I need him [2]

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Was wäre, wenn Luca doch nicht nach Portorosso gefahren wäre mit Giulia, sondern erst später?

Ich habe versucht mir das vorzustellen.









Am nächsten Morgen darauf waren Luca und Alberto zusammen zum Rennen gegangen.

Es war nicht einfach, aber auch nicht unmöglich. Luca hat eine ziemlich alte Taucherausrüstung genommen, um nicht nass zu werden. Alberto hatte die Pasta gegessen und dann waren sie gemeinsam mit dem Rad losgefahren.

Es war ein großes Risiko, denn Ercole hatte es total auf Alberto abgesehen.
Nachdem klar war, dass auch Luca ein Seeungeheuer war, mussten sich die zwei beeilen, um ans Ziel zu gelangen. Und tatsächlich - sie haben es geschafft. Die zwei haben gewonnen, und dann spielte es auch keine Rolle mehr, dass sie keine richtigen Menschen waren. Giulia war mächtig stolz auf ihre Freunde. Und sie war froh darüber, als diese Schreckensherrschaft endlich gebrochen war.

Ercole wurde so ziemlich von jedem an dem Abend vertrieben; also gingen alle davon aus, dass sie ihn hoffentlich nie wieder sehen würden.

Lucas Eltern haben eingesehen, dass es falsch war, ihren Sohn von der Oberfläche fernhalten zu wollen. Trotzdem würde Signora Paguro immer Sorge haben; es war schließlich immer noch ihr Sohn und sie wollte ihm nichts böses. Sie wollte Luca nur beschützen. Aber sie wusste, dass sie ihn nicht von der Außenwelt fernhalten durfte. Luca sollte ein Recht darauf haben die Welt kennenzulernen.

Und wie Alberto von der Vespa geschwärmt hatte, so wurde sie natürlich auch sofort gekauft. Ganz egal wie alt und eingerostet sie schon war, Luca und Alberto liebten ihre Vespa über alles.

Die zwei wollten noch nicht wegfahren; Portorosso war viel zu schön, um sie jetzt schon zu verlassen. Sie liebten diese Stadt.

Signora Paguro fing an sich Gedanken zu machen. War es wirklich gut, wenn Luca weiterhin an die Oberfläche ging? Was, wenn es trotz allem immer noch Leute geben würde, die ihn nicht akzeptieren würden?

Die Großmutter von Luca hatte ihr wegen der Sache etwas sehr wichtiges mitgeteilt:
Einige würden Luca vielleicht nie akzeptieren. Aber andere werden es tun. Und er schien gut zu wissen, wie man die Guten fand.

___

Drei Wochen später

Giulia war zurück nach Genua gefahren, sie hatte jetzt wieder Schule. Sie war so lieb gewesen und hat Luca ein Buch über das Universum dagelassen (er hat sich natürlich gefreut). Er hat sehr viel in dem Buch gelesen; über Sternschnuppen, über die anderen Planeten und über die Mondfinsternis. Luca war nach wie vor begeistert von all diesen Dingen. Er hatte sogar letztens davon geträumt, wie er gemeinsam mit Alberto auf dem Mond spazierte. Es war ein echt schöner Traum gewesen.

Albertos Arm brauchte ein bisschen Zeit, bis er verheilt war, aber es war okay. Solange musste er allerdings auf das Schwimmen verzichten.

Nachdem sein Arm verheilt war, hatte Alberto eine Idee bekommen - jetzt, wo Luca von seinen Gefühlen wusste, wollte er es nicht mehr verstecken. Er wollte offen dazu stehen, dass er den Jungen mochte. Er wollte endlich reinen Tisch machen. Die Jungs wussten, dass da mehr zwischen ihnen war, und es war an der Zeit, dass sie wirklich darüber sprachen.

-

»Oh, ciao Alberto!«, begrüßte Signora Paguro den Jungen freundlich. Sie lächelte herzlich. Schüchtern erwiderte Alberto das Lächeln. »Ciao Signora Paguro. Ist Luca zuhause?« Die Mutter nickte zur Bestätigung. »Ja, er ist da. Du weißt ja, wo du ihn finden kannst.« Alberto schmunzelte. Dann schwamm er los. Er sah sich ein bisschen um. Er mochte Lucas Zuhause. Signor Paguro war gerade mit den Krabben beschäftigt, und die Großmutter von Luca schwamm zu ihrer Tochter.

Luberto || ᵒᶰᵉˢʰᵒᵗˢWo Geschichten leben. Entdecke jetzt