Kapitel 31 ~ Gift? ~

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Liam wachte auf. Sein Zimmer war dank der Vorhänge noch dunkel. 

Obwohl ihn sein Kopf umbringen wollte, erinnerte er sich noch ein wenig an den letzten Abend. Johnny, Flora und er waren gleich in den ersten Club auf ihrem Weg gegangen. Dort haben sie sich erst mal in eine Ecke verzogen und Johnny holte ein paar Drinks. Dann fing das große Betrinken auch schon an. Ein Shot nach dem anderen wurde runtergespült und auf der Tanzfläche wurde sich nicht zurückgehalten. Liam erinnerte sich sogar, dass er mit ein paar Mädchen getanzt hatte, aber an ihre Gesichter konnte er sich nicht erinnern. 

Seine nächste Erinnerung war, dass er plötzlich allein war. Auf der Suche nach Johnny und Flora war er in eine Alterskontrolle geraten. So war er dann auf der Polizeistation gelandet. Er erinnerte sich noch vage daran, dass er versucht hatte, die Polizisten zu überzeugen Henry nicht anzurufen und dann... Oh, nein! Nein, nein, nein! 

Liam wollte am liebsten heulen. Er wird mich umbringen! Da war er sich schon sicher. Dann rumorte sein Magen und er sprang auf und rannte oder versuchte es wenigstens ins Bad. 

Er schaffte es gerade noch, den Klodeckel aufzuklappen, dann kam es schon raus. Einige Minuten hing er so über der Toilette und wurde von Krämpfen geplagt und manchen von ihnen folgte der Mageninhalt. 

Als er sich halbwegs besser fühlte, spülte er seinen Mund aus, um den bitteren Geschmack loszukriegen und machte sich auf in sein Bett. Kaum hatte er sich hingelegt und das Karussell in seinem Kopf hatte sich etwas beruhigt, kam Henry in sein Zimmer. 

"Wie gehts dir?", fragte der Dom und setzte sich neben ihn aufs Bett. 

Liam wagte es nicht, ihn anzuschauen, aber brummte zur Antwort. Er spürte, wie Henry ihn anschaute. Oh, Gott, er ist so was von Tod. Dann stand der Mann auf und verließ das Zimmer. Ok, das überraschte ihn doch jetzt. Aber dann spürte er, wie ihm wieder schlecht wurde und rannte wieder ins Badezimmer.

Als er wieder raus kam, saß Henry wieder auf seinem Bett und er musste schlucken. Am liebsten würde er da stehen bleiben, wo er gerade war, aber leider war ihm gerade zu schwindelig und er musste wieder ins Bett. 

"Hier trink.", sagte Henry und reichte ihm ein großes Glas mit irgendeinem nicht identifizierbaren Zeug drin. 

Liam nahm das Glas mit einem skeptischen Blick an. Er will ihn also vergiften. Liam hätte sich einen schöneren Tod gewünscht. 

Henry lachte auf bei dem Blick, den Liam drauf hatte, als er das Glas entgegennahm. "Keine Sorge, das ist kein Gift oder was auch immer du dir dabei denkst." 

"Ach, und was ist das dann?", fragte er und roch an dem Zeug. 

"Ein Rezept meiner Großmutter gegen den Kater. Wirkt Wunder.", sagte Henry und musste sich zusammenreißen, um nicht wieder zu lachen. "Los, runter damit." 

Liam nahm einen kleinen Schluck und musste sofort seine gesamte Willenskraft zusammen nehmen, um es nicht wieder auszuspucken. 

Henry konnte sich nicht mehr zurückhalten und lachte laut auf. "Eigentlich sollte da noch Zucker rein, aber ich habe mir gedacht, dass es eine gute Strafe ist, das Zeug so zu trinken. Ich denke, so überlegst du es dir zweimal, bevor du auch nur daran denkst, wieder Alkohol zu trinken, denn beim nächsten Mal kommt das wieder zum Einsatz." 

Liam schaute ihn flehend an. Nur ein kleiner Schluck hatte ihm Tränen in die Augen geworfen und er sollte ein ganzes Glas austrinken? Das Glas ist riesig! Wenn er das ausgetrunken hatte, werden seine Geschmacksnerven die Koffer gepackt haben und sich von ihm verabschieden, vorausgesetzt sie leben noch. Das konnte Henry nicht von ihm verlangen, dann ließ er sich lieber den Arsch zweimal versohlen.

Henry schüttelte den Kopf. "Nein, Liam, kein Betteln. Jetzt runter damit." 

"Aber...", versuchte er noch, wurde aber unterbrochen. 

"Kein 'aber', das habe ich dir schon mal gesagt.", sagte Henry strengt und Liam wusste, er hatte keine andere Wahl. Das Zeug musste runter, aber wie? 

Er entschied sich, dass mit einem Zug hinter sich zu bringen. Na ja, zumindest wollte er es versuchen. Noch ein letzter flehender Blick zu Henry und er setzte das Glas an seine Lippen. Er schloss die Augen und fing an.

Während er trank, musste er mehrmals würgen, aber er gab nicht auf. Nach einer geschlagenen Ewigkeit hatte er es endlich geschafft. Er gab das Glas wieder an Henry und musste noch kurz damit kämpfen, dass das Zeug nicht wieder hochkam. Dann nahm er die Wasserflasche, die Henry ihm hinhielt und trank sie auch auf, aber leider blieb noch etwas von dem Geschmack in seinem Mund. Zu guter Letzt wischte er sich die Tränen weg, die irgendwann während des Trinkens zu fließen begannen. Selbst der stärkste Mann würde bei dem Gesöff flennen wie ein Baby, so eklig war es. Dass Liam daran nicht gestorben war, war ein Wunder, aber er sollte sich nicht zu früh freuen, das kann ja noch eintreten, auch wenn Henry meinte, das sei kein Gift.

Hi :D

Hoffe, es gefällt euch.

Ich hoffe mal, dass es nicht in Wirklichkeit so ein "Getränk" gibt... 

Selbst einen einfachen Totenkopf zu finden, erwies sich nicht als einfach -_-

LG Soul_Guardian

Und es geht weiter! Mal sehen, wie viele ich heute mache 😉

I will do everything for you (boyxboy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt