Kapitel 8

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„Komm schon, mein kleiner Engel! Du schaffst das!" ermutigte ich Maxwell, als er seine ersten Schritte machte. Er zog sich an der Couch hoch und lief wackelig in meine Arme. Ich jubelte und hob ihn hoch.

Er hatte dort seine ersten Schritte gemacht, und ich war mehr als nur stolz auf ihn. Er entwickelte sich schnell. Ich wusste genau, dass ich niemals eine schlechte Mutter sein werde und ihn niemals im Stich lassen werde.

Und ich hatte mein Versprechen nicht gebrochen.

Völlig benommen spürte ich, wie mein Blut auf mich tropfte. Die Frau neben mir war tot. Ich kam langsam zur Besinnung, öffnete die Autotür und fiel raus auf den steinigen Weg. Ich hielt mich fest und kotzte erstmal auf das Gras. Dann sah ich Terry's Auto.

Langsam ging ich zu ihm. Er lag mit dem Kopf auf dem Lenkrad. Ich schaute hinten in die Scheibe, doch konnte Maxwell nirgendwo sehen. Chris hatte ich ihn. Ich schaute wieder zu Terry, doch bückte mich noch rechtzeitig, denn er zielte mit einer Waffe auf mich. Er schoss durch das Glas und ich krabbelte panisch auf dem Boden wieder zu dem Auto der Frau. Auch Terry kam heraus.

„Du Schlampe!" schrie er, lud seine Waffe nach und kam mir näher. Ich versteckte mich auf den Rücksitzen und Terry schlug mehrmals gegen die Scheibe. Dann ergriff ich meine Chance.

Ich öffnete die Tür, schlug sie dann aber wieder zu und klemmte Terry's Arm damit ein. Er schoss wild in der Gegend rum. Ich hielt ihn fest, löste die Handbremse und das Auto rollte nach hinten los. Terry war zwischen der Tür gefangen. Dann knallte das Auto an einem Baum auf und für eine Zeit wurde es wieder schwarz vor meinen Augen.

Dann öffnete ich schlagartig meine Augen. Überall war unser Blut verteilt. Ich packte Terry am Kragen und zog ihn zu mir hoch.

„Wo ist mein Sohn, Arschloch?!" sagte ich gefährlich leise, doch Terry war schon tot. Sein Herz schlug nicht mehr. Ich schubste den leblosen Körper von mir weg und nahm seine Brieftasche. Dort stand eine Adresse drin.

Da muss Maxwell sein - und vielleicht auch andere entführte Kinder.

Ich überlegte. Dann beugte ich mich nach vorne und gab die Adresse in der Navigation ein. Ich musste nur der Route eine Meile nach Links folgen, dann wäre ich da. Ich atmete aus, wischte mein Blut von meiner Nase und stieg aus.

Es war schon sehr kalt draußen. Ich schaute hoch zum Himmel, hielt dabei wieder mein Taschenmesser fest in meiner Hand. Langsam wurde es sogar dunkel. Ich schaute mich gründlich um.

Dann lief ich los, so schnell wie es meine verletzten Beine zu ließen. Ich lief zu Fuß durch den halben Wald, nur um dann sogar auch am Ziel anzukommen.

Alles für dich, Maxwell. Mommy wird dich daraus holen!

...

our hearts 3 •five hargreeves/umbrella academy•Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt