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Wieder an der Wache angekommen, desinfizierte Flo die Oberflächen und die Trage, während ich die Schränke kontrollierte.
Dabei herrschte stille.

Irgendwann räusperte ich mich und fragte ganz nebenbei: „Was hast du gestern nach Feierabend noch so gemacht?"

Kurze stille.

„Nicht besonderes..."

Wow. Eine wirklich tolle Antwort. Und so wahnsinnig informativ. Unglaublich.

„Und was heißt nichts besonderes?", ich schaute ihn fragend an.

„Naja...nichts besonderes eben. Ich hab was gegessen und bin schlafen gegangen."

Wieder kurze stille.

Ich wollte gerade zu einer weiteren Frage ansetzten, als Flo mir ins Wort fiel.

„Mann Emma, was möchtest du eigentlich von mir? Was ist dein Problem? Seitdem du wieder da bist stellst du ständig irgendwelche fragen. Das nervt wirklich."

Damit hatte ich nicht gerechnet.

„Ich nerve also?", ich sah ihn mit Tränen in den Augen an.

„Emma.." Er wollte nach meiner Hand greifen.

„Nein... Lass mich." Ich quetschte mich an ihm vorbei aus dem RTW. „Ich geh runter in den Keller. Mullbinden holen."

Ich wischte mir eine Träne aus dem Auge und stampfte aus der Fahrzeughalle. Ich konnte immer noch nicht glauben, was er zu mir gesagt hatte. Wie konnte er nur?
An der Tür sah ich Herrn Hetkamp stehen, welcher mich fragend ansah.

„Alles okay bei Ihnen Frau Meininger?"

Ich antwortete nicht auf seine Frage, sondern ging einfach an ihm vorbei die Kellertreppe hinunter in unseren Lagerraum. Bevor ich die Treppe hinunterging, sah ich noch, wie er auf Flo zuging, welcher in der Seitentür des RTW stand und mir hinterherschaute.

Im Lagerraum angekommen musste ich mich erstmal durch das Chaos an Kartons kämpfen, welche überall wild am Boden verteilt waren.

Puhh...Ich stöhnte. Hier hat lange keiner mehr aufgeräumt. Somit musste ich erstmal schauen, in welchem Karton überhaupt die Mullbinden sind. Gute Frage...etwas Gutes hatte die Sache ja. Ich war so mit der Suche beschäftigt, dass ich überhaupt keine Zeit hatte, über den Streit mit Flo nachzudenken.

Nach einer halben Ewigkeit hatte ich sie dann endlich gefunden. Sie befanden sich im vorletzten Regal ziemlich weit oben, also stellte ich mich auf einen der Kartons und musste mich ziemlich strecken, um da hoch zu kommen.

Doch ich verlor auf einmal mein Gleichgewicht und griff reflexartig nach etwas, an dem ich mich festhalten konnte. Zu meinem Pech war das allerdings das nebenstehende Regal, welches nun samt mir zu Boden stürzte.

Und plötzlich war alles um mich herum nur noch schwarz....

Die Vergangenheit ist ein schweres PaketDove le storie prendono vita. Scoprilo ora