12 - Durcheinander

803 52 8
                                    

,,Erschreck dich bitte nicht, wir werden wahrscheinlich von vielen kleinen Kindern begrüßt.", meinte ich, als wir vor der Haustür zum Stehen kamen. ,,Alles klar.", meinte Satori und schaute der Fassade entlang nach oben. Ich kramte in meiner Tasche nach dem Hausschlüssel, als sich die Tür plötzlich öffnete. Die größte meiner kleinen Schwestern, Shioki, empfing mich mit einem Lächeln, doch als sie Satori erblickte, schaute sie ihn neugierig an. ,,Neesan, wer ist das?", fragte sie. Wahrscheinlich war sie so überrascht über den unangekündigten Begleiter, dass sie vollkommen vergaß mich zu begrüßen. Ich lächelte sie nur an.

Doch dann kamen hinter ihr Asuna, Yuusha und Yori zum Vorschein und schauten ebenfalls neugierig. Yuusha, was typisch für ihn war, ging auf Satori zu und sagte: ,,Du hast ja 'ne komische Friese!" ,,Hey, hab dich gefälligst ein bisschen unter Kontrolle, sonst endest du noch genau wie Tetsu mit einer Beule im Kopf!", drohte ich ihm. Genervt drehte der kleine Junge wieder ab und ging desinteressiert Richtung Küche. ,,Das ist Satori. Ein Freund aus der Schule.", erklärte ich dann meinen kleinen Schwestern, die noch etwas unschlüssig an der Tür standen. ,,Hallo, ich.. bin Shioki.", traute sich die Älteste der dreien vorzustellen. ,,Asuna.", sagte die nächste kurzgehalten. ,,Ich bin Yori und das ist Oneesan Nagisa!", rief Yori laut und zeigte auf mich. Satori kicherte. ,,Danke, dass du dich mir vorgestellt hast, aber ich glaube ich kenne schon den Namen von eurer großen Schwester.", lächelte er sie an.

Fasziniert starrte ich Satori an. Irgendwie ist das attraktiv, dass er mit Kindern gut klarkommt.. Als ich bemerkte, was ich da gerade dachte, blinzelte ich ein paar Mal und trat dann mit Satori im Schlepptau in den Flur. ,,Die Schuhe kannst du einfach zu all den anderen stellen.", meinte ich und schlüpfte aus meinen Turnschuhen. Satori stellte seine einfach neben meine und sagte: ,,Ich glaub die verlier ich, wenn ich sie einfach irgendwo hinstelle." Ich grinste. Doch dann hörte ich das Gepolter der Treppen und schon im nächsten Moment sprangen die beiden Zwillinge in den Flur. ,,Nagisaaa!! Oh-" Sie wollten mich mit einem lauten Rufen begrüßen, bemerkten aber schnell den Besuch und schauten ihn verdutzt an. Ich seufzte. ,,Darf ich vorstellen? Zwei meiner drei großen Brüder, die Zwillinge Tetsu und Tatsu. Und ihr beiden, das ist Satori, ein Freund aus der Schule.", erklärte ich und machte eine schwingende Handbewegung.

,,Ahh, die meintest du also mit "kleinen Kindern".", meinte Satori, als ich zu Ende gesprochen hatte. ,,Was? Du hast uns als kleine Kinder bezeichnet?", fragte Tatsu empört und wollte auf mich zu kommen. Als ich aber den Schuhanzieher griff und drohend in seine Richtung hielt, blieb er aprubt stehen und hielt bettelnd die Hände über seinen Kopf. ,,Ooh, nein, nein. Besser nicht.", murmelte er und verkroch sich wieder bei Tetsu. ,,Dein Bruder hat schonmal meinen Zorn zu spüren bekommen. Du kannst von Glück reden, dass ich bei dir noch nie so weit gekommen bin.", kommentierte ich und ließ den Schuhanzieher schwungvoll wieder an seinem Platz landen.

,,Ist ja unglaublich, wie die Stimmung im Haus sofort umschlägt und man daran bemerkt, dass du wieder da bist." ,,Na klar, einen Gott bemerkt man eben sofort.", sagte ich hochnäsig. Kazuma, der nun hinter mir angekommen war, verpasste mir eine Kopfnuss. ,,Ai!", machte ich schmerzerfüllt und schaute in sein angepisstes Gesicht. ,,Hallo, ich bin Kazuma.", begrüßte er dann Satori und lächelte. ,,Ich bin Satori, freut mich." Beide schüttelten die Hände. Da es in dem Moment so aussah, als würde Satori gerade seinen Schwiegervater kennenlernen und respektvoll seine Hand schütteln, konnte ich mich kaum noch halten, und kicherte drauf los. ,,Du mutest dir ganz schön was zu, dich mit Nagisa anzufreunden.", meinte er mitleidig. ,,Ey, was soll das?", fragte ich empört, doch Satori meinte nur: ,,Ich hab kein Problem mit ihr. Sie ist mir sehr sympathisch und wir haben so einige Gemeinsamkeiten."

Auf Satori's Worte hin wich Kazuma beängstigt einige Schritte zurück. ,,Oh Gott, ich muss Mum Bescheid geben. Ihr werdet das Haus sprengen." Er ging allerdings zurück in sein Zimmer und schloss die Tür hinter sich. Das gab Tetsu und Tatsu den Anlass dazu, Kreise um Satori zu drehen und ihn genau unter die Lupe zu nehmen. ,,Hey, er ist etwas größer als wir.", fiel Tetsu auf und Tatsu machte ein staunendes Geräusch. Ich griff die beiden angepisst am Kragen und sagte: ,,Okay, das reicht. Bitte lasst ihn in Ruhe." Die Zwillinge machten enttäuschte Gesichter und gingen dann wieder nach oben. ,,Die beiden haben Ähnlichkeit mit mir.", meinte Satori und grinste. Ich grinste ebenfalls. Dann griff ich sein Handgelenk und zog ihn mit in die Küche.

Meine Mutter stand an der Arbeitsplatte und schnitt gerade Obst und Gemüse. Yuusha und auch Yori und Asuna saßen an der Kücheninsel und aßen bereits geschnittenes Obst. ,,Hey Mum.", begrüßte ich sie. ,,Hey, ich hab schon das Theater im Flur mitbekommen. Du heißt Satori?", fragte sie und schaute den Rotschopf an. ,,Ja, freut mich, Sie kennenzulernen." ,,Ach, du kannst mich duzen, ich heiße Friya.", meinte sie und machte eine wegwerfende Handbewegung. ,,Ist die aufblasbare Matratze im Keller?", fragte ich. ,,Ja, hinter den grünen Kisten, weißt du wo ich meine?", fragte sie. ,,Ahh, ja. Danke.", erwiderte ich und ging die Treppen runter. Satori folgte mir schweigend, fragte aber dann: ,,Und warum schlafen wir nicht in einem Bett?" Unsicher blieb ich auf der letzten Stufe der Treppe stehen. Warum sagst du ständig solche Sachen? Was willst du mir damit sagen?

Ohne auf Satori's Frage zu antworten ging ich in einen der Räume und begann, mich über die grünen Kisten zu beugen. Ich wühlte etwas in der dunklen Ecke herum, als ich den Karton der Matratze ergriff. ,,Ah!", machte ich und wollte wieder zurück, als ich aus dem Gleichgewicht kam und drohte, zwischen die Kisten zu fallen. Satori reagierte jedoch zu meinem Glück schnell und ergriff meine Hüfte. Mühelos zog er mich von den fast ineinandergekrachten Kisten weg. Mein Po wurde dabei an seine Hüfte gedrückt und mein Gesicht wurde spürbar rot, es glühte. ,,Alles okay?", fragte der Rothaarige. Schnell trat ich einen Schritt von ihm weg und schaute ihn an. ,,Jap.", sagte ich.

Satori X OC || Verrückter als ichWhere stories live. Discover now