Kapitel 1)

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Hier sitze ich also, in einem Privat Jet, auf dem Weg zu meinen Brüdern. Brüdern. Brüdern von denen ich gedacht habe sie seien Tod. Das sie an einem Autounfall gestorben wären. Jahrelang wünschte ich mir, dass sie noch leben würden, bei mir wären und mich jedesmal in den Arm nehmen würden wenn es mir schlecht ging. Aber wenn sie nicht Tot waren, wo waren sie dann all die Jahre? Warum hat mir meine Mutter verschwiegen das sie noch leben? Hoffentlich werde ich antworten auf diese ganzen Fragen bekommen. Als mir gesagt wurde das ich zu meinen Brüdern muss, musste ich laut auf lachen. „Sehr lustig. Nur ist das Problem das meine Brüder schon seit 11 Jahren nicht mehr leben!" meinte ich. Doch mir wurde das Gegenteil gesagt.









Als ich aus dem Jet steige, kommt ein Mann zu mir. Ein schwarzer Anzug und ordentlich gemachte Haare. „Miss Hernandèz?" fragt er mich woraufhin ich nicke. „Kommen sie bitte mit, ihr Bruder erwartet sie."

Lächelnd nicke ich und folge ihm. Eine Aufregung macht sich in mir breit. Ich kann mich zwar nicht mehr an alle erinnern aber trotzdem habe ich sehr vermisst. Kurz vor einem einem schwarzen Auto, das nicht gerade billig aussieht hält er an. „Schönen Tag ihnen noch, Miss Hernandèz" sagt der Mann und verschwindet dann wieder. Und jetzt?

Doch bevor ich mir noch mehr Gedanken machen konnte, wurde eine Autotür geöffnet und ein junger Mann kam raus. Nein, nicht nur ein junger Mann. Nicolas. Mein Bruder.

Elegant steigt er aus dem Wagen und als sein Blick auf meinen trifft breitet sich ein warmes Lächeln auf seinen Lippen aus. Meine Mundwinkel ziehen sich ebenfalls nach oben und nach so langer Zeit lächele ich wieder ehrlich.

„Adriana" sagt er und kommt auf mich zu. Bevor ich irgendetwas erwidern kann, befinde ich mich schon in seinen Armen. Wohlig schließe ich meine Augen und lege meine Arme ebenfalls um ihn.  „Schön dich endlich wieder zu sehen" sagt er während er sich von mir löst. „Finde ich auch" sage ich. Überrascht schießen seine Augenbrauen in die Höhe. „Du kannst dich an uns erinnern?" fragt er ziemlich überrascht.

Verlegen schaue ich zur Seite. „Naja nicht an alle" verstehend nickt er und deutet dann aufs Auto.






Bis jetzt verlief die Fahrt eigentlich relativ ruhig. Ich schaue die ganze Zeit vom Fenster während Nicolas an seinem Handy beschäftigt ist. „Adriana" fragend schaue ich zu meinem Bruder nachdem er meinen Namen gesagt hat. „Hast du Hunger?" fragt er mich und genau als ich ablehnen wollte grummelt mein Magen. Na super. „Das heißt dann wohl ja" sagt er belustigt und teilt dem Fahrer mit, dass er beim nächsten McDonalds halt machen soll.

Als wir uns an die Schlange stellen guckt mich Nicolas abwartend an. „Was willst du?" fragt er mich dann schließlich. „Einen Veggie Burger und Pommes" sage ich. „Warum keinen normalen Burger?" innerlich verdrehen ich die Augen wegen dieser bescheuerten frage. „Weil ich kein Fleisch esse" antworte ich ihm. Eine Zeit lang mustert er mich, dreht sich dann aber wieder nach vorne.

