Kapitel 40 ~ Rute ~

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Als Erstes nahm Henry die Rute, die Liam im Schrank neben der Paddel gesehen hatte, vom Tisch. Liam schluckte. Wie sehr das wohl wehtat? 

Henry hob den Stock und fragte: "Mit welcher Hand hast du mich gekniffen?" 

Langsam hob Liam seine linke Hand. Mit ihr war er am nächsten an Henrys Bein dran gewesen. 

Henry nickte. "Strecke sie bitte mit der Handfläche nach oben aus. Etwas höher." 

Liam machte wie verlangt. Er war erleichtert, dass ihm nicht wieder der Hintern versohlt wurde, aber die Richtung, in die es gerade ging, gefiel ihm auch nicht wirklich.

"Ich werde dir jetzt 15 Mal mit der Rute auf die Handfläche schlagen und danach 15 Mal auf der anderen Seite. Verstanden?" 

15 Mal! Und dann noch jeweils auf beiden Seiten seiner Hand. Er musste sich sehr kontrollieren, um nicht zu zittern. Das Schlimmste war wahrscheinlich, dass Henry die Strafe durchführte und Liam wusste durch seine vorherigen Erfahrungen, dass es wehtun wird. Sehr wehtun wird.

"Liam? Hast du mich verstanden?", wiederholte Henry seine Frage noch mal etwas strenger. 

Er nickte angespannt. 

Henry hob den Stock. "Bereit?" 

Nein! Er war alles andere als bereit, aber er nickte trotzdem zögerlich. Er wollte das so schnell wie möglich hinter sich bringen. 

"Ich glaube, wir sollten eine neue Regel einführen. Du sollst mir laut und deutlich antworten, wenn ich dich was frage." 

Liam nickte nur wieder. Jetzt mach doch endlich, bevor ich doch noch abhaue.

Henry atmete laut aus dem Mund aus und ließ die Rute runter sausen. Das Geräusch, das beim Kontakt mit der Haut entstand, erfüllte den Raum. Liam zog seine Hand reflexartig zu sich und drückte sie gegen seinen Bauch. Wie schon gedacht, hielt sich Henry ganz und gar nicht zurück, auch wenn er immer was anderes behauptete. Wie sollte er denn noch 14 weitere Schläge aushalten und wieder 15 auf der anderen Seite?

"Liam.", sagte Henry. 

Langsam streckte er seine Hand wieder aus. Henry holte wieder aus und die Rute landete wieder auf seiner Handfläche. Diesmal schaffte er es, die Hand nicht zurückzuziehen, aber ließ ein leises Wimmern erklingen. Dann fiel der nächste Schlag und dann noch einer und noch einer.

Beim Zehnten zitterte Liams Hand und es fiel ihm schwer, sie weiter ausgestreckt zu halten. Sein Gesicht war von Tränen durchweicht. Noch fünf weitere. Er nahm seine ganze Kraft zusammen, aber das Zittern konnte er nicht unterdrücken.

Der elfte Schlag. Ein Schrei erfüllte diesmal auch den Raum und Liam konnte nicht anders, als seine Hand wieder zu sich zu ziehen. Er presste sie gegen seinen Bauch. 

"Bitte Henry! Ich kann nicht. Du schlägst zu hart zu!", bettelte Liam und Tränen liefen seine Wangen herunter. 

Henry sagte kein Wort, sondern hob die Rute wieder. Liam wusste, es hatte keinen Sinn zu betteln. 

Zitternd streckte er seine Hand wieder aus und der Dom setzte die Strafe fort. Bei den letzten vier Schlägen kämpfte Liam nicht mehr gegen seine Schreie an. Auch wenn Victoria dabei war. Es war ihm egal. Seine Kraft benötigte er dafür, seine Hand an Ort und Stelle zu halten.

Dann war Henry endlich fertig und Liam drückte sich weinend die Hand wieder gegen seinen Bauch. 

Henry ließ ihn kurz gewähren, dann hob er die Rute wieder. 

