Torture And training (2)

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Amber pov

Irgendwie war es schön, dass der Winter Soldier auf einmal so nett zu mir war. Ich fühlte mich für einen kurzen Moment sicher. Leider wurde das schnell wieder geändert, denn Pierce betrat den Raum.

Als ich ihn bemerkte, zog sich alles in mir zusammen. Der Winter Soldier schien das zu bemerken, denn er zog seine Waffe und richtete sie auf ihn. Pierce blieb sofort stehen. "Soldat, sie sollen niemanden umbringen!" "Aber ich soll sie beruhigen und sie beunruhigen sie." antwortete der Soldat. "Sie sollen trotzdem nicht auf mich schießen." entgegnete Pierce nur genervt und der Winter Soldier steckte die Waffe wieder weg. Ich zitterte immernoch in seinen Armen vor Angst. "Lass uns alleine, Soldat." meinte Pierce kühl und der Winter Soldier ließ schon fast widerwillig von mir ab und verließ den Raum.

"Und jetzt zu dir, Turner." sagte Pierce abfällig. Ich fühlte mich ihm jetzt total ausgeliefert, da ich komplett alleine auf dem Boden saß. "Nimm dir ein Messer." führte er fort und deutete auf  einen Teil der Wand an dem Messer hingen. Meine Beine waren wie Wackelpudding, als ich aufstand und zur Wand lief. Mit zitternden Händen nahm ich einen Dolch von der Wand. "Jetzt komm zu mir." ich fühlte mich wie ein Tier, dem man Befehle beigebracht hatte. Aus purer Angst stolperte ich zu ihm rüber und er grinste nur.
Er holte etwas aus seine Anzugtasche, dass aussah wie ein Halsband, denn es war eins. Er legte es mir um und nun kam ich mir erst recht vor wie ein Haustier. "Zur Demonstration," bagann Pierce und drückte einen Knopf auf einer Art kleinen Fernbedienung. Sofort bekam ich einen heftigen Stromschlag am Hals, dort wo das Halsband saß, "das passiert, wenn du ungehorsam bist." beendete er seinen Satz. Der Strom hörte jedoch nicht mit seinem Satz auf. Immernoch spürte ich diesen Schmerz und biss die Zähne aufeinander, während ich mir an den Hals griff, in der Hoffnung ich könnte es irgendwie davon abhalten, mir weiter wehtun. Urplötzlich hörte es auf und ich atmete schwer. Nun saß ich erschöpft auf dem Boden.

"Wirf das Messer in die Mitte der Scheibe." sagte Pierce harsch und zeigte auf eine Zielscheibe, die ebenfalls an der Wand hing. Ich zögerte. 'Wie soll ich das schaffen?' Man ließ mir jedoch keine Zeit mehr zum Überlegen, denn ich spürte wieder dieses stechenden Schmerz am Hals. Diesmal aber nicht so lange. "Wirf!" wurde mir befohlen. Ich stand vom Boden auf. Meine Beine zitterten. Ich hob meine linke Hand mit dem Messer und warf, traf aber nicht die Mitte. Sofort ging ich wieder runter auf die Knie und schrie vor Schmerzen, als das Halsband wieder einen Stromschlag abgab. "Ich hab Mitte gesagt." hörte ich es nur emotionslos neben mir. Als die Schmerzen endlich aufhörten, rannte ich schon fast zur Scheibe und zog das Messer heraus. Ich lief wieder zurück zu Pierce und warf erneut, wieder verfehlte ich die Mitte und wieder schrie ich danach vor Schmerz.

So ging es eine ganze Weile, bis ich endlich die Mitte traf. Ich weinte schon eine geraume Zeit und ließ nur einen wehleidigen aber lauten Schluchzer raus, als ich realisierte, dass ich getroffen habe. Trotzdem schrie ich im nächsten Augenblick, denn wieder überkam mich dieser unglaubliche Schmerz, vom Strom. "Das ist, damit du es beim nächsten Mal beim ersten Versuch schaffst." sagte Pierce nur und holte das Messer aus der Zielscheibe, während ich immernoch, mich krümmend vor Leid auf dem Boden lag. Endlich stoppte der Strom und ich bekam nur noch mit wie mich 2 Männer in einen anderen Raum brachten.

Dort angekommen, wurde ich nur achtlos auf den Boden geschmissen. Ich war so ausgelaugt, dass ich gar nicht richtig wahrnehmen konnte was geschah. Ich weinte immernoch und spürte auf einmal zwei starke Arme, die mich hochhoben und in den Schoß des Mannes legten, dem sie gehörten. Der Winter Soldier strich mir ein paar meiner schwarzen Strähnen aus dem Gesicht und wischte mir dann ein paar Tränen weg, die direkt durch neue ersetzt wurden. Ich schlang meine Arme um seine Hüfte und hoffte einfach nur aus dieser Folter, diesem Albtraum aufzuwachen.

Nach einer Weile, in der Stille herrschte, hörte ich seine sanfte aber auch irgendwie erschöpft klingende Stimme leise etwas singen:

"Es scheint der Mond so hell auf dieser Welt..."

Ich drückte mich noch fester an ihn heran.

"zu meinem Mädel bin ich hinbestellt
zu meinem Mädel da muß ich gehen, ja gehn..."

Sang er weiter.

"vor ihrem Fensterlein da bleib ich stehn

Wer steht da draußen und klopfet an
daß ich die ganze Nacht nicht schlafen kann
Ich steh nicht auf, ja auf
laß dich nicht ein, ja ein
weil meine Eltern noch nicht schlafen sein..."

Aus einer Tasche seiner Uniform holte er eine silberne Münze, sie war blank und er drehte sie ein paar Mal, während mein Blick sie fokusierte. Danach steckte er sie mir in eine meiner Taschen.

"Den blanken Taler den schenk ich dir
wenn du mich schlafen läßt heut´ Nacht bei dir
Nimm deinen Taler, scher dich nach Haus, nach Haus
such dir zum schlafen eine andere aus..."

Er streichelte meinen Rücken mit der einen Hand und mit der anderen fuhr er mir nochmals durchs Haar, um mir die Strähnen aus der Sicht zu nehmen.

"Und sollten wir uns einmal wiedersehn
dann wirst du stolz an mir vorübergehn
Und du wirst sagen, o weh o weh o weh o weh
hätt ich den Taler doch im Portemonnaie."

Mein Atem war flacher und ruhiger geworden, mein Griff um seine Hüfte war nach wie vor fest, aber meine Tränen trokneten langsam, dann schlief ich in seinen Armen ein.

Winter Soldier pov

Das schwarzhaarige Mädchen schlief langsam ein. Sie war erschöpft, kein Wunder, ich hatte sie schreien hören. Stunden lang.

Als sie die Augen schloss wurde mir die Sicht auf ihre wunderschönen Berstein-farbenden Augen genommen und ich war erleichtert, dass ich sie beruhigen konnte.

Ich wusste nicht vorher ich dieses Lied kannte, es war auf einmal da gewesen. Seit dem ich den Befehl hatte, mich um dieses kleine Kind zu kümmern, hatte ich dieses komische Gefühl. Als hätte ich es schonmal gemacht, mich schonmal um eine kleine zerbrechliche Person gekümmert.

Irgendwelche Gedanken schossen mir in den Kopf.

Blond.

Blaue Augen.

Klein.

Asthma.

Ste-

-ve

Steve.

Plötzlich hatte ich ein Bild im Kopf, indem ich einen kleinen blonden Jungen die aufgeschürften Knie versorgte. Steve.

"Steve" hauchte ich. "Steve" ich wiederholte seinen Namen immer wieder, um ihn nicht zu vergessen, nicht zu verlieren. Ich weiß nicht wieso, aber ich hatte Angst es wieder zu vergessen.

Ich kannte ihn. Woher?
Warum habe ich mich nicht schon vorher daran erinnert? Wer war er?

"Steve" sagte ich ein letztes Mal bevor ich auch in einen sachten Schlaf viel.

I think I'm in love with this chapter lol. Ich weiß nicht wieso, aber ich bin voll stolz und liebe es. Was sagt ihr?

(1142 Wörter)

Child of Hydra Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt