(18) Kopfgefechte

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Eleonora

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Eleonora

Die Uhr über der knallroten Tür des Diners zeigte nun 20:30 Uhr. Die meisten Läden in der Kleinstadt „Greenville", hatten schon geschlossen, hiervon ausgenommen war zum einen das amerikanisch angehauchte Diner „Donuts & Friends".

Francine und ich kamen oft nach Schichtende hierher, um kurzen Plausch, anders ausgedrückt in ihren Worten „organisatorische Betriebsbesprechung" zu halten.

Ich mochte den kleinen aber fein gehaltenen Laden, den warmen Ausschank und die freundliche Bedienung. Noch hinzu kam, dass dieser sich zu einem Gesprächsort ergab, welcher nicht sehr weit vom Frenzie's Flowers entfernt lag. Es fühlte sich einfach sicherer an, sich in der Nähe von bekannten Orten zu wissen.

Besonders außergewöhnlich war mit Sicherheit die Atmosphäre des winzigen Imbissladens.
Das Neonlicht tauchte das einfache Restaurant in den nötigen Glanz und unterstrich somit mehr, den gewollten Flair der 1950er Jahre.
Die blassroten Wände absorbierten hervorragend das knallbunte Licht und ließen den Gast nach direktem Eintritt an einen anderen Ort und in eine andere Zeit reisen.

Allumfassend hatte die florale Dekoration ihren ganz eigenen Charme. Die klassische Moderne, insbesondere die Verbindung von Eleganz und Stärke der verwendeten Farben, hinterließen ein Gefühl voller Wärme und Wohlbehagen.

Abgesehen davon roch es hier herrlich nach Pancakes.

In dem schmalen Innenraum dominierte eine Bedienungstheke, mit einem Zubereitungsbereich entlang der hinteren Wand und hohen Stühlen für die Kunden an der Vorderseite. Weiterhin bestand die Möblierung aus mehreren Tischen und dazugehörigen Bänken, mit Sitzflächen überzogen mit knallroten Polstern.

Ungefähr vier Bedienungen huschten in Windeseile um den Tresen, schenkten den Gästen mit großen Kannen, Kaffee nach und nahmen Bestellungen auf.

Bis auf nur wenige Insassen, waren wir allein.

Aiden hatte sich einen etwas abgesonderten Platz in einer Ecke ausgesucht und ich hatte dem zugestimmt.

Aus mir immer noch unerklärlichen Gründen, war es wenig unangenehm gewesen mit ihm allein zu sein und ich fürchtete mich auch nicht mehr.

Insgeheim pflichtete ich mir jedoch bei, dass es wohl mit dem irren Gefühl zu tun haben musste, ihn irgendwoher zu kennen.
Es war wie, als würde man auf einen Schauspieler treffen, der in einem Film mal eine positive Nebenrolle gespielt hatte und deswegen wieder schnell in Vergessenheit geraten war.
Nun traf man den Darsteller und erkannte ihn nicht wieder. Doch der positive Eindruck blieb.

Diesen Zwiespalt erreichte meine Brust jedes Mal, wenn ich Aiden ansah. Ich blickte in ein unbekanntes Gesicht und gleichzeitig war es mir nicht fremd vorgekommen.
Anders konnte ich es mir nicht erklären.

Doch Vertrautheit hatte die Vernunft besiegt.

Also war ich in das dicke Polster der Bank gesunken und hatte mich seiner Einladung angenommen.

Beautiful NightmaresWhere stories live. Discover now