Liam starrte ihn an. "B-bitte. Ich werde die restlichen Strafen für die Regelbrüche ohne Widerworte annehmen, aber bitte keine Schläge mehr!" 

Doch Henry senkte seinen Arm keinen Zentimeter. Wieso musste er seine Strafen immer durchziehen? Wieso war er da immer so kalt? Nicht mal einen Funken Mitleid zeigte der Dom während der ganzen Prozedur. Noch nicht mal seine Augen für einen kleinen Augenblick. 

Liam schaute ihn noch einen Moment flehend an und streckte in einer so langsamen Geschwindigkeit seine Hand mit der Handfläche nach unten aus, dass es Ewigkeiten zu dauern schien, doch Henry wartete geduldig und ließ, sobald die Hand wieder in Position war, den Stock wieder nieder sausen.

Der Schlag traf direkt auf seine Fingerknöchel und Liam streckte seine Hand, um sie nicht wieder zurückzuziehen. Denn er glaubte nicht mehr den Mut zu finden, sie wieder auszustrecken, und er wollte nicht wissen, was sich Henry dann ausdachte, um die Strafe zu beenden.

Vier weitere Schläge und Liams Hand zitterte wieder unkontrollierbar. Auch die Schmerzensschreie konnte er kaum noch unterdrücken. Irgendwie schaffte er es bei den nächsten drei doch noch seine Stimme zu kontrollieren, aber danach erfüllte ein Schrei nach dem Nächsten den Raum. 

Dann endlich war Henry fertig. Am ganzen Leib zitternd drückte sich Liam die Hand wieder gegen den Bauch und rieb sie in der Hoffnung, den Schmerz schneller loszukriegen oder zumindest zu dämpfen.

Henry legte die Rute auf den Tisch und hob den Sub auf seinen Schoss, als er sich hinsetzte. Liam drückte sein Gesicht gegen Henrys Brust und rieb weiter seine Hand. 

"Hey, Kätzchen. Du hast diesen Teil geschafft. Ich bin stolz auf dich.", sagte Henry sanft und streichelte ihm den Rücken und drückte sogar einen Kuss auf seinen Kopf. 

Liam kümmerte es im Moment nicht. Es fühlte sich im Moment einfach nur gut an, getröstet zu werden. Außerdem stand gerade seine schmerzende Hand im Vordergrund.

Als er sich etwas beruhigt hatte, stand Victoria auf. "Es wird Zeit für mich, Josh abzuholen. Danke, dass ich zugucken durfte. Ich muss zugeben, es war sehr bewundernswert, wie du die Strafe durchgezogen hattest, trotz Liams Flehen aufzuhören. Ich weiß nicht, ob ich die Kraft dazu habe." 

Henry nickte. "Es musste sein, damit er es lernt, außerdem wusste ich, dass er stark genug ist. Ich bin überzeugt, dass du es auch so empfinden wirst, wenn Josh dich so weit bringt." 

Victoria lächelte und verließ schließlich die Wohnung.

Hallo ^^

Hoffe, es gefällt euch :)

Ich fühle mich ein bisschen grausam dafür, dass ich Liam so leiden lasse... Aber es musste sein. Hätte er Henry nur nicht gekniffen! Andererseits bin ich jetzt stolz auf mich, dass ich mich für eine Strafe entscheiden konnte ^^ 

LG Soul_Guardian

Falls hier jemand meint, die Strafe war übertrieben, das was Henry zu Victoria sagt, stimmt. Wenn Liam nicht stark genug wäre, die Strafe durchzuhalten, dann hätte Henry den Arm irgendwo fixieren müssen und das hätte er keines Falls getan.
Ich denke, ich sollte es an der Stelle extra erwähnen, weil ich bei einigen Lesern in der ersten Version oft das Gefühl hatte, dass die gar nicht auf solche Hinweise innerhalb der Story achteten, was ganz schön schade für mich als Autorin ist 😕

Und damit ist es auch erst mal das letzte Kapitel für heute 😊

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⏰ Letzte Aktualisierung: Sep 15, 2023 ⏰

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I will do everything for you (boyxboy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt