Kapitel 45. Hallo, Mein Mädchen

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Alles tat mir weh. Meine Seele. Mein Herz. Mein Körper. Einfach nur alles und ich weiß nicht genau wieso. Noch nie habe mich so dermaßen schlecht wie jetzt gefühlt. Normalerweise starte ich den Tag immer gut, doch jetzt war er alles andere als normal.

Ich konnte mich nicht mehr erinnern, was in den letzten Stunden vorgefallen ist. Nur ich weiß, dass mein Nacken und meine Hände mir weh taten. Es kommt mir wie ein schlechter Traum vor oder einen falschen Film, in den ich mich befand. Ob das hier die Realität ist, wusste ich selbst nicht so genau. Doch eines wusste ich. Mir gefiel diese furchtbare Realität überhaupt nicht.

Ich muss herausfinden, ob ich hier träume oder nicht. Alles muss ich wissen. Und das so schnell wie möglich.

Also versuchte ich nun meine Augen zu öffnen, die sehr schläfrig sind. Nach jedem Versuch sie zu öffnen, klappten sie zu und schlossen sich. Meine braunen Augen wollten sich nicht öffnen. Aber das musste ich. Immer und immer wieder probiere es ich nochmal, bis meine Augen endgültig bereit waren sich zu öffnen.

Als ich das tat, sah ich mich um, wo ich mich befand.

In einem sehr großen dunklen Raum war ich, der einer Lagerhalle sehr gut Äonen könnte. Sehr viele Kisten standen im noch drumherum. Nur keine Regale sind vorhanden. Sonst sieht es wie eine Lagerhalle hier aus. Eine sehr dunkle noch dazu. Stockfinster ist es hier. Mit bloßen Augen konnte ich nur ein Fenster entdecken, dass ganz weit oben von mir war. Außerhalb meiner Reichweite. Da würde ich nie hoch-kommen. Damit war mich auch klar, dass ich in ei er Art Keller oder so sein müsste. Und auch jetzt wird mir bewusste, dass ich hier gefesselt und geknäbbelt festsaß.

Mein Kopf schoss zu meinem Körper und betrachtete mich nun genauer an. Auf einen Drehstuhl saß ich angelehnt mitten in diesem großen Raum. Meine Füße sind mit Klebeband zugeschnürt, sodass ich nicht ausstehen kann. Meine Hände sind hinter dem Rücken ebenfalls mit Klebeband gefesselt. Und als Krönung wurde mein Mund mit einem langen und schwarzen Tuch bedeckt, dass ich nicht schreien kann. Einsam saß ich gefesselt in einer sehr großen Lagerhalle und kann erst jetzt sagen, dass es meine persönliche Hölle ist.

Ängstlich zappelte ich herum und versuchte die Fesseln von meinen Händen zu lösen. Allerdings war das schwerer als ich vermutete. Denn die Fesseln um mein Handgelenk sind mit Absicht so fest zugebunden. Sogar schreien ist hier keine Möglichkeit für mich. Zwar brachte ich nur leise Geräusche heraus, aber um Hilfe zu rufen, brachte es nicht. Nicht einmal aufstehen kann ich. Ich sitze hier alleine fest in einer sehr großen Lagerhalle mitten im Nirgendwo in Venedig.

Außerdem – wie bin ich nur hier gelandet?

Ich kann mich nicht mehr erinnern, was passierte ist. Ich weiß nicht einmal, wie lange ich schon hier bin und welcher Tag es ist. Hier drinnen war es so dunkel, dass nur wenige Sonnenstrahlen durch das kleine Fenster durchkamen. Also musste es wohl Tag sein. Nur welcher? Und warum bin ich hier?

Moment. Langsam kommen die Erinnerungen zurück.

Ronald. Drogen. Maximo und ich im Park. Und dann... hat er mich betäubt und wahrscheinlich hier hergebracht.

Ich war so dumm. Warum habe ich nicht gemerkt, dass er der Jade Knive Anführer ist? Direkt vor meiner Nase stand der gefährlichen Type und ich habe es nicht gemerkt. Eigentlich hätte mir die Stimme an sich bekannt vorkommen hätte kommen soll. Ist es aber nicht. Nie im Leben hätte och so was von Maximo erwartete. Aber als ich seine Stimme hinter mir hörte und wie er mich nannte, wurde mir alles klar. Doch ich war naiv und habe ihm vertraut. Ich bin ihm direkt in die Arme gelaufen, ohne es zu ahnen.

Wie kann man nur so dumm sein? Wieso bin ich nur abgehauen? Wenn ich bei Ronald geblieben wäre, wäre das nie passiert. Dummerweise bin ich gegangen und bin direkt in seine Falle getappt. Ohne es zu wissen, bin ich aus dem Haus gegangen und habe nicht an dir Konsequenzen nachgedacht.

I'll Come And Get You My GirlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt