Wenn das zarte Pflänzchen anfängt zu blühen...

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„Cause if I'm gonna learn how to love you
I need to unlearn how to love too
Need to unlearn how to run when it feels right
Oh my God, I'm tryin"

So wild wie das Meer, dass so heimtückisch sein konnte. Bei der kleinsten Unachtsamkeit, einen mit Haut und Haar verschlang. So tobten die strahlend blauen Augen des kleinen Koboldes, als er wild keuchend Richtung Tür sah. Sein kompletter Halt, er war nicht mehr da. Empfand er diese väterliche Art früher als nervig, sogar quälend, so konnte er heute nicht mehr genug davon bekommen. Die Teddyaugen, die so intensiv in die seinen sahen, die großen Hände, die über seinen Körper glitten, der muskulöse Statur, die sich seiner so gut anpasste und diese fantastischen rosigen Lippen, die Dinge mit seinen anstellten, wovon er vorher keinen blassen Schimmer hatte.

Mr. Horan?"
Forschende braune Augen sahen ihm entgegen, wobei der Ire sofort das Gefühl hatte durchsichtig zu sein. Dieser Moment eines Versuchsobjektes, drang tief in seine Gedanken ein.

Augenblicklich legte sich die verbundene Hand, dessen Kanüle sich schmerzhaft in das zarte Fleisch bohrte, auf die frisch operierte Hand. Immer weiter kroch der brünette Kobold ans Kopfende, als die Atmung wieder unregelmäßiger wurde. Egal was der Typ hier wollte. Er sollte verschwinden. Von Spritzen und quälenden Schmerzen hatte er genug.
Außerdem war dieser Volldepp daran Schuld, das Liam nicht mehr an seiner Seite war. Schwer seufzte er auf, als ihm das strahlende kindliche Lächeln des Daddy ins Auge stach.

Jeder liebte das Grübchenlächeln von Harry. Wie sich die Kuhlen so tief wie nur möglich in die Wangen bohrten. Man den Drang hatte mit den Zeigefinger reinzupicksen. Aber für Niall, da war es schon immer Liam gewesen. Sein Lächeln erinnerte ihn an einen wunderschönen Sommertag, wo der Himmel nur in blau gehüllt war und der große gelbe Himmelskörper, die Haut erhitze. Die Sonne war noch nie schöner gewesen.

Doch seine Traumwelt wurde knallhart unterbrochen, als der Kittelträger, der sich Dr. Park schimpfte, plötzlich viel zu nahe war, der Geruch von Desinfektionsmittel in seine Stupsnase eindrang. Zielsicher drückte er diese deshalb in das Kleeblatt. Der Orangenduft wurde wohl schwächer, aber er war noch da und solange nur ein Hauch seine Atemwege erreichen konnte, würde das Kissen sein täglicher Wegbegleiter sein.
Die kalte Hand ging prüfend an die linke Hand des Iren. Übte leichten Druck an seinen Handgelenk aus.

„M-mir gehts gut."

Das seh ich anders. Ihr Puls ist erhöht, der Atem unregelmäßig und sie scheinen völlig verwirrt zu sein. Alles Anzeichen einer Panikattacke."
Prüfend ging die noch freie Hand des Arztes an die Infusion.

A-aber so war das doch garnicht"
Fassungslos sah Niall den Arzt dabei zu, wie er irgendetwas der jungen blonden Pflegekraft zuflüsterte, die darauf schnurstracks das Zimmer verließ.

Er schluckte, warum er so durch den Wind war, hatte ganz andere Gründe. Der Grund war 1,80 m groß, trug zurzeit blondierte raspelkurzen Haare und besaß die Augen eines Teddybären. Wer hätte denn nur annähernd denken können, dass sie sich hier wiederholt küssten. Kontinuierlich zogen sich die großen Schneidezähne über die Lippen.
Genau genommen hatte er ihn regelrecht angefleht. Im Nachhinein war das ganze schon recht peinlich gewesen. Aber die Panik in seinen Körper, ließ zu diesen Zeitpunkt keine andere Lösung zu.

Ja die Symptome des Arztes waren da gewesen, wie sie es früher ständig waren. Angefangen mit der Welttournee, 2013, in London. Doch er hatte dies mit Hilfe der Jungs überwunden. Konnte in den letzten Jahren ein vollkommend normales Leben führen. Wäre da nicht.

Unter aller Vorsicht, strich die linke Hand über die Sonnengelbe Bettwäsche, die ihm zum wiederholten Male am diesen Tag, an Liam erinnerte. Wo war sie denn? Das konnte doch nicht? Wie wild strich die Hand hin und her. Immer wilder verschob sich die Decke. Der einzig Beweis, er hatte ihn verloren.

Brothers or More? [Zouis] Where stories live. Discover now