35 - Zenin

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"So, da wären wir. " sagte Asada, der mich grob vor sich her schubste.
Meine Hände waren auf dem Rücken zusammengebunden und ich fühlte mich, trotz neuer Kleidung, klatschnass.
Er hatte mich unter eine Dusche gesteckt und mit eiskaltem Wasser gewaschen.
So wie ich aussah, könne er mich nicht ausliefern, hatte er gesagt und ich hatte nur stumm beobachtet, wie Tojis Blut durch den Abfluss verschwand. Es war, als würde er selbst von mir weggespült.
Wieso passierte das alles?

Keine Tränen liefen mir mehr übers Gesicht, es war als wäre mein Inneres vollkommen leer. Ich war nur noch eine Hülle meiner Selbst.
Jetzt hob ich den Kopf und blickte direkt auf das Anwesen der Zenin.
Die große Flügeltür schwang auf und Tojis Onkel trat heraus.
"Asada, wie schön." grinste Naobito Zenin und Asada zwang mich die Treppe hinauf zu steigen.

Ich konnte den Alten nicht direkt ansehen, so sehr verabscheute ich ihn

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Ich konnte den Alten nicht direkt ansehen, so sehr verabscheute ich ihn.
Er griff nach meinem Gesicht und zwang mich einfach dazu. "Noch schöner ist aber unser Wiedersehen, meine Schöne!" grinste er und ich kniff einfach die Augen zu.
"Tut mir leid, dass es so viel Zeit in Anspruch genommen hat, die Beiden ausfindig zu machen." entschuldigte sich Asada höflichst.
"Schon gut." winkte Naobito ab und bedeutete mit einer Handbewegung ihm zu folgen.

Wir betraten das Anwesen, obwohl jede Faser meines Körpers sich dagegen sträubte.
"Ich hab mir schon gedacht, dass Toji nicht so leicht zu erwischen ist. Sag, wo ist dieser Nichtsnutz?"
Asada lächelte schwach, doch es erreichte nicht seine Augen. "Ich habe ihn beseitigt, er wird euch nicht mehr im Weg stehen."
Es war, als stach es mir erneut einen Dolch mitten ins Herz und ich biss die Zähne fest aufeinander, um die Tränen zu unterdrücken, die jetzt doch wieder in mir aufsteigen wollten.
"Sehr gute Arbeit." lobte Naobito und verabschiedete Asada dann.

Ich wurde jetzt noch beherzter voran geschubst und stolperte in den großen Hauptsaal. Dort waren bereits alle möglichen Mitglieder des Zenin-Clans versammelt.
Ihre Blicke brannten auf mir. "Sieh mal einer an, wen haben wir denn da?" grinste Naoya übers ganze Gesicht, als er mich sah.

Sein älterer Bruder hinter ihm beobachtete mich schweigend

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Sein älterer Bruder hinter ihm beobachtete mich schweigend.
Ich wurde mitten im Raum stehen gelassen, während Naobito sich auf seinem Platz, als Familienoberhaupt, fallen ließ.

"So, du fragst dich bestimmt, warum alle hier so zahlreich erschienen sind." lachte er amüsiert.
Ich senkte kraftlos den Kopf. "Was wollt ihr?" fragte ich und meine Stimme war ganz heißer.
"Schön, dass du fragst. Du bist sehr wertvoll für unseren Clan, so auch deine zukünftigen Kinder. Deshalb wirst du meinen ältesten Sohn heiraten und ihm hoffentlich schon bald Kinder schenken."

Meine Augen weiteten sich und ich konnte nicht auch nur ein Wort sagen. Darum war es ihnen also die ganze Zeit gegangen? Sie wollten Nachkommen, mit meinen Fluchkräften, um ihren Clan zu stärken. Ich sollte nichts weiter sein, als eine Gebärmaschine.
Mir wurde übel, wenn ich nur daran dachte, dass eines dieser Monster mich auch nur anfasste.
"Sano?!" rief der Alte nun streng und sein ältester Sohn trat vor.
"Bring deine zukünftige Braut auf ihr Zimmer und pass schön auf, dass sie nicht auf dumme Gedanken kommt. Die Hochzeit findet in drei Tagen statt." verkündete er dann und die restlichen Mitglieder des Zenin-Clans verstreuten sich wieder in alle Winde.
"Ja, Vater. " sagte Sano nur knapp, legte die Hand auf meine Schulter und geleitete mich in seine Gemächer.

