Kapitel 3

1.1K 91 19
                                    

Clay's PoV

,,Und, wie weit bist du schon?'' fragte mich Nick am frühen Morgen, als ich die Küche betrat und mir ein Glas Wasser einschüttete. Statt zu antworten, gähnte ich erst einmal.
,,Das nehme ich mal als Antwort' kam es von ihm.
,,Was erwartest du denn? Das ich ihn nach einer Nacht rum bekommen habe?'' fragte ich ihn nun. Er stand auf und stellte seine Schüssel in die Spülmaschine.
,,Klingt so, als hättest du schon aufgegeben'' lachte er.
,,Habe ich nicht'' antwortete ich.
,,Ich stelle diese Wette nur nicht unbedingt in den Vordergrund. Es gibt schließlich noch wichtige Sachen, die wir erledigen müssen'' fügte ich hinzu.
,,Zum Beispiel?'' fragte er und lehnte sich gegen den Tisch.
,,Wir müssen uns noch um den Aufenthalt von George, wenn er hier her kommt, kümmern'' entgegnete ich ihm.
,,Das hat doch sowieso noch Zeit. Wahrscheinlich sogar länger, als wir denken'' sagte er.
,,Huh?'' machte ich, da ich nicht verstand worauf er hinaus wollte.
,,Wir kennen doch George. Es wäre ein Wunder, wenn er wirklich in zwei Wochen hier sein würde'' lachte er. Unrecht hatte er nicht, doch George hatte auch versprochen diesmal wirklich zu kommen. Wir hatten dieses Treffen schon öfters geplant, doch entweder kam uns etwas dazwischen oder ihm. Diesmal würde es aber nicht so ablaufen, davon war ich fest überzeugt.
Ich lief in mein Zimmer und suchte mein Handy, dass irgendwo auf meinem Bett lag. Als ich es fand und darauf schaute, sah ich, dass der Anruf mit George noch lief. Das sah ich erst jetzt, da ich vorhin noch nicht auf mein Handy geschaut hatte. Ich hielt es an mein Ohr und lauschte, doch es war nichts, als Stille zu hören und ein leises Atmen.
,,George?'' keine Antwort, er war also am schlafen. Mit einem kleinem Grinsen, was sich auf meinen Lippen bildete, beendete ich den Anruf.

Bis zum Mittag saß ich an meinem Computer, lief bei Minecraft herum, langeweilte mich oder hörte Musik - so wie ich es gerade tat.
Während ich Musik hörte, war ich bei Discord in einem Voice Call, da ich zuvor darauf gewartet hatte, dass vielleicht jemand joinen würde. Ich hatte im nachhinein vergessen wieder daraus zu gehen. Jeder der diesen Call betrat, konnte mit anhören, wie ich Musik hörte und auch ein wenig mit sang. Bei den Strophen, die gerade kamen, jointe George den Call, was ich nicht mitbekommen hatte.
I wanna see some ass
I wanna-
Jetson made another one, baby
I wanna see some ass
I wanna see some ass
Baby, can you do it like that?

,,I can do it like that'' ertönte plötzlich George's Stimme, was mich tatsächlich erschrocken hatte.
,,Seit wann bist du denn da?'' fragte ich ihn.
,,Hmm...zwei Minuten - höchstens?'' entgegnete er. Ich nickte, obwohl er es nicht sehen konnte.
,,Achso'' sagte ich schließlich.
Eine Sache fragte ich mich bei George besonders: aus welchen Gründen flirtete er eigentlich mit mir? Ich tat es, um ihn entweder zu nerven oder wegen der Wette nun, doch er? Klar tat er es auch oft, um mich zu nerven, aber einfach so? Es war auch nicht nur Zufälle wie gerade, sondern regelmäßig.
,,George?'' sagte ich seinen Namen.
,,Hm?'' machte er.
,,Du kommst in zwei Wochen - oder?'' fragte ich noch einmal nach.
,,Ja, warum?'' fragte er nun.
,,Nur so. Nick glaubt, dass wieder etwas dazwischen kommt oder so'' lachte ich, woraufhin er ebenfalls auflachte.
,,Nein, ich komme'' sagte er. Mein Grinsen versuchte ich nicht einmal zu verkneifen, er gab einem einfach immer diese steilen Vorlagen.
,,Was?'' fragte er etwas irritiert, da er mich lachen hören hatte.
,,Klar kommst du, bei mir doch immer...'' murmelte ich und brach nun völlig in Gelächter aus. George brauchte anscheinend etwas länger um zu verstehen, was ich gemeint hatte.
,,Dream!'' rief er schließlich wie üblich meinen Namen. Ich konnte mir nur zu gut sein rot angelaufenes Gesicht vorstellen.
,,Ach komm, tu nicht auf Unschuldig'' entgegnete ich ihm.
,,Huh?'' kam es von ihm.
,,Du flirtest doch genauso mit mir'' fing ich an.
,,Wahrscheinlich hast du selber so welche Sprüche auf Lager, traust dich nur nicht sie herauszuhauen'' fuhr ich mit einem provokantem Grinsen fort - auch, wenn er dieses nicht sehen konnte.
,,Warum sollte ich mich nicht trauen?'' fragte er.
,,Hm...vielleicht schüchtere ich dich ja ein?'' antwortete ich. Da er zunächst still blieb - zu und vor allem zu lange still, hatte ich meine Antwort. Tatsächlich überraschte es mich aber ein wenig. Ich sagte oder tat die ganzen Sachen ja nur wegen der Wette, doch er?
,,Tust du nicht'' kam es nach einer gefühlten Ewigkeit von ihm, nach dem er sich geräuspert hatte.
,,Sicher'' nuschelte ich noch immer grinsend.
Irgendwie gefiel es mir, wie ich ihn unter Kontrolle hatte. Mir gefiel irgendwie auch die Art, wie er auf alles reagierte - auf mich reagierte. Ob es mir aber wegen der Vergnügung, der Wette gefiel oder aus einem anderen Grund, wusste ich nicht - noch nicht.



Do me wrongDonde viven las historias. Descúbrelo ahora