(9) Frische Minze und alter Whiskey

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Eleonora

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Eleonora

Manchmal erschien mir der komplette Campus so unglaublich surreal. Als wäre ich nicht wirklich anwesend und nur irgendwie eine Art stiller Zuschauer in meinem Leben.

Ob es wohl daran lag, dass ich Hin und Wieder echt wirres Zeug träumte?

Doch ich war wirklich hier.
Ich - , ein ehemaliges Mädchen aus der Kleinstadt, namens "Windsor". Viel zu selten hatte ich meinen Heimatort verlassen.

„Windsor" das kleine Städtchen, welches an der Themse im Südosten Englands bekannt war und westlich von London lag.

»Wir begrüßen die Anwohner von Greenville und sagen „Herzlich Willkommen" zur Neueröffnung der alten Schank-Aus-Kneipe... Bla Bla,« hörte ich Rys lesen. »Wer geht denn da bitte hin?«

Da lagen wir wieder auf dem Campus, zwischen Gras und viel zu dicken Büchern. Während er sich gerade durch die neuste Zeitungsausgabe der Stadt blätterte und ich vor mich hin vegetierte. Wir hatten eine Auszeit gebraucht und da hatte Rys sich das Wochenblatt am Kiosk geschnappt.

»Leute, die Unmengen an Geld in ihr Wochenende stopfen und auch einfach mal... ausgehen,« beantwortete ich beinahe monoton. Als hätte ich nicht das Partyleben bereits letzten Freitag ausgekostet.

»Ah, also andere Leute. Nicht wir,« Rys schielte zu mir hinüber.

Er sah wie immer wahnsinnig gut aus.
Heute trug er einen langen Rollkragenpullover. Ich persönlich hatte ja die Vermutung, dass das Ganze „Streber-Getue" nur Tarnung war. Obwohl Rys es trotz seinen körperlichen Vorzügen, noch lange nicht einfach hatte, auch wenn er immer so tat, als wäre er „der Herr über Schall und Raum".

»Genau,« gab ich zu. Wohlwissend, dass Rys anders als ich, kein Stipendium erhalten hatte.

Laurence überwies ihm stattdessen monatlich, eine glatte Summe auf sein Konto. Doch es reichte um Längen nicht aus.
Also jobbte er zusätzlich Hier und Da als Aushilfe. Wahrscheinlich suchte gerade nach einer neuen Anzeige.

Rys blätterte um. »Und diese Leute haben wahrscheinlich auch viel mehr Zeit... Als ich.«

»Niemand ist so fleißig, wie die Familie Summers, dass weißt du doch am besten.«

Und das stimmte.
Denn er hatte nur noch Laurence, seine Mom.
Diese hatte sich vor Jahren schon von seinem Dad getrennt und es endlich geschafft, sich mit ihrem eigenen Laden selbstständig zu machen. Ihr gehörte heute ein kleines Bistro im westlichen Teil von Windsor. Ihr Ex-Mann dagegen war irgendwo im Nirvana verschwunden. Doch Rys zeigte daran nur wenig Interesse. Das war auch gut so...

»Aber das Ganze trifft ja eigentlich nur auf mich zu,« jetzt lächelte Rys süffisant, »heißt das etwa, dass man dich zukünftig in Kneipen antrifft?«

»Ja, genau,« lachte ich jetzt auch und drehte mich auf den Rücken. Die Sonne schien mir ins Gesicht. »Zumindest bin ich froh, dass Greenville mehr zu bieten hat als dieses dämliche Kaff, „Windsor".«

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