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große Triggerwarnung für so relativ alles, was einen triggern kann :)

Obwohl das wohl für die ganze Geschichte gilt, also wer jetzt noch nicht gemerkt hat, dass dies depressiv wird... der wird es nach dem Kapitel wissen.

Wir trinken immer noch. Ich habe nur aufgehört zu zählen.
Ich bin an der Grenze zwischen Verstand und Blackout.
Ich hasse es mich an etwas nicht erinnern zu können.
Doch aufhören will ich auch nicht.
Menno, scheiß Entscheidung.

Die Musik dröhnt immer noch.
Mein Kopf schmerzt.
Mir ist übel.
Und schummrig sowieso.
Ich sitze inzwischen auf einem der Gartenstühle, eine Flasche noch in der Hand.
Rotwein.

Meine körperlichen Probleme sind mir gleichgültig, nur meine Psyche bricht zusammen. Wie ein Kartenhaus aufgebaut wird, hat auch der Alkohol Erinnerungen wieder hochkommen lassen und gerade bin ich am Rande der Verzweiflung, wenn man weiß, dass es einstürzen wird, aber keine Methode kennt es zu stabilisieren. Es wackelt einfach bereits zu stark und falls jetzt noch ein Windhauch kommt, dann war es das und all die Mühe es aufzubauen war umsonst, wie mein Leben. Wow.

Momentan ist keiner, den ich kenne, in meiner Nähe.
Der perfekte Moment um zu gehen, doch zuvor leere ich noch die restliche Flasche, schließlich soll man keine Lebensmittel verschwenden.

Doch zu meinem Pech schaffe ich es nicht einmal bis zur nächsten Wand, als ich schon unsanft nach vorne kippe und glücklicherweise nur auf die Wiese falle.
Ich bleibe liegen, fehlt mir doch die Kraft wieder aufzustehen.

Dann spüre ich eine Hand, die nach meiner greift. Ich hätte jetzt auf die Klischeesituation mit Tobirama gewettet, aber die Hand fühlt sich anders an. Ich sehe meinen Gegenüber aus müden Augen an, erkenne aber nur Umrisse. Doch da ich nicht allzu viele Leute hier kenne, kann ich die Silhouette schnell Izuna Uchiha zuordnen. Toll nh? Eigentlich nicht. Ich kenn ja grade mal seinen Namen...

Er zieht mich hoch und wir sehen uns einen Moment an.

"Hmm... danke."
"Kein Ding."

Nach diesem sehr aufschlussreichen Gespräch will ich mich verabschieden, doch er meint er bringt mich noch bis zum Tor, bietet mir sogar an mich nachhause zu bringen, doch da will ich gerade überhaupt nicht hin. Ein Zuhause gibt es so nicht mehr für mich.

Wie philosophisch.  

Wir verlassen den Garten durch das Verbindungstor und ich lasse Izuna los, da er mich bis hier hin gestützt hatte, damit ich nicht von meinem Weg abkomme.

Mies gelaufen.

Man sollte meinen man würde aus seinen Fehlern lernen, doch nein, ich fliege filmreif direkt wieder auf die Fresse. Diesmal nicht mehr auf Gras, sondern auf die harten Steinplatten und auch noch mit vollem Schwung, so dass ich sogar unter stechenden Schmerzen vor mich hin fluche.

Mein linkes Knie schmerzt, mein linker Arm ebenfalls und mir liegt ein metallischer Geschmack auf der Zunge. Weder lecker noch ekelhaft, Blut halt.

Doch da ich zumindest nicht auf den Kopf gefallen bin, rappele ich mich wieder auf, beiße mir dabei fest auf die sowieso schon blutende Lippe und versuche den Schmerz zu unterdrücken. Dann humpele ich los. Egal wohin.

Dass Izuna da ist, ist mir schon wieder entfallen.

Ich habe das Gefühl wie betäubt zu sein, das Schmerzgefühl von gerade ist einfach abgeklungen und ich gehe als wäre nichts gewesen. Fancy, stattdessen geht das ganze Drama in meinen Tränen unter.

Und ich weiß, dass etwas nicht mit rechten Dingen zugeht. Als würde ich mich nicht von der Stelle bewegen. Es ist ein Gefühl, das mich wahnsinnig machen würde, hätte ich nicht schon einen Sprung in der Schüssel.

Es ist nicht der Alkohol, vielleicht bin ich einfach nur paranoid. Who knows...