Nachdem wir die Bestellung aufgegeben haben, setzten wir uns an einen freien Platz. Nachdenklich mustert mich mein gegenüber. „Was gibts?" frage ich ihn deshalb etwas unsicher. „Warum isst du kein Fleisch?" fragt er mich schließlich. „Keine Ahnung. Der Gedanke dran wie die Tiere behandelt werden nur damit wir sie essen können ekelt mich an" erkläre ich ihm Schulterzuckend.
„Das ist deine erste frage nach all den Jahren?" frage ich ihn grinsend. Seine Mundwinkel ziehen sich ebenfalls in die Höhe und amüsiert mustert er mich. „Na dann, wie geht es dir, kleine Schwester?" „Ich würde mal sagen gut und dir?" „Den Umständen zu urteilen ebenfalls gut" ich nehme ein paar Schlücke von meiner Cola und gucke ihn mit wahrscheinlich großen Augen an. „Wie alt bist du jetzt?" frage ich ihn. Seine Augen brauen schießen nach oben. „Was denkst du?" gespielt nachdenklich mustere ich ihn. „Dreißig?" gespielt empört legt er seine Hand auf sein Herz. „Sehe ich etwa so alt aus?" amüsiert schüttele ich den Kopf. „24" antwortet er schließlich. „Du könntest mein Vater sein" sage ich lachend. Kritisch verschränkt er die Arme vor der Brust. „Adri, du bist vierzehn. Wenn du noch ein kleines Baby wärst, wäre es möglich. Aber mit zehn kann man kein Kind zeugen"

Tut mir leid was?

Das er so offen zu mir Kinder zeugen sagen kann ist mir irgendwie unangenehm.  „I-Ich weiß..ich mache nur Spaß" murmele ich.




Als Nicolas vor einer großen Villa parkt reiße ich wortwörtlich meine Augen auf. „Hier wohnt ihr?!" kreische ich eine Oktave zu hoch. „Nicht ihr, wir wohnen hier" er zeigt zwischen uns beiden hin und her. Während ich wie benebelt die Villa aus dem Fenster aus mustere, steigt Nicolas in der Zwischenzeit aus. Erst als er meine Tür öffnet erwache ich aus meiner Trance und folge ihm ins Haus. Nein, tut mir leid. Ich meinte Villa.

Als wir ins Haus treten staune ich nicht schlecht. Es ist in dunklen, matten Tönen eingerichtet.

„Du Arschloch!" höre ich eine weibliche Stimme schreien. Fragend schaue ich zu Nic der nur seine Augen verdreht. Das er den Flur entlang geht merke ich erst später weshalb ich ihm schnell hinterher laufe. Vor dem Türrahmen bleibt er stehen. Verwirrt runzele ich die Stirn und trete neben ihn, um mir das Szenario anzusehen.

Ein blondes Mädchen, mit verheultem Gesicht und verwischtem Make-up steht in der Küche. Vor einem meiner Brüder. Dieser seufzt nur genervt und fährt sich durch die Haare. „Ich habe dir gesagt was ich von dir halte. Also verschwinde endlich" sagt dieser wütend. „Aber ich liebe dich!" schreit die Furie wieder in einer viel zu hohen Oktave. Laut schnieft sie als ihr gegenüber mit der Hand deutet zu verschwinden. „Du bist das größte Arschloch Nolan!" schreit sie und stürmt dann zur Tür. Mich beachtet sie garnicht während sie mich zur Seite schubst und heulend davon rennt. Bevor ich aber mit dem Boden Bekanntschaft mache, werde ich von Nicolas fest gehalten. Dankend gucke ich ihn an und stelle mich wieder aufrecht hin, nur um in die selben grünen Augen zu schauen, wie die meine. „Hast du ein Kind entführt oder wie soll ich das jetzt verstehen?" fragt er Nicolas. Verächtlich schnaufe ich auf. „Ich bin kein Kind!"
Ich werde komplett ausgeblendet als Nicolas in die Küche tritt und sich auf einen Stuhl setzt. „Das ist unsere kleine Schwester du Idiot" sagt Nic. Die Augen von meinem anderen Bruder schießen zu mir. Als ich ihn mustere fällt mir auch ein wer er ist. Noah! Aber warte mal..das Mädchen eben hat ihn doch eben Nolan genannt? Hat sie sich etwa geirrt?
„Adriana?" fragt er mich.
Unsicher antworte ich ihm. „Noah?" genauso wie ich eben schnaubt er verächtlich auf. „Sehe ich etwa aus wie ein Idiot?" fragt er mich verärgert. „Ja" schießt er mir aus dem Mund ohne richtig darüber nach zu denken. Hinter mir lacht plötzlich jemand auf und Nic tut es ihm gleich. Ich blicke hinter mich nur um einen weiteren..ja wie heißt er denn jetzt? Auf jedenfall sieht er aus wie mein verärgerter Bruder der versucht mich mit seinen Blicken zu ermorden.




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Ich hoffe euch hat das erste Kapitel gefallen:) Ich würde mich über einen Vote und Kommentar freuen^^

Adriana Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt