Gedanken

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Erstmal eine Triggerwarnung für die wenigen, die das hier lesen: Ich werde zum Teil auf meine Suizidgedanken und auch über meine Versuche schreiben. Wenn ihr euch damit  nicht wohlfühlt, dann lest dieses Kapitel bitte nicht. Danke.


Das ist wieder so ein spontanes Kapitel, wo ich so viel auf dem Herzen hab, dass ich das jetzt hier einfach loswerden muss.

Einige von euch haben wahrscheinlich eh mitbekommen, was momentan bei mir in der Arbeit los ist und heute, wo ich das scheiß Gespräch endlich hinter mir hab, wird mir erst bewusst, wie anders das hätte ausgehen können.

Ich weiß, für die meisten Menschen wäre das gar kein Problem, wenn man ihnen mit "darüber reden wir am Montag" daher kommt, weil sich die meisten keinen Kopf darüber machen oder zumindest weniger. Aber ich bin ein Overthinker. Ein Overthinker mit Suizidgedanken. Bei mir kann es sein, dass ein einfaches "ich finde dich nicht hübsch" oder ein "Ich will nicht dass du isst" oder ein Streit schwerwiegendere Folgen hat, als bei anderen.

Es ist zwar schon viel besser geworden und ich merke, dass ich mich von meinem Bedürfnis, jedem gefallen zu wollen, immer weiter entferne, aber genau das macht mir Angst und genau deswegen schreib ich das hier.

Nach dem Gespräch heute ist mir bewusst geworden, dass mein Teamleiter genau wusste, was er bei mir anrichtet, wenn er mir so unterschwellig und passiv-aggressiv schreibt und ich gehe davon aus, genau deshalb hat ers getan. Er weiß, ich denke das ganze Wochenende darüber nach und mache mich fertig deswegen.

Und das macht mich so sauer und auch traurig. Sauer, weil damit jegliches Vertrauen, was ich in ihn hatte, flöten gegangen ist und traurig, weil ich weiß, dass ich mir vor ein oder zwei Jahren dieses Wochenende noch was angetan hätte, weil ich noch nicht so weit war, wie ich es heute bin. Das heißt, wäre das vor ein oder zwei Jahren passiert, hätte es sein können, dass ich wieder in der Klinik lande oder vielleicht gar nicht mehr in der Lage wäre, das hier zu schreiben.

Nur weil mein Teamleiter es für sein Ego braucht, mich niederzumachen. Wegen 20 Minuten. Und einer Minute ausversehen zu früh ausstempeln (jaaaa das war sein zweiter Vorwurf heute).

Irgendwie macht mir das gerade ziemlich Angst zu wissen, dass mein früheres Ich sich wegen so was was angetan hätte. Ich weiß nicht, ob ich deswegen stolz auf mich sein soll, weil der Fortschritt nur minimal ist. Ich hätte richtig Lust ihm das zu sagen aber dann denke ich mir wieder, er wird es doch eh nicht verstehen und er verdient meine Ehrlichkeit auch nicht. Mit seinem "jetzt sind wir quitt" war es doch recht deutlich, dass er ganz genau wusste, was er tut. Aber irgendwie tut mir seine Freundin jetzt leid. Wenn er nur bei einem kleinen Verdacht auf Lügen (obwohl ich ihn meiner Meinung nach nicht angelogen habe, aber okay) so reagiert und so manipulativ wird, dann will ich gar nicht wissen, wie er zu ihr ist. Klar, in der Arbeit ist man nochmal anders als privat aber beängstigend ist es schon.

Darum sage ich immer: Ihr wisst nie was eure Worte mit anderen machen, weil ihr nie wisst, welches Päckchen der andere zu schleppen hat. 

Ich will nicht anders behandelt werden, aber ich will einfach wie ein Mensch behandelt werden. Ich will einfach meinen Job in Ruhe und ohne Angst machen können. Ich will einfach meinem Sinn des Lebens nachgehen und anderen helfen und wenn ich so an das Feedback, was ich heute von vielen Kunden bekommen habe, denke, dann weiß ich, dass ich alles richtig mache. Viele waren mir heute so dankbar, wie ich ihnen geholfen habe und manche meinten sogar, dass ich ihnen gerade ne Last abgenommen habe. Das will ich doch auch. Ich will anderen helfen. Aber wenn man mir Angst macht, kann ich das nicht.

Ich glaube einfach, dass es ein Zeichen von Buddha oder von keinem Ahnung wem war, mir heute fast nur Kunden zu geben, die super dankbar und super lieb waren und die mir so tolles Feedback gegeben haben, einfach, um mir zu zeigen "hey Sabrina, scheiß auf deinen Teamleiter. Zieh dein Ding durch. Das ist der Sinn deines Lebens". 

Ich werde auf jeden Fall mich weniger stressen, ob meine Werte und meine Sales gut sind. Wenn sie gut sind, ist es gut und wenn nicht, scheiß drauf. Bei so wenig Wertschätzung habe ich auch keine Lust mehr mich noch zu bemühen. Vor allem nicht für Mindestlohn. Ich gebe weiterhin mein Bestes, aber ich mache mich nicht mehr kaputt. Und wenn sie mir kündigen, dann sollen sie zur Hölle fahren.


Danke für eure Aufmerksamkeit

Tags und anderer random Quatsch ^^Where stories live. Discover now