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Die Tage vergingen und ich hörte und sah nichts von Hongjoong. In der Hinsicht war er noch ganz der alte, wenn es darum ging für mehrere Tage unterzutauchen. Obwohl ich es eigentlich ignorieren wollte, konnte ich nicht anders als ständig an ihn zu denken. Nicht mal konnte ich mich auf mein Studium konzentrieren weil ich nicht länger als 5 Minuten bei der Sache bleiben konnte. Genervt seufzte ich und stand von meinem Schreibtisch auf, vielleicht war ein Snack jetzt genau das richtige.

„Was ist los?" kam es von Yeosang, der gerade seine Serie schaute.
„Kann mich nicht konzentrieren.."
„Gedanken wieder bei Ihm?" fragte er, wie immer ins Schwarze getroffen.
„Ja..." murmelte ich, während ich mein Mund mit chips stopfte.

Yeosang stand schließlich von Sofa auf und kam zu mir in die Küche, nahm mir die Chipstüte aus der Hand.
„Eyy!"
„Ich kann da nicht weiter zusehen, alles beenden scheint bei dir nicht zu funktionieren. Du hast noch Gefühle, du solltest mit ihm reden vielleicht ist da noch was? Auf jeden Fall kann das so nicht weiter gehen. Du gammelst nur rum frisst chips und Süßigkeiten und kannst dich nicht konzentrieren! Hier geh da hin, ich hab für dich rausgefunden wo er wohnt." Yeosang legte mir ein Zettel hin auf der eine Adresse stand.

„Woher hast du die?" fragte ich nach.
„Spielt keine Rolle, geh zu ihm und rede mit ihm."
Ich nickte, Yeosang hatte recht, ich musste endlich alles bereinigen zwischen uns auch wenn es hieß das wir nur Bekannte werden könnten.
Aber nur so konnte ich endlich Frieden finden , für Hongjoong und für mich.

***

Ich fuhr zu der Adresse und stand nun vor der Tür, langsam hob ich meine Hand und klingelte. Kurze Zeit später wurde auch schon die Tür geöffnet, ein erschrockener Hongjoong stand dahinter.
„Was- Seonghwa, wieso bist du- woher weißt du.." stotterte er.
„Können wir reden?" fragte ich.
„ähm.."
Er überlegte und schaute ein paar male zurück in seine Wohnung, war ich zu einem schlechten Zeitpunkt gekommen? Hatte er etwa Besuch? Omg, was wenn er schon längst vergeben war und ich mich hier nur zum Volltrottel mache...
„Nur eine Minute.." sagte er und knallte wieder die Tür vor meiner Nase zu. Ich hörte nur wie er irgendwas in seiner Wohnung räumte, etwa aufräumen weil es so unordentlich war?

Nach 10 Minuten wurde ich endlich in seine Wohnung reingelassen. Man konnte es nicht wirklich Wohnung nennen, es war nämlich nur ein Zimmer. Direkt am Eingang stand eine Miniküche mit, Spülbecken und einer mobilen Herdplatte. Weiter im Zimmer stand ein Hochbett und darunter war ein Tisch mit Stuhl. Noch ein kleiner separater Raum in dem nur eine Toilette war, das wars. Es war echt erschreckend zu sehen wie er lebte, in diesem kleinen Raum. Aber was sollte man tun wenn man nicht das Geld hatte, hier  in Seoul waren die Wohnungen auch ziemlich teuer. Ich konnte froh sein dass meine und Yeosangs Eltern uns bei unserer Wohnung unterstützen.

„Über was willst du reden?" fragte er.
Hongjoong stand noch immer an seiner Tür gelehnt, ich wollte ihn nicht bemitleiden oder so aber auf einmal überkam mich das Bedürfnis ihn in die Arme zu nehmen. Das tat ich auch, etwas erschrocken zuckte er von meiner plötzlichen Berührung auf.
Ich drückte ihn fest an mich, das war das einzige was ich dem Moment machen konnte. Überraschenderweise legte er seine Hände um mich und erwiderte meine Umarmung, was mich erleichternd ausatmen ließ.

*

„Bist du damals nur wegen mir weggezogen?"
Wir saßen mittlerweile auf seinem Bett, erstmal war Stille zwischen uns bis ich sie mit diesem Satz brach.
„Zum Teil, ich wollte aber auch wegen meinen Eltern weg. Ich wollte nicht mehr auf ihre Kosten leben, die ganze Lebensweise meiner Eltern ging mir nicht mehr ab, also bin ich gegangen. Ich hab auch keinen Kontakt mehr mit ihnen, dass ich ausziehen wollte hatte ihnen damals nicht gepasst." erzählte er.
Ich konnte mir nicht vorstellen wie die erste Zeit für ihn war oder wie er sich fühlen musste so auf sich allein gestellt.

Er hatte meine volle Aufmerksamkeit als er weiter erzählte, ich versuchte ihm zu zeigen dass ich für ihn da war indem ich meine Hand auf seine legte. Augenblicklich stoppte er in seiner Erzählung und starrte auf meine Hand die seine festhielt.
Schnell zog er seine Hand aber wieder weg und stand auf.
„Hongjoong-"
„Wieso?" fragte er.
Ich sah ihn fragend an, weil ich nicht wusste was er meinte.

„Solltest du mich nicht hassen? Wieso habe ich das Gefühl es wäre das Gegenteil?"
„Ich kann dich nicht hassen, ich habe es versucht. Ich hab versucht dich zu vergessen aber es geht nicht...ich hab immer noch Gefühle für dich." gestand ich ihm.
„Ich bin nicht mehr derselbe der ich war Seonghwa...Ich bin nicht der tolle beliebte Hongjoong, sieh mich doch an...Ich hab kaum Geld, wohne in diesem drecks Zimmer und muss dafür 2 Jobs haben um es mir leisten zu können." Sagte er aufgebracht.
„Und jetzt? Ich war nie wegen deinem Geld oder deiner Beliebtheit mit dir zusammen."

Hongjoong sah mich unglaubwürdig an, als wäre es unvorstellbar ihn überhaupt wegen seiner Person selbst zu mögen. Er hatte damals viele um sich die ihn ausgenutzt hatten, nur wegen seinem Geld mit ihm befreundet waren aber für mich waren diese Leute immer Fake gewesen. Selbst als er sich vor ihnen verstellt hatte wusste ich dass es nicht echt war, auch wenn er es anfangs bei mir tat, ging das mit der Zeit weg und ich sah den Hongjoong der hinter allem war. Dieser Hongjoong gefiel mir am besten. Es war der Hongjoong den ich jetzt in ihm erkannte.

„Ich bin langweilig und uninteressant, du könntest Jemanden viel besseren haben, der dich behandelt wie du es verdient hast. Nicht so wie ich, Ich verdiene das hier." sagte er und zeigte durch den Raum.
Er verdiente das nicht, das verdiente keiner. Hongjoong war zwar damals ein Arschloch gewesen aber ich wusste jetzt dass es nicht echt war. Er hatte sich die ganzen Jahre selbst dafür bestraft, für sein Verhalten dass ich all dem ein Ende setzen musste.

„Wenn du wüsstest.." flüsterte ich und ging einen Schritt auf ihn zu.
Ihn in diesem Moment zu küssen war vielleicht unüberlegt aber ich musste ihm zeigen dass er falsch lag, dass ich es jetzt verstand.
„Oh Gott, sag mir bitte ob du noch etwas für mich fühlst.." flüsterte ich als ich unsere Lippen trennte.
„Ich hab nie aufgehört dich zu lieben.." antwortete er mir.

Das war für mich das Zeichen ihn erneut zu mir zu ziehen und zu küssen. Dieses mal erwiderte er auch den Kuss, es war als hätten wir uns nie getrennt und als wären keine 3 Jahre vergangen. Seine Lippen schmeckten noch wie damals, ich hatte ihn so vermisst, das spürte ich in diesem Moment umso mehr. Ich hatte es im Gefühl, dieses mal spürte ich dass es der richtige Zeitpunkt war. Wir waren einfach für einander bestimmt, nur haben wir uns zur falschen Zeit kennengelernt.

Ich küsste ihn mit all der Liebe die ich für ihn hatte, und so bekam ich es auch von ihm zurück. Es hatte 3 Jahre gedauert bis wir wieder vereint waren aber wir hatten noch viele Jahre vor uns und dieses Mal wusste ich dass wir alles richtig machen werden.

Ende

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Das Ende ist vielleicht etwas überstürzt aber ich wollte die Geschichte endlich beenden ein für alle mal.
Hoffe trotzdem dass es euch irgendwie gefallen hat oder ihr mit dem Ende relativ zufrieden seid :)

Danke fürs Lesen, liken und kommentieren:)

Hab noch andere Storys wer sie noch nicht gelesen hat kann dort gerne vorbeischauen lol

Bye~

•PLAYER•  SeongJoongWhere stories live. Discover now