And when the sun goes down

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Chapter 2:

/Rückblick: 2 Jahre zuvor/

Chuuya

,, Dazai! Dazai du Idiot, mach die beschissene Tür auf!"
Genervt, klopfte ich gegen die Holztür, die den Eingang von dem Büro meines Partners darstellte. Als ein paar weitere, stille Sekunden vergangen waren, betrat ich einfach mit einem Tritt den Raum. Nebel versperrte mir die Sicht auf das Zimmer. Überall war Rauch und eine riesige Flamme auf dem Schreibtisch des Mafiosi. Aus Reflex, trat ich blitzschnell auf die Flamme zu und sah woher sie kam. Ein Mantel. Ein sehr vertrauter Mantel. Meine Augen weiteten sich, als ich merkte was das zu bedeuten hatte. Dazai hatte unbemerkt die PortMafia verlassen und mir nichts gesagt. Wut und Angst stieg in mir auf. So schnell ich konnte, verließ ich das Gebäude und rannte runter zum Hafen Yokohamas. Tränen verließen meine blauen Augen und rannten unkontrolliert meine Wangen hinunter. Der Wind brachte mein orangefarbenes Haar durcheinander, aber das war mir egal. Ich musste ihn finden und ich wusste genau, wo er sein müsste. Als wir noch jünger waren, hatten wir uns versprochen immer an einem bestimmten Ort des Hafens zu finden zu sein, falls wir Neuigkeiten oder Probleme hatten. Meine Füße hoben vom Boden ab und dank meiner Gravitationskraft, konnte ich noch schneller zu dem damaligen Treffpunkt gelangen. Und da stand er. Seine braunen Locken, tanzten leicht im Wind und sein Blick war auf das glitzernde Meer gerichtet.
,, Ich wusste, du würdest mich finden", sagte er, ohne mir auch nur einen Blick zu schenken.

Dazai

Ich hatte meine Entscheidung getroffen, die Mafia zu verlassen. Es war ein Risiko, aber ich war bereit es einzugehen. Das mit dem Mantel hatte ich nur getan, um noch einmal mit meinem Partner sprechen zu können. Ich wusste, er würde es sofort verstehen.
,, Du gehst? Einfach so..."
Ich zuckte leicht zusammen, als ich merkte dass die Stimme meines ehemaligen Partners zitterte.
,, Ja... ich werde eine Weile untertauchen und die Mafia verlassen"
Chuuya schwieg. Ich traute mich nicht, mich zu ihm zu drehen. Ich hatte zu große Angst, Tränen in seinen Augen zu sehen. Plötzlich, vernahm ich ein leises Schluchzen hinter mir. Es fühlte sich an, als würde mein Herz sich zusammen ziehen. Langsam, drehte ich mich um und nahm den Kleinen Mafiosi sofort in den Arm. Seine Tränen durchnässten mein Hemd.
,, Es ist okay. Dir passiert doch nichts und mir wird auch nichts passieren"
Der Rotschopf löste sich von mir und schlug mir mit den Fäusten gegen die Brust. Es war eher ein Schubser, als ein richtiger Schlag, aber er schien einfach keine Kraft zu haben.
,, Du Idiot! Du mieser Idiot! Du kannst doch nicht einfach so gehen...du kannst nicht-
Nicht". Sein Satz wurde förmlich von seinen Tränen ertränkt.
Er schaffte es nicht seinen Satz zu beenden. So geknickt, wütend und verwirrt hatte ich ihn noch nie gesehen. Chuuya hielt sich die Hände vors Gesicht und wischte sich das salzige Wasser von den Wangen.
,, Beruhige dich", sagte ich mit sanfter Stimme und strich das verwuschelte Haar aus seinem Gesicht.
,, ICH WILL MICH NICHT BERUHIGEN, VERDAMMT! RAFFST DUS DENN NICHT? BIST DU SO BLIND?", schrie er und schlug mir immer wieder gegen die Brust. Verwirrt, blickt ich ihn an
,, Chuuya was..." ich wusste nicht einmal was ich fragen sollte. Nur diese zwei Worte verließen meinen Mund, aber mehr musste ich anscheinend garnicht sagen, da schrie er auch schon weiter
,, VERDAMMT, ICH LIEBE DICH DU MISTKERL!"
Die Augen meines Gegenübers weiteten sich, als er merkte was er gerade gesagt hatte. Die Hände hatten aufgehört zu schlagen und lagen einfach nur sanft auf meiner Brust.
,, Dazai...", sagte er nun mit ganz ruhiger, zitternder Stimme und sah mir in die Augen.
Ein kleines Lächeln umspielte meine Lippen. Ich griff sachte an sein Kinn und fuhr mit dem Zeigefinger über die leicht rissigen Lippen meines Partners.
,, Chuuya", hauchte ich noch, bevor ich meine Lippen auf die des Angesprochenen legte. Ein warmes Gefühl kam in mir auf.

Chuuya

Das standen wir also. Es fühlte sich an wie eine halbe Ewigkeit und ich hatte mir gewünscht, dass dieser Moment nie vergehen würde. Dieser Wunsch wurde ein paar Sekunden später leider in Luft aufgelöst. Dazai's Lippen lösten sich von den meinen. Er lächelte nur sanft und strich durch mein Haar. Ich war völlig perplex und sah einfach nur dabei zu, wie er sich entgültig von mir löste und hinter einem der Container verschwand. Nicht ein einziges Mal, hatte er sich noch zu mir umgedreht. Es dauerte lange, bis ich einen klaren Gedanken fassen konnte. Ich wollte schreien so laut ich nur konnte, aber es ging nicht. Stattdessen, brach ich zusammen. Keine Tränen. Meine Knie schlugen nur auf dem bröckelnden Asphalt auf und ich starrte auf den Boden. Es fühlte sich an, als hätte mir jemand das Herz in der Brust zusammen gedrückt. Ich schrie vor Schmerz und konnte die Tränen die meine Wangen entlang bis auf den Boden liefen, nicht mehr unter Kontrolle halten. Es tat so weh...so verdammt weh. Irgendwann, konnte ich einfach nicht mehr weinen. Mein Körper fühlte sich an wie ausgetrocknet. Ich fühlte mich leer und hilflos. Wie ein schwarzes Loch, das mich langsam innerlich fraß. Als ich endlich in meiner kleinen Wohnung angekommen war, drückte ich die ganze Nacht kein Auge zu. Auch, wenn ich unfassbar müde war und einfach nur schlafen wollte...ich konnte es nicht. Das war der schlimmste Abend meines ganzen Lebens

Sayonara, du Idiot//Soukoku Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt