das ich lebte. Wieso hatte ich überlebt? Wieso mussten alle sterben und ich durfte leben?

-Du kannst dein Schicksal ändern wenn es etwas gibt das stärker ist. Was stärker ist als der Tod. Als dein Tod.-

War es wirklich möglich? Konnte meine liebe zu Stegi tatsächlich meinen Tod verhindern? Aber warum musste es so weit kommen? Wieso wollte mein Schicksal dass ich sterbe. Wieso sollte ausgerechnet mein Flugzeug abstürzen? All diese Fragen. All diese nicht vorhandenen Antworten wirrten in meinem höllisch pochenden Gehirn. Die einzige Sache die ich wusste war die Tasache das ich Stegi liebte. Ich liebte ihn über alles und für ihn würde ich alles überleben. Für ihn würde ich alle Schmezen auf mich nehmen. Ich schloss für einen kurzen Moment die Augen und vor mir erschien Stegi. "Tim. Ich liebe dich" er sah mich an. In seinen Augen spiegelten sich Tränen.
"Ich liebe dich auch Stegi. Ich werde es dir sagen. Ich werde zu dir zurück kommen. "

Mit dieser neuen Kraft die von Stegis wunderschönen grünen Augen ausging versuchte ich die Verdeckklappe von meinen Beinen zu heben. Die Schmerzen die sich durch all meine Glieder erstreckten erschwerten mein Vorhaben und ich musste mehrmals unterbrechen. Meine Kraft schwindete immer und immer mehr. -ich liebe dich- diesen Satz sagte ich mir ununterbrochen. -für Stegi.- mit diesem Ziel. Mit dem Ziel Stegi wieder in die Augen schauen zu können. Ihm sagen zu können wie sehr ich ihn liebte baute ich die restliche Kraft in meinem Körper nocheinmal auf.

Nach weiteren tausenden Versuchen und immer unerträglicher werdenden Schmerzen schaffte ich es endlich meine Beine unter der Klappe herauszuziehen. Alles war voller Blut. Meine Hose war mit Branndlöchern übersehen dennoch schaffte ich es meine Beine zu bewegen und auszustehen. An meinem rechten Bein klaffte eine große ekelhaft aussehende Wunde. Durch diese konnte ich meinen rechten Fuß weder heben geschweige denn überhaupt spüren. Schnell wandte ich meinen Blick ab .Ich sah mich um. Der Anblick wahr furchtbar. Leichen und brennende Wrack teile lagen überall um mich herum. Mich überkam Angst. Würde ich das hier überhaupt lebend schaffen? Würde ich Stegi überhaupt jemals wiedersehen? War ich komplett auf mich allein gestellt?

"Hallo! Ist hier jemand?" Meine Stimme hörte sich fürchterlich an. Und jedes  einzelne Wort brannte wie Säure in meinem Hals. Ich bekam einen starken Hustanfall und konnte dadurch kaum mehr atmen. Gehfühlte Stunden rang ich um Luft. Jedes Husten ließ meine Lunge schmerzhaft zusammenzucken. Plötzlich sah ich überall schwarze Punkte und meine Beine schafften es nichtmehr meinen Körper zu tragen. Ich stützte mich an der eben von mir aufgerichteten Klappe ab damit ich nicht wieder auf den Boden knallte.

Nach einiger Zeit hatte sich mein Kreislauf beruhigt und ich konnte wieder normal stehen. Mit langsamen Schritten und unter Schmerzen humpelte ich etwas weg von den Wrackteilen. Ich konnte den Anblick nicht ertragen. Auserdem musste ich erstmal sehen wo ich überhaupt war.

Meine Augen weiteten sich. Erst jetzt viel mir auf das überall Bäume um mich herum standen. Ich stand tatsächlich auf einer Lichtung mitten im Nirgendwo.

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Ja der Traum am anfang des Kapitels kam schon mal in einem früheren Kapitel :) das war/ist aber auch so geplant gewesen da durch das jetzigen Kapitel der Traum "aufgelöst" bzm "erklärt" wird ;)

Absturz ins (Un)glückWhere stories live. Discover now