Betrunkene Worte

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Chapter 3:

Chuuya

An der Bar angekommen, setzten wir uns hin und bestellten direkt für jeden von uns einen shot...dann zwei...drei, vier und so weiter. Irgendwann hatte ich aufgehört zu zählen. Ich war auch garnicht mehr in der Lage dazu, von 1-10 zu zählen. Alles drehte sich und ich konnte kaum noch richtig laufen.
,, Einen Gin tonic bitte!", rief ich dem Barkeeper gelallt entgegen. Mir war egal wie viel sich alles drehte oder wie klar ich denken konnte. Ich wollte einfach so schnell wie möglich mehr Alkohol haben. Dazai sah das anscheinend anders
,, Nein, lassen Sie das bitte. Er hatte deutlich genug".
Mit einem fragenden Blick, sah ich meinen alten Partner an.
,, Du hattest genug, Chuuya. Du kannst ja nicht einmal richtig laufen."
,, Das stimmt doch garnischt. Ich-"
Mein gelallter Satz, wurde durch ein plötzliches und leider sehr intensives Gefühl von Übelkeit unterbrochen, das meinem Magen wohl so garnicht gefiel. Meine Hand schnellte zu meinem Mund und ehe ich mich versah, saß ich schon auf den weißen Fliesen eines Badezimmers vor einer geöffneten Toilette. Dazai saß hinter mir und hielt mit einer Hand meine langen Haare zurück. Die andere Hand, lag sanft auf meinem Rücken. Es dauerte ein wenig, bis mein Magen sich wieder beruhigt hatte. Wir saßen einfach nur auf dem Boden vor der Toilette und lehnten uns gegen die weiße Tür. Wie konnte völlige Stille denn so laut sein? Alles drehte sich und mein Kopf dröhnte
,, Chuuya, sieh mich an"
Ich tat, was der Bandagierte mir sagte. Das war zwar eigentlich nicht meine Art, vorallem nicht bei diesem Idioten, aber ich konnte einfach keinen klaren Gedanken fassen.
Ich schaffte es, mich im Schneidersitz vor ihn zu setzen und starrte einfach nur in die tief braunen Augen meines Gegenübers.
,, Du musst etwas fokussieren. So ist es leichter, die Konzentration wieder herzustellen", erklärte Dazai mir und hielt mein Kinn fest, damit mein Kopf nicht einfach zur Seite fallen konnte. Ich hasste es, so wenig Kontrolle über meinen Körper zu haben. Je länger wir dort saßen, desto besser begann mein Gehirn wieder richtig zu funktionieren. Laufen, konnte ich zwar fast wieder richtig, jedoch bestand Dazai darauf mich noch nach Hause zu bringen, weil ich ja hinfallen könnte. Dar ich ebenfalls kein Interesse an einer Verletzung hatte, willigte ich ein. Mein Arm lag über der Schulter meiner menschlichen Stütze und meine Füße schleiften förmlich über den Boden.
,, Du bist ein Idiot", lallte ich und kicherte. In betrunkenem Zustand, konnte man echt nichts mit mir anfangen.

Dazai

Mit Leichtigkeit, schleppte ich Chuuya zu seinem Apartment. Es war zum Glück nicht weit weg, also dauerte es nicht allzu lange.
,, Wirklich freundlich, Chibi", antwortete ich und ein sanftes Lächeln umspielte meine Lippen.
,, Aber du bist mein Idiot"
Ich stoppte kurz und sah ihn mit einem leicht verwirrten Blick an.
,, Dein Idiot?", wiederholte ich. Unsere Blicke trafen sich und der Betrunkene an mir Hängende, starrte mir förmlich in meine Seele.
,, Ja, mein Idiot. Nur meiner. Mein persönlicher Mistkerl"
,, Ach Chuuya...was würde ich nur ohne dich machen?", fragte ich spielerisch, als hätte ich nicht zwei Jahre ohne den Kleinen verbracht
,, Du würdest alleine trinken gehen"
,, Da hast du wohl Recht...die letzten zwei Jahre hatte ich wirklich immer alleine getrunken", gab ich zu
,, Dann ist ja super, dass ich dein und mein Alkoholiker Dasein so toll unterstütze. Eine super Eigenschaft", nuschelte der betrunkene Mafiosi.
Ich lachte und lief mit meinem ehemaligen Partner weiter, zu ihm nach Hause.
Dort angekommen, schloss ich mit dem Schlüssel des dazugehörigen Schlosses die Tür auf und trat mit dem Betrunkenen an mir klammernd ein. Ich wartete noch, bis er sich im Badezimmer umgezogen hatte und deckte ihn dann sachte zu.
,, Dazai...", sagte der Kleine schläfrig und konnte gerade so seine Augen geöffnet halten.
,, Ja?"
,, Bleib hier"
Mein Herz machte einen kleinen Aussetzer. Meine Augen wurden größer und ich sah Chuuya fragend und leicht verwirrt an. Dieser, schien jedoch schon zu schlafen. Kein Wunder, bei der Menge die er getrunken hatte. Aber auch ich war wirklich müde und meine Gedanken waren ebenfalls nicht gerade sortiert. Und so, legte ich mich neben den Schlafenden aufs Bett, drückte ihm noch einen sanften Kuss auf die Stirn und ließ mich sachte neben ihn auf das große Bett sinken.  Nach all der vergangenen Zeit, tat es gut ihn endlich wieder bei mir zu haben. Seine Nähe, löste ein sicheres Gefühl in mir aus. Die Reue die ich empfand, wurde jedoch nicht weniger. Ich hatte nicht nur die Mafia verraten, sondern auch Chuuya. Dieser verletzte, leere Blick war das letzte was ich von ihm gesehen hatte. Ich wollte es wieder gut machen. Das war zwar so gut wie unmöglich, aber ich musste es einfach versuchen. Egal wie. Ich wollte ihn nie wieder so leiden sehen und schon gar nicht, wegen mir. Nach diesem Abend, hatte ich ihn nur noch in jeglichen Kämpfen zwischen Mafia und Detektei gesehen. Es tat weh, ihn als meinen Feind ansehen zu müssen. Ich konnte bei jedem Schlag, den ich in kleinen "Auseinandersetzungen" mit der Mafia bekam, seine Wut spüren. Dieser abwertende, verletzte Blick, machte das ganze nicht besser. Aber ich konnte es ihm ja schließlich nicht übel nehmen. Das Alles war schlussendlich meine Entscheidung und die Folgen kannte ich auch vorher schon.
Ich kuschelte mich in die Decke ein und schlief kurze Zeit später ebenfalls ein.

Sayonara, du Idiot//Soukoku Where stories live. Discover now