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Die nächste Stunde erklärte Frau Ulrich, was im Studium alles auf die Studenten zukommen würde, stellte die verschiedenen Kurse vor, die sie besuchen würden, wie es mit den Klausuren aussah und noch einige andere wichtige Details.

Als sie gehen durften, lief Cata zur Haltestelle und schaute, wann der nächste Bus nach Brackel fahren würde. Doch plötzlich stellte sich jemand neben sie. „Du bist Cantana, nicht?" überrascht sah Cata auf und erkannte einen der Jungs, der neben ihr gesessen war. Er war über ein Kopf größer als Cata, hatte dunkle, mysteriöse Augen und braune kurze, doch wellige Haare. „Hey, ja, das bin ich...", antwortete sie verwirrt. „Ich bin Leon. Sorry, du standest hier so alleine, da dachte ich, ich spreche dich mal an" nervös fuhr er sich über den Hinterkopf.

Cata musste lächeln. „Schön dich kennenzulernen, Leon" „freut mich auch. War mir nicht sicher, ob ich es mache sollte. Ich meine, du bist eine Di Rosso. Du hast praktisch VIP Status" „bitte, lass meine Familie aus dieser ganzen Sache raus. Es reicht mir schon, dass mich die Dozentin so peinlich vorstelle musste. Ich will kein Sonderstatus" Cata verdrehte lachend die Augen. „Wow, dafür das deine Verwandten mit die reichsten Leute in Italien sind, bis zu ziemlich bodenständig" Leon grinste.

Cata zuckte die Schultern. „Geld regiert halt nicht die Welt", antwortete sie. „Stimmt. Du sag mal, ein paar andere und ich wollten noch ein Kaffee trinken gehen, uns einfach bisschen kennenlernen. Hast du Lust mit zu kommen?", fragte Leon und fuhr sich schon wieder nervös über den Hinterkopf. Cata grinste, irgendwie war er süß. „Klar, sehr gerne", antwortete sie. Lu müsste sowieso noch länger arbeiten und ein paar Leute kennenzulernen, wäre sicher nicht schlecht.

Lächelnd stellte sie fest, dass es sich bei den anderen Leuten, um die zwei Kumpels handelte, die mit Leon neben ihr saßen und die zwei Mädels, die auf ihrer anderen Seite gesessen hatten. „Hey, du bist Cantana, nicht?", fragte das blonde Mädchen. „Wenigstens weiß jetzt jeder mein Name, durch diese komische Erwährnung" Cata verdrehte die Augen. „nennt mich aber bitte Cata", fügte sie lächelnd hinzu. „Alles klar, Cata. Ich bin Franziska, aber Fran ist mir lieber" Cata nickte. „Hey, ich bin Will", stellte der Junge mit den blonden Locken sich vor. „Cody" der Junge mit den braunen glatten Haaren hob kurz die Hand. „Na gut, dann mach ich halt den Schluss", lachte das Mädchen mit den langen, glatten, schwarzen Haaren. „ich bin Izy. Schön dich kennenzulernen" sie lächelte Cata an.

Sie liefen ein Stück die Straße entlang, bis sie ein kleines schnuckliges Café fanden, in das sie sich setzten. Sie bestellten ihre Getränken und begannen ein bisschen Smalltalk. „Du bist wirklich noch 18?", fragte Cody Cata erstaunt, die nickte. „Werde erst nächstes Jahr 19", gab sie zu. „Und ich dachte, dass ich mit meinen bald 20 Jahren die jüngste sein würde", lachte Fran. „Naja, ich kam halt direkt nach meinem Abschluss" , erklärte Cata.

Sie redeten weiter und weiter, bis alle ihre Getränke leer hatten und bezahlten. Cata machte die Gruppe. Sie hätte Stunden mit ihnen weiter reden können, doch Fran und Cody musste nach Hause und so beschlossen sie Nummern auszutauschen und sich definitiv wieder zu treffen.

„Soll ich dich mitnehmen?" Cata erschrak kurz, als das Auto an der Haltestelle genau vor ihr hielt und die Tür aufging. Erleichtert atmete sie aus, als sie Leon erkannte, der sich von der Fahrerseite rübergelehnt hatte und sie anlächelte. „Nein, alles gut, nicht, dass du einen Umweg fahren musst. Mein Bus sollt bald kommen, aber danke", antwortete Cata lächelnd. „Wo musst du denn hin?" „Brackel, zum Trainingsgelände des BVBs" „zum BVB?", fragte Leon überrascht. Cata nickte. „Das liegt auf meinem Weg. Also komm, steig ein" Cata zögerte kurz, entschied sich dann aber bei Leon einzusteigen.

