Intergalaktisches Weihnachten

Teil 5 - Weihnachtlicher Backwettbewerb

„Nein, das macht man doch nicht so!", rief Ahsoka genervt und sank hinter ihrem Tisch zusammen. Sie war nervlich am Ende.

„Tut mir mega leid, dass meine Zimtsterne nicht aussehen wie Sterne", gab Anakin genervt zurück und schlug wütend auf den Teig vor ihm. „Ich bin der beste Jedi in der Galaxis, als würde das als Talent nicht reichen."

„Du bist ja außerordentlich bescheiden, Skywalker", bemerkte Mace Windu und gab sich Mühe, seine Stimme eingebildet klingen zu lassen. Doch das stolze Funkeln in seinen Augen ließ sich nicht ignorieren. Keiner hatte bisher mehr Kekse gebacken als er und das würde ihn in wenigen Stunden zum Sieger des Backwettbewerbs machen, wenn niemand eingriff.

Der Backwettbewerb kurz vor Weihnachten war eine neuere Tradition im Jedi-Tempel und hauptsächlich von Ahsoka und Obi-Wan unterstützt worden. Sie hatten damit argumentiert, dass die Jünglinge und Padawane sicherlich etwas Ablenkung gebrauchen könnten. Schließlich herrschte in der Galaxis noch Krieg, auch wenn man um diese Jahreszeit nicht so viel davon mitbekam. Der Jedi-Rat war überraschend leicht zu überzeugen gewesen und nun, einige Tage vor dem Fest, hatte man eine große Versammlungshalle im Tempel mit reichlich Tischen zum Backen ausgestattet. Zuerst hatte es beinahe die Vibes vom Nachsitzen für Jünglinge, Padawane, Ritter, Meister und Großmeister gehabt, weil der Rat natürlich dumm genug gewesen war, Windu mit dem Schmücken zu beauftragen. Und der Jedi hatte natürlich keine Ahnung, was das Wort Schmücken überhaupt bedeutete und hatte sich nur um die Lebensmittel gekümmert. Zum Glück war Ahsoka sofort zur Stelle gewesen, die die Stimmung mithilfe einiger Klone der 501sten durch Weihnachtsbäume, Lichterketten und fake Schnee in eine feierliche Richtung gelenkt hatte. Als Gegenleistung durften nun auch interessierte Klone am Wettbewerb teilnehmen.

Der Wettbewerb hatte sich herumgesprochen, was wahrscheinlich an dem tollen Preis lag, der versprochen wurde, obwohl noch gar keiner wusste, was sich in dem goldenen Umschlag befand, der neben Ashoka auf dem vordersten Tisch lag. Da Obi-Wan und sie die Idee für das Event gehabt hatten, spielten sie die Jury und nahmen nicht selbst am Wettkampf teil.

„Ihr habt gut reden, Meister Windu", knurrte Anakin und griff nun nach dem Nudelholz, um auf den Teig einzuschlagen. Das Werkzeug knallte so heftig auf den Tisch, dass das Mehl in die Luft wirbelte und er husten musste, weil es ihm geradewegs ins Gesicht flog. „Verdammte Kacke."

„Meine Güte, Meister!", rief Ahsoka schon wieder und hob verzweifelt die Hände in die Höhe. „Ich habe Euch extra gesagt, dass Ihr nicht so viel Mehl benutzen sollt! Aber nein, Ihr wisst ja wie immer alles besser!"

„Und was soll überhaupt diese rohe Gewalt?", fragte Obi-Wan sarkastisch. Er fuhr sich mit den Fingern durchs Haar und hatte bisher noch nicht den Anschein erweckt, als dass er tatsächlich mit dem Backen beginnen würde. Wahrscheinlich wollte er sein wundervolles Erscheinungsbild, wie er es selbst nennen würde, nicht zerstören. Ob er wohl wusste, dass niemand im Raum sein Outfit oder seine Frisur cool fand? Ahsoka und Rex hatten sich wenigstens die Mühe gemacht in Weihnachtskostümen aufzukreuzen ...

„Die Sterne formen sich nicht von selbst, nur weil du auf den Teig einschlägst", fuhr Obi-Wan fort und schüttelte den Kopf. Er sah aus wie ein enttäuschter Vater, der wusste, dass sein Sohn ihn vor allen anderen Eltern blamieren würde.

„Ich kann euch helfen, General", bot Rex an, der rechts von Anakin backte und seinem Freund einen seltsamen Blick zuwarf. Es war nur eine höfliche Geste. Jeder der Augen im Kopf hatte, sah, dass Anakin den Wettbewerb niemals gewinnen würde.

„Ich schaffe das allein, Rex", sagte Anakin und reckte das Kinn in die Höhe, wie ein trotziges Kind. „Aber da du so nett warst, werde ich meinen Preis mit dir teilen, wenn ich gewinne."