Als die Tür hinter uns ins Schloss fiel, war ich erst wieder fähig zu sprechen.
"Warte mit der Vergewaltigung wenigstens bis zur Hochzeitsnacht, ja?" bat ich tonlos und starrte nur mit leeren Augen das große Bett an.
Sano seufzte und durchtrennte meine Fesseln mit einem Messer.
Ich rieb mir die schmerzenden Handgelenke.
"Weißt du, nicht alle in diesem Haus wollen dir böses tun."sagte er. Seine Stimme war ruhig.
Ich schwieg und bewegte mich keinen Zentimeter. Was sollte mir das sagen?
Jahre lang wurde ich gezwungen um mein Leben zu kämpfen, Verletzungen zu heilen.
Toji wurde wieder und wieder misshandelt.

"Toji..." murmelte ich und der Schmerz kehrte gnadenlos in meine Brust zurück.
Ich stolperte unbeholfen auf das Bett zu und kroch in die Ecke, um aus dem Fenster zu sehen.
Es hatte zu regnen begonnen, als würde der Himmel meine Trauer um ihn teilen und ich sah zu, wie die Tropfen an der Scheibe hinab rannen.
"Wo ist Toji?" fragte Sano jetzt und setzte sich vorsichtig auf die Bettkante.
Ich bis mir auf die Unterlippe, um die Tränen zurückzuhalten. Meine Kehle war wie zugeschnürt und trotzdem brachte ich die Worte heraus. "Er ist tot."

Eine erdrückende Stille machte sich im Raum breit. Mein Blick wanderte durch das Fenster in den Garten und das Loch in meiner Brust war plötzlich wie betäubt.
Ich lächelte, er war da, oder? Dort hinten...am Zaun...wo er immer auf mich wartete...er musste da sein!

Schnell wandte ich den Kopf und sah Sano an. "Ich möchte raus gehen!" rief ich schrill.
Er zog verwirrt die Augenbrauen zusammen. "Es regnet..." entgegnete er unsicher.
"Bitte, lass mich nach draußen! Ich möchte in den Garten! Bitte, nur ganz kurz!" flehte ich und zog an dem Kragen seines Kimono.
"Na gut...wie du willst..." gab er sich geschlagen und ich sprang aus dem Bett.

Mein Herz schlug mir bis zum Hals, als ich die Tür zur Terasse aufschob. Mein ganzer Körper kribbelte vor Aufregung und meine Füße fühlten sich so leicht an, dass sie nahezu über den Rasen flogen.
Toji, du wartest auf mich, habe ich recht?
Ich schob die hochgewachsenen Pflanzen am Ende des Zaunes bei Seite und erstarrte.
Da war der Zaun und auch das Loch, aber der Platz daneben...er war leer.
"Toji...?" murmelte ich und sank auf die Knie.

Vor meinen Augen sah ich plötzlich seinen blutenden Körper und die leblosen Augen. Ich blickte herab auf meine Hände. "Was habe ich mir nur gedacht?" murmelte ich und fuhr mir mit der Hand durchs Gesicht.
Ich fing an zu lachen, während mir gleichzeitig die Tränen kamen, die sich mit den Regentropfen mischten, welche kühl auf meine Haut fielen.
In meiner Brust klaffte wieder dieses riesige Loch, was alles zu verschlingen schien.
Ich griff an die Stelle und vergrub meine Finger in dem Stoff meines T-Shirts.
Mein hysterisches Lachen ging in heftigem Schluchzen unter.

"Warum?" fragte ich und meine Stimme brach. Ich kippte nach vorn über und meine Hände schlossen sich krampfhaft um das Gras, welches an der Stelle gewachsen war, an der er damals immer gesessen hatte.

"Ich bin wie ein Boomerang, ich komme immer zu dir zurück." hallte seine Stimme in meinem Kopf wieder und es zerriss mich nun entgültig.

"Toji...es tut so weh!"
Ich schrie, ich weinte, nichts hatte jemals mehr weh getan, als ihn zu verlieren.
Und ich würde nie den leeren Ausdruck seiner Augen vergessen, als ich ihm sagte, dass ich ihn liebte, es jedoch einfach zu spät dafür gewesen war.

Das Versprechen, das du mir einst gabst |Toji x readerUnde poveștirile trăiesc. Descoperă acum