„Und was willst du auf dem Trainingsgelände des BVBs? Holt dich dort deinen Freund ab?", fragte Leon interessiert, als sie losgefahren waren. Catas Gedanken schweiften kurz zu Jadon ab, bevor sie den Kopf schüttelte. „Lucien Favre, der Trainer, ist mein Onkel. Ich wohne bei ihm", erklärte sie. „Na klar, deine Familie besteht nicht nur eine erfolgreiche Unternehmern, dein Onkel ist auch noch Trainer der Profis" Leon schüttelte lachend den Kopf.
Jadon verließ zusammen mit Jacob das Umkleidengebäude, als ein ihm unbekanntes Auto auf den Parkplatz fuhr. Wie war der denn hier rein gekommen? Durch die Security ließ doch sonst keine Fremden rein. Neugierig beobachtete er, wie das Auto in einer der Parklücken hielt und die Beifahrertür aufging. Zu seiner Überraschung stieg niemand andres als Cata aus dem Auto aus. Sie schulterte ihren Rucksack, während sie etwas zum Fahrer sagte, anfing zu lächeln und anschließend die Tür zu machte. Als das Auto wegfuhr, winkte sie lächelnd hinter her, doch auch trotz großer Verrenkung konnte Jadon den Fahrer nicht erkennen.

Als das Auto außer Sicht war, drehte sich Cata um und blickte Jadon plötzlich genau an. Ihr Lächeln verschwand. Ohne irgendwie die Miene zu verziehen, drehte sie sich weg, lief zum Auto ihres Onkels und zog ihr Handy aus der Tasche.

Während sie wild auf ihrem Handy rumzutippen schien, schossen Jadon schon wieder unzählige Gedanken durch den Kopf. Wieso war sie immer noch hier? Wer hatte sie hier her gefahren? Hatte sie schon einen neuen? Wieso hatte sie ihn so böse angeschaut? War sie sauer auf ihn oder einfach nur enttäuscht? Wieso hatte sie ihm nicht geantwortet?

„Bro, wie lang willst du eigentlich noch hier stehen bleiben?" Jacob stieß Jadon an und riss ihn aus seinen Gedanken. Als er zu dem Auto des Coaches aufsah, war dies wie auch Cata weg. Anscheinend war der Coach in der Zeit, in der er in seinen Gedanken war, gekommen und die beiden waren weggefahren.

„Sorry, war abgelenkt", nuschelte er, schlug bei Jacob ein und stieg schnell in sein Auto. Fuck, wieso brachte sie ihn immer so durcheinander?

In seiner Wohnung angekommen, schmiss er seine Tasche auf den Boden, kickte die Schuhe in die Ecke und ließ sich seufzend auf die Couch im Wohnzimmer fallen. Seit sein Dad, der die ersten Jahre, als Jadon noch unter 18 war, noch mit ihm in Dortmund gelebt hatte, wieder nach England zu Jadons Mutter gezogen war, wohnte er ganz alleine. Manchmal fand er es schrecklich alleine zu sein, niemand zu haben, der einfach da war, wenn man heimkam. In solchen Momenten wie heute mochte er es. Er brauchte gerade einfach seine Ruhe. Sein Dad hätte ihm nur sicher wieder Fragen übers Training gestellt.

Am nächsten Morgen stand er übermüdet auf. Nachdem er sich gestern Abend von der Couch aufraffen konnte, hatte er sich etwas zu essen gemacht und hatte sich danach ins Bett gelegt. Obwohl er total erschöpft und müde war, hatten ihn die Gedanken an Cata wach gehalten, erst nach zwei Uhr sehr unruhig schlafen lassen.

Frühstücken konnte er erst nachdem er sich mit einer kalten Dusche einigermaßen wach bekommen hatte. Er war froh, dass Samstag war, was bedeutete, dass er erst am Vormittag zum Stadion kommen musste, da heute Spieltag war. Morgen würde er frei haben und vielleicht mal ausschlafen können.

eyes of an angel | Jadon SanchoWhere stories live. Discover now