Kapitel 19

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Die Tage verlaufen glücklicherweise wieder ganz normal ab. Um ehrlich zu sein, hätte ich es ohne Ava nicht geschafft. Mit ihr fühle ich mich wohl, während wir Unterricht haben. Außerdem habe ich gleichzeitig jemanden an meiner Seite mit dem ich alles machen kann.

Es ist zwar nicht so, das Ava meine einzige Freundin ist aber mit den anderen verstehe ich mich nicht so gut wie mit ihr. Wir haben beide jetzt für den Rest des Tages frei. Da wir erst kurz nach 12 Uhr haben, dachten wir uns gehen wir zu Verona essen.

Wie immer laufen wir dort hin. Auf dem Weg nach draußen sehen wir von Weitem Lukas und Aiden. Aiden steht mit dem Rücken in unsere Richtung. In mir steigt ein Gefühl der Wut auf, als ich ihn da so stehen sehe.

Unbewusst laufe ich schnellen Schrittes auf ihn zu. Lukas bemerkt mich, tippt Aiden auf die Schulter und sagt etwas zu ihm. Daraufhin dreht Aiden sich zu mir um, doch bevor er die Drehung beendet hat, bin ich schon bei ihm angekommen und haue ihn mit all meiner Kraft in sein Gesicht. "Das war dafür, dass du mich geschlagen hast."

Ich hole ein zweites Mal aus und schlage noch einmal zu, bevor er sich wieder fassen kann. "Das war für Ava."

Zum Schluss tue ich etwas, womit wir beide nicht gerechnet haben. Ich verpasse ihm einen festen Tritt zwischen seine Beine. Mit einem schmerzerfüllten Schrei geht er zu Boden. Ich beuge mich leicht nach unten und flüstere ihm zu: "Und das war dafür das ich dir Vertraut habe."

Ava kommt auf mich zu gerannt und zieht mich beiseite. "Was tust du da?" Ich wackele mit den Schultern. "Ich tue das, was er verdient hat." Erst jetzt bemerke ich die ganzen Leute, die angefangen haben, einen kleinen Kreis um uns zu bilden. Daraufhin nehme ich Ava an die Hand und ziehe sie ein Stück von der gaffenden Menge weg.

"Findest du nicht, du warst etwas zu hart zu ihm?", fragt sich mich.

Ich bleibe stehen und sie mit mir. "Findest du das denn? Villeicht haben ja die anderen Mädchen sich gefallen lassen, was Aiden abgezogen hat, aber ich werde das nicht tun."

Sie hat wieder einen Entschuldigen Blick aufgezogen. Sie will gerade den Mund aufmachen und etwas sagen, allerdings unterbreche ich sie, bevor sie ihren Satz aussprechen kann. "Bevor du dich jetzt wieder für das, was passiert ist, entschuldigen möchtest, lass es. Ich weiß, dass es dir leidtut und bei der 10. Entschuldigung habe ich das schon verstanden. Deswegen muss ich mir sie nicht noch 353738 Mal anhören."

"Ents- Ich meine Okay" verbessert sie sich.

"Aber das wollte ich auch gar nicht sagen. Ich weiß, das Aiden etwas getan hat, das man nicht über die leichte Schulter nehmen kann, jedoch bist du seine erste richtige Freundin, das musst du mir glauben und ich denke, das du ihm sogar sehr wichtig bist. Deswegen hat er das alles getan. Er wollte dich auf seine kranke Art beschützen", sagt sie.

"Beschützen?" sage ich spöttisch. "Weißt du ein paar Jungs von damals auf der Party wollten dich abfüllen und dir Drogen unterjubeln. Deswegen hat Aiden dich auch von diesem einen Typen weggezogen. Hätte ich das vorher gewusst, hätte ich dich auch vor diesen Idioten gewarnt. Aber ich habe davon erst viel später erfahren."

Was sie sagt, trifft mich wie ein Stein, der in mein Gesicht geworfen wurde. "Was?", sage ich atemlos. "Was hast du gesagt?"

"Alles ist total durcheinander gekommen. Aiden wollte dir davon nichts sagen, weil du anscheinend schon so fertig warst."

Jetzt macht die ganze Sache auch Sinn. Was habe ich nur getan. Ich habe ihn dafür verantwortlich gemacht, obwohl er mich nur beschützen wollte.

"Ava, warum erzählst du mir das jetzt erst?" Mein ganzer Kopf dreht sich. Ich bin diejenige, die sich bei ihm entschuldigen muss.

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