𝟐𝟔 | 𝚏𝚊𝚖𝚒𝚕𝚒𝚊𝚛𝚒𝚝𝚢

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Triggerwarnung:
gegen Ende detaillierte sexuelle Handlungen 😏😏😏
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Als Carina an diesem Morgen aufwacht, fühlt sie sich seltsam. Es ist der erste Tag ohne dass sie zum Set muss. Der Film ist fertig, die Schauspieler wieder in der jeweiligen Heimat oder schon beim nächsten großen Projekt.

Chris schläft noch neben ihr, sein Arm liegt um ihre Taille, drückte sie die ganze Nacht durch an seine Brust, wo es warm und sicher ist. Sein Atem trifft sanft auf ihren Nacken und seine Lippen liegen nach dem kleinen Kuss noch immer auf ihrer nackten Schulter.

Sie könnte, sobald er aufwacht, so tun als sei alles in Ordnung, als fühle sie sich nicht irgendwie... leer. Aber über diesen Punkt ist ihre Beziehung zu dem unglaublichen Mann hinter ihr längst hinaus.

Sie haben sich ihre Liebe gestanden, erinnert Carina sich lächelnd und muss es sich verkneifen, Chris zu wecken, nur um ihn wegen dieser verspäteten Erkenntnis überschwänglich zu küssen.

Sie haben sich ihre Liebe gestanden, einander ihre Herzen anvertraut, und damit ein Band geknüpft, das sie während jeder Sekunde des Tages deutlich fühlen kann. Sie fühlt ihn.

Also wird sie ihm alles erzählen, jeden Zweifel, jede Angst, jede Freude mit ihm teilen. Denn das ist, was ihre Eltern ihr als Liebe vorgelebt haben.

Man teilt alles, jedes Lachen, jede Träne miteinander, hatte ihre Mutter einmal so treffend formuliert. Ihre Eltern sind unglaublich unterschiedlich, ihr Vater ein fanatischer Draußen–Mensch, während es beinahe unmöglich war, ihre Mutter aus ihrer geliebten Küche zu bekommen.

Carinas Mutter kann aus allem ein Festmahl machen. Aus Allem. Sind die Schränke leer - was seit Carina denken kann erst einmal vorkam - dann nimmt sie alles, was noch da ist raus und stellt es auf die Theke.

Und dann tut sie etwas, das ihr Vater immer als Mamas Küchenmagie bezeichnete.

Ehrfürchtig hatten er und die kleine Carina manchmal in der Küchentür gestanden und ihre Mutter dabei beobachtet, wie sie ihre Magie ausübte. Einmal, da hatte Carina gerade mit ihrem Vater Äpfel von dem selbstgezogenen Apfelbaum gepflückt, als sie dabei ihre Mutter beobachteten, wie sie scheinbar wahllos einfach alles in den Topf warf und schüttete, was da war.

Und weil sie sich so auf die eleganten Bewegungen von Mayra Williams fixiert war, fiel sie vom Baum und brach sich das Handgelenk.

Gedankenverloren streicht die junge Autorin über die feine, kaum sichtbare Narbe, die zeigt, wo ihr damals ein kleiner Metallnagel eingesetzt wurde, damit die Knochen wieder gerade zusammenwachsen konnten. Heute muss sie bei der Erinnerung lächeln, damals war sie unfassbar wütend auf ihre Mutter gewesen, die es ja gewagt hatte sie abzulenken.

Kinder, denkt Carina, ziehen die seltsamsten Schlüsse. Hinter ihr wird Chris' Atem tiefer, als er langsam aufwacht und sie näher an sich zieht. Zufrieden seufzend vergräbt er seine Nase in ihrem Nacken und kitzelt sie so ein wenig. Sie weiß, dass er grinst, sie weiß es noch bevor sie sich in seinen Armen umdreht um ihn zu küssen.

»Guten Morgen«, murmelt er nach dem Kuss, die Stimme noch rau vom Schlaf, die Augen halb geschlossen, um der Sonne, die fröhlich durch die drei großen Fenster strahlt, zu entgehen.

»Guten Morgen«, grinst sie ihn an, bereits wesentlich wacher als der Schauspieler, dann wird ihr Grinsen noch ein bisschen breiter, als sie sich auf seine muskulöse Brust abstützt und zu ihm runter sieht. »Ich liebe dich«, sagt sie und kann nicht aufhören zu lächeln, «Ich liebe dich, ich liebe dich, ich liebe dich!«

𝐁𝐄𝐋𝐎𝐕𝐄𝐃 𝐑𝐈𝐒𝐊 - 𝐜𝐡𝐫𝐢𝐬 𝐞𝐯𝐚𝐧𝐬Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt