-Kapitel 31-

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Yoongi

Mit meinen mehr als nur aufgewühlten Members mache ich mich auf den Weg. Der nächste Morgen ist bereits angebrochen, wodurch wir ohne Probleme mit anderen Wesen der Unterwelt, also Dämonen, zu bekommen an den Zielort gelangen. Bisher habe ich ihnen noch nicht erzählt, wohin wir gehen, doch wenn ich ihnen das sagen würde würden sie wohl nicht mitkommen. 

Nach einiger Zeit des Laufens kommen wir dann an einem ziemlich verlassen wirkenden Haus an. Dort wohnt jemand, der uns weiterhelfen kann, weil er den Weg in die Welt der Engel kennt. Ich könnte uns sieben niemals alle gleichzeitig dorthin bringen, daher müssen wir uns helfen lassen. Ohne anzuklopfen stürme ich direkt in das Haus. Wie erwartet ist der bereits etwas älter aussehende Mann daheim und scheint unsere Ankunft bereits gesehen zu haben.
"Entschuldige bitte mein plötzliches auftauchen, allerdings haben wir nicht viel Zeit. Wir müssen dringend in die Welt der-" Weiter komme ich nicht, da mir von dem Wesen vor mir das Wort abgeschnitten wird.
"Engel. Ich weiß schon. Du willst zu dem Relikt, mit welchem du innerhalb von 72 Stunden nach dem unmittelbaren Tod jemandem zurückholen kannst. Oh man, euer armer Freund, er sieht ja ganz blass aus. Ihr solltet euch beeilen, manchmal sind die Seelen auch schon vor den 72 Stunden völlig verloren. Ich sollte aufhören zu reden-" redet er munter drauf los, was mich ziemlich nervt. Er selbst weiß, dass wir kaum Zeit haben und doch verschwendet er genau diese gerade so sehr. 

Naja, immerhin hört er jetzt auf zu reden und scheint etwas hinter sich an der Wand zu machen. Ich kann mir vorstellen, was er dort vor hat. Er wird eine Art Portal für uns alle öffnen, mit welchem wir in die Welt der Engel gelangen. Aufmerksam mustere ich jeden einzelnen Schritt seinerseits. Diese Hybriden, wie er einer ist, sind unberechenbar. Von jetzt auf gleich kann ihre Stimmung komplett umschlagen, wodurch es sogar schon dazu gekommen ist, dass diese Hybriden einen einfach mal so ohne Grund angreifen. Diese Tatsache ignorierend passe ich dennoch gut auf, ich will den Rest schließlich nicht auch noch in irgendeiner Art und Weise in Gefahr bringen. Ob diese Gefahr nun von mir oder einem anderen Wesen ausgeht ist mir in diesem Falle egal.

Glücklicherweise öffnet uns der Hybrid nach wenigen Augenblicken lächelnd das Tor ins Reich der Engel und entfernt sich dann einige Schritte.
"Viel Glück." wünscht er uns noch, bevor er sich wieder hinsetzt und uns ignoriert. Diese Hybriden soll mal einer verstehen, ganz ehrlich.
"Kommt, folgt mir. Wir müssen vorsichtig sein." Die Anderen schauen mich etwas überfordert an. Genau deshalb habe ich ihnen unser Ziel nicht verraten. Sie wissen genau, wie kritisch die Beziehung zwischen Vampir und Engel ist und doch müssen wir nun mitten ins Herz des Feindes, um Namjoon zu retten. Natürlich gefällt ihnen das nicht, aber anders geht es nun mal nicht. Ohne noch etwas zu sagen greife ich zwei von ihnen am Arm und ziehe sie mit mir. Natürlich habe ich nicht wahllos nach irgendwem gegriffen, nein. Ich habe mir gezielt die beiden, also Hobi und Jimin, gegriffen, da sie ganz außen standen. Somit würden sie den Rest hinterherziehen, was mir meine 'Arbeit' um einiges erleichtert.

Ein letztes Mal schaue ich prüfend zu dem Hybrid, welcher uns aber weiterhin völlig ignoriert. Entschlossen schreite ich durch das Tor in die Welt des Feindes und ziehe den Rest hinterher. Der Einzige, der hier etwas zu befürchten hat bin ich. Die Engel werden den Anderen nichts tun, das weiß ich. Sie wollen bei den Menschen nicht unten durch sein. Sie wollen die Menschen auf ihrer Seite haben. Das klappt aber nicht, wenn sie Leute von uns, BTS, angreifen oder gar töten würden. Dafür haben wir weltweit zu viele Fans. Anders ist das bei den Vampiren. Wir Vampire wollen für gewöhnlich nicht mit den Menschen kooperieren, sondern uns lediglich an ihrem köstlichen Blut bedienen. 

Als wir das Tor durchschritten haben muss ich erst einmal meine Augen zusammenkneifen. Was müssen diese Engel auch alles so hell gestallten, dass es von überall blendet? Nach kurzer Gewöhnung schaue ich dann hinter mich, wo sich die Anderen bereits mit großen Augen umschauen. Diese Reaktion hatte ich erwartet, schließlich ist das hier sowas wie eine Vorstufe vom 'Paradis', wie es die Menschen gerne nennen. Es ist der Ort, an dem die Menschen landen, die sich immer an Regeln hielten und schön das getan haben, was man ihnen gesagt hat. In meinen Augen ein sehr langweiliges Leben, aber ist ja von jedem die eigene Entscheidung, wie er leben will.

Vorsichtig laufe ich los. Kurzerhand beschließe ich, dass es für mich sicherer ist, wenn ich mich in meine vampirische Form begebe. Nicht, weil ich dann unauffälliger bin, sondern weil meine Sinne so schärfer sind und ich Bedrohungen früher wahrnehmen kann. Sie kennen mich sowieso in beiden von meinen Formen, vampirisch und menschlich, würde also keinen Unterschied machen. 

Demon inside of me | Min YoongiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt