Mobbing

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Leider habe ich dieses "Format" extrem schleifen lassen, weil ich halt auch irgendwie die Inspiration und die Motivation dafür haben muss. Und leider ist heute etwas in der Arbeit passiert, was mich dazu veranlasst, über das Thema Mobbing zu sprechen.

Das Jahr 2018 war nicht so schön für mich (außer die Tatsache dass ich KPop und besonders BTS entdeckt habe xD), weil ich es als gerade ausgelernte Gesellin in der Bäckerei, in der ich auch gelernt hatte, ein schwieriges Standbein hatte. Ich war zwar in 4 Jahren nur zweimal krank gewesen (wenn nicht sogar nur einmal. egal) und bin extrem oft eingesprungen, wenn wieder eine an chronischer unlust litt und nicht zur arbeit kam, aber ich habe es nie geschafft meinen Lehrlingsstempel wegzubekommen. Meine Lehrzeit war auch nicht toll gewesen, weil ich noch nie viel Selbstbewusstsein hatte und dümmlich auf andere wirke, weil ich kompliziert denke und ständig heule. Dann bin ich aber im Sommer gegangen und dachte ich würde woanders mein Glück finden. Anfangs war auch alles gut, aber dann kam eine andere Filialleitung und mit der fing das schlimmste Mobbing an, welches ich bis dahin kannte. Und diese vollgeschminkte Dreckstussi hat es heute morgen gewagt, in meine jetzige Arbeitsstelle zu latschen und meine Chefin wegen irgendner beerdigung vollzujammern. Gottseidank hat sie mich nicht erkannt aber sie wiederzusehen hat einiges in mir hevorgerufen.

Sie hat es geschafft, dass Kolleginnen, die mich vorher gemocht hatten bzw. von denen ich dachte, dass sie mich gemocht hatten, nun gemein zu mir waren und nichts was ich tat, war recht. obwohl ich gefühlt die einzige in der Filiale war, die gearbeitet hat. Ich war schuld an allem und wenn ich mich gewehrt habe, weil z.b. ich ja eine Frau bin und nicht mit Männerturnschuhen rumlaufen kann und ich mir halt keine neuen Turnschuhe kaufen wollte nur weil ich eine Frau bin haben sie mir mit Kündigung gedroht.

Ich habe jeden Tag geweint. Auch wenn ich frei hatte (was eh nicht oft war). Lediglich das Eintauchen in KPop hat mich abgelenkt aber manchmal war es so schlimm, dass nicht mal lustige BTS videos mir helfen konnten. Ich habe beim Duschen geweint, beim Haare föhnen, beim Essen, beim ins Bett gehen, beim Schlafen... eigentlich immer. Oft bin ich nach der Arbeit so aufgelöst gewesen, dass ich erstmal noch eine halbe Stunde mich im Auto ausheulen musste weil ich kaum atmen konnte. Einmal hat mich meine beste Freundin angerufen und musste mich beruhigen bis ich nachhause fahren konnte. Ich schwöre, ich kann immer auto fahren, egal wie sehr ich gerade heule aber in dem Zeitraum ging nichts mehr. Mir wurden ständig Vorwürfe gemacht und alles, was ich getan habe, war falsch. Jeder hat mich gehasst. Es wurde irgendwann so absurd dass selbst meine Mum gesagt hat "Sabrina ich habe Respekt vor dir, dass du überhaupt noch in die Arbeit gehst" und von MEINER Mum so was zu hören, hat mir gezeigt, dass ich arbeitsstelle wechseln sollte und dass mich das Kämpfen um Gerechtigkeit in den nächsten Monaten zum Selbstmord treiben wird. Meine Mum ist keine normale Mum. Sie und mein Dad haben mir vorgelebt immer in die Arbeit zu gehen, egal ob du schmerzen hast, dir schwindelig ist, gerade wer gestorben ist oder sonst was. In meiner Familie macht keiner blau. Doch wenn meine Mum so was sagt, ist es schon 5 nach 12. Dann ist der Zug schon längst abgefahren. Das interessante ist ja, dass ich als Lehrling mich nie zur Wehr gesetzt hatte weil es normal ist dass der Lehrling gemobbt wird in der Branche in der ich arbeite. Zumindest war das meine Einstellung damals. Ja natürlich werde ich gemobbt. Ich kann noch nichts und wirke dümmlich. Und als Lehrling muss man sich auch vieles gefallen lassen. Und eigentlich bin ich generell kein Mensch der für sich selbst kämpft. Ich kämpfe für andere aber für mich selbst nie, weil... warum auch? Da fehlt mir die Motivation. Doch damals 2018 war es so unfair und so absurd, dass selbst die Menschen in meinem privaten Umkreis und kolleginnen aus einer anderen Filiale schockiert waren, was gerade abgeht und nicht verstanden haben, warum auf mich so gehetzt wird. Und da ich wusste, dass ich im Recht bin und es mir nicht nur einbilde und ich gemerkt habe, mein Kämpfen macht alles schlimmer statt besser und gerechter, bin ich kurz vor Weihnachten gegangen. Ich habe davor noch gefragt, ob ich den letzten Monat in eine andere Filiale wechseln kann, in der ich mich voll wohl gefühlt hatte. Das wurde mir auch genehmigt und die Filialleitung, die das alles ausgelöst hatte, war schon etwas beleidigt, dass ich mich bei der Personalbetreuerin über sie beschwert hatte und gebeten hatte, wo anders arbeiten zu dürfen. Ja sorry, du möchtest dass ich mit jedem männlichen Kunden flirte und stellst mich aber im nächsten Atemzug als nicht teamfähig und dumm dar? Da biste bei mir falsch bzw. wenn ich eine Prostituierte werden soll, dann zahl mir mehr Gehalt. Es war schön, zu sehen wie beleidigt sie war :) Wie ein kleines Kind, dem man sein Spielzeug weggenommen hat. Ich wurde von der Personalbetreuerin gefragt ob ich mir meinen überschüssigen Urlaub nicht auszahlen lassen wolle und stattdessen arbeiten kann bis Silvester und ich habe wirklich zu ihr gesagt "nein, weil ich am 2.1. wo anders anfange und ich körperlich und psychisch am ende bin. ich brauche eine pause" Ehrlicher hätte ich in dem Moment echt nicht mehr sein können.

So viel zu "ja vielleicht finde ich jetzt mein Glück". das gegenteil war der fall. diese frau hat dafür gesorgt, dass ich ursprünglich nie wieder in einer Bäckerei arbeiten wollte und es nochmal als Ergotherapeutin versucht habe. Diese Frau hat dafür gesorgt, dass ich bis heute wahnsinnige Angst davor habe, dass das nochmal passiert. Selbst in meiner Ergoklasse war ich immer versucht dass mich ja jeder leiden kann und sich niemand gegen mich stellt. Ich wollte wirklich Beruf wechseln -wegen ihr.

Ich könnte noch konkreter werden mit den Dingen, die sie mir angetan und/oder gesagt hat, aber dann wäre das Kapitel wirklich zu lange. Ich bin eh schon bei 1000 Wörtern xD 

Meine Lebensweisheit zum Thema Mobbing ist: Manchmal hilft es, sich zu wehren. Manchmal, wie in meinem Fall, macht es alles schlimmer und dann ist es vielleicht auch besser, wenn ihr Arbeitsstelle wechselt. Bestimmt findet ihr woanders euer Glück ^^ Wenn ihr Lehrling seid, müsst ihr aber teilweise damit leben, dass ihr wie Dreck behandelt werdet. Solange es noch in einem okayen Ausmaß ist, kann man nur sagen "Lehrjahre sind keine Herrenjahre". Es ist hart aber dadurch werdet ihr stärker :) Wichtig ist, dass ihr erkennt, was euch gut tut und wenn ihr merkt, es geht euch immer schlechter und schlechter, dann sollte eure mentale Gesundheit an oberster Stelle stehen. In keiner Arbeitsstelle ist es perfekt, aber ein Mobbing solchen Ausmaßes ist einfach nur noch toxisch.

Und noch ein kleiner Tipp, wenn ihr später Arbeiten gehen wollt: Ein Betrieb, der ständig neue Mitarbeiter sucht und bei dem ihr mitkriegt, dass die nen extremen Personalwechsel haben, wird wahrscheinlich kein schönes Arbeitsklima haben. Es hat meistens einen Grund, warum ein Betrieb einen starken Personalwechsel hat xD Das war bei der Bäckerei, in der ich Juli 2018 bis Mitte Dezember 2018 gearbeitet habe auch so. Bis heute sagt mir mein Dad ständig, dass die schon wieder ne nette und zuverlässige Verkäuferin suchen. Tja, ihr hattet eine nette und zuverlässige Verkäuferin, die die Trinkgeldkasse ganz schön klingeln hat lassen, aber ihr habt mich rausgemobbt. Da kann ich euch auch nicht  helfen. Dabei war es schon cool in einer Drive in Bäckerei zu arbeiten, aber wenn die Kollegen scheiße sind, hilft das auch nichts.

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