Blauer Vollmond

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Mittlerweile waren es schon Wochen her, seit Luca und Giulia zurück nach Portorosso gefahren sind.

Luca hatte sich wie ein kleines Kind gefreut, als es nach Hause ging. Natürlich liebte er die Schule, aber noch mehr liebte er sein Zuhause und die Menschen, die ihm viel bedeuteten. Von seinen Eltern wurde er mindestens zehn Mal geknuddelt, aber es war schön. Luca hatte sie schrecklich vermisst. Vor allem hat Alberto ihm gefehlt. Er hatte es vermisst mit ihm schwimmen zu können; allgemein hatte Luca große Sehnsucht nach ihm gehabt.

Seit Luca wieder in Portorosso war, hatten sich einige Dinge geändert: ganz besonders die Bindung zwischen Alberto und ihm. Luca verspürte eine tiefe Zuneigung zu dem Jungen, und er würde am liebsten jede freie Minute mit Alberto verbringen. Luca fing jedes Mal an zu grinsen, sobald er ihn sah. Und Alberto ging es genauso. Er war wieder viel glücklicher; und das nur weil Luca wieder da war.

Alberto hat nicht den leisesten Schimmer, was für eine besondere Wirkung er auf Luca hatte. Und Luca wusste nicht, dass Alberto dank ihm so glücklich war.

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Alberto nutzte mal wieder die Gelegenheit, um schwimmen zu gehen. Die letzten drei Tage war er viel mit Massimo unterwegs, um nach Fischen zu suchen.
Die Zeit, die Alberto mit Massimo verbracht hatte, tat ihm ziemlich gut.
Am Anfang hat er Zeit gebraucht sich daran zu gewöhnen, dass sich jemand um ihn sorgte, aber das war okay. Alberto freute sich wirklich sehr darüber, dass es jemanden gab, an den er sich jederzeit wenden konnte. Massimo war wie ein zweiter Vater für ihn; und auch das Verhältnis zwischen Giulia und Alberto wurde besser. Sie betrachtete ihn als Bruder, sie kümmerten umeinander.
Natürlich hatte Alberto sich zuerst etwas schlecht gefühlt, schließlich war er lange auf Giulia eifersüchtig gewesen. Er hatte Angst gehabt, dass sie ihm Luca wegnehmen würde. Doch sie hatte keinesfalls schlechte Absichten. Luca war für sie ein bester Freund, nicht mehr und nicht weniger.

Bei dem Gedanken an Luca musste Alberto unwillkürlich lächeln. Er freute sich schon darauf ihn gleich zu sehen.

-

»Alberto!«

Luca fing an zu strahlen, als er Albertos Gesicht erblicken konnte. So schnell er konnte schwamm er auf ihn zu und lies seinen Stab auf dem Stein liegen. Er drückte den Größeren so fest er konnte an sich. Sachte streichelte Alberto ihm am Kopf. »Hi.«, wisperte Alberto ruhig. »Was machst du hier?«, fragte Luca grinsend. »Ich hab gedacht du bist fischen mit Signor Marcovaldo?« Alberto schmunzelte. »Heute nicht. Stört es dich etwa, dass ich hier bin?«, neckte er den Jungen spaßeshalber. Luca legte seinen Kopf schief und sah ihn schüchtern an. »Nein.«

Er senkte seinen Blick. »Hab dich vermisst.«, gab er verlegen zu und biss sich auf die Lippen. Alberto musste lächeln. »Aww, wird da jemand verlegen?«
Er legte Luca seine linke Hand an seine Wange, sodass er den Blick hob. Luca war rot angelaufen, das sah man an seinen Wangen. Er sah gut aus. Vor Verlegenheit wollte Luca den Blick wieder senken. »Hör auf, Alberto.«, jammerte er lachend. Nein, hör nicht auf, hoffte Luca innerlich. Er liebte es, wenn der Junge ihn so liebevoll aufzog. Alberto ging vorsichtig durch seine Haare. »Du bist niedlich, weißt du das?« Er näherte sich Luca ein kleines Stück, sodass sie sich in die Augen blickten. Luca spürte wie sein Herz anfing zu rasen. Er grinste verlegen.

Kurz blieb es still.

Dann entfernte Luca sich wenige Zentimeter und lachte schüchtern auf. Er kratzte sich verlegen im Nacken. Alberto musste glücklich lächeln. Er liebte es, wenn Luca so reagierte.

Luberto || ᵒᶰᵉˢʰᵒᵗˢWhere stories live. Discover now