Ich gehe durch den Park, bleibe an einer Ecke stehen und hole mein Handy heraus. Ich drehe mich um und leuchte den Weg an. Erfolglos. In beiden Richtungen ist keine Menschenseele zu sehen.

Paranoia oder nicht? Es ist schon einige Male vorgekommen, aber nicht so. Es war immer irgendwie unwirklich, doch jetzt eben nicht.
Panik macht sich neben dem Übelkeitsgefühl in mir breit, ich atme schwer und die Schmerzen meines Sturzes werden wieder spürbar. Dass meine Tränen immer noch laufen wie bei einem Wasserfall ist nicht nötig zu erwähnen oder? Das Kartenhaus, ihr erinnert euch-

Der kalte Abendwind um mich herum hält inne und stattdessen spüre ich eine beruhigende Körperwärme an mir und sogar mein Herz wird ganz warm. Wieder dieses Klischee des Alkohols als hätte ich Wahnvorstellungen, doch es ist real. Oder ich habe Wahnvorstellungen. Oder ich träume schon, aber es ist so schön...

Für eine Vergewaltigung fühlt es sich zu angenehm an, doch mein Kopf lehnt an einer eindeutig männlichen Brust.

Weibliche Intuition.

Das ist auch alles, ehe ich wieder dieses Stechen spüre, wie eine Mücke saugt etwas an meinem Hals und  allmählich verliere ich das Bewusstsein, aber nicht auf die herkömmliche Art, sondern als würde mir die Seele entweichen...

vielleicht fühlt sich auch so der Tod an?


P.O.V. vom Erzähler, weil ich einfach nie in einer Perspektive bleiben kann o.o

In dieser Nacht kommt keiner mehr an dem Ort vorbei, weshalb die erste Person, die die bewusstlose Saiya zu Gesicht bekommt eine frühmorgendliche Spaziergängerin ist. Eine alte Dame, die ihrem Hund folgt und als dieser lauter zu bellen anfängt als es eigentlich typisch ist, bekommt sie ein schlechtes Gefühl. Sie folgte ihm um die Ecke und erstarrt.

Sie erkennt das Mädchen, zumindest vom Sehen her ist sie dem Mädchen schon einige Male begegnet. Schließlich geht sie öfters diese Strecke spazieren und da ein Stück weiter das Basketballfeld ist, hat sie Saiya dort öfters mal mit einem Jungen, der auf sie wie ihr kleiner Bruder wirkte, gesehen.
Sie sieht sich panisch um, sie ruft um Hilfe, doch weit und breit niemand zu sehen.
Da läuft, als hätte es zufälliger nicht sein können, jemand vorbei, der der Alten bekannt vorkommt.

Sie hatte sich von der Bewusstlosen weggedreht und war ein paar Schritte in die andere Richtung, so hatte auch Itama noch nicht gesehen, was dort geschehen war und dribbelt ahnungslos seinen Basketball vor sich her.

"Junger Mann, deine Schwester...", beginnt sie außer sich, Itama fängt den Ball auf, blickt die alte Dame verwirrt an und lässt sich von der Frau dann zeigen, was sie so aufregt.
Ihm läuft augenblicklich auch ein Schauer über den Rücken, doch er zögert nicht näher zu gehen, er fühlt ihren Puls und teilt der Frau etwas heiser mit, dass Saiya noch lebt.

Er zieht ein Handy aus der Jackentasche und wählt den Notruf.

"Sie sind mit der Notrufzentrale verbunden, wie kann ich helfen?", fragt eine ernste, männliche Stimme. Er schildert die Lage, fordert Krankenwagen und Polizei an und gibt ihnen sein Wissen über Identität der Uzumaki weiter.

"Wie ist der Name des Mädchens?" "Saiya Uzumaki."
"Ihr Alter?" "Ich glaube 17."
"Und wohnt sie dort in der Nähe?"
"Ja, der Park liegt zwischen ihrem Haus und ihrer Schule."
"Weißt du wo sie wohnt?"
"Ich kenne die Adresse nicht, aber wohl beim Bürgermeister."
"Ach ja?" "Ja."
"Mir ist neu, dass dort ein Mädchen wohnt."
"Sie ist erst seit einigen Monaten hier, sie kommt aus Tokyo von Verwandten."
"Und in welcher Bindung steht ihr zueinander?"
"Wir sind nur Freunde."

Das Geräusch von Sirenen ertönt und ein Krankenwagen fährt langsam einen der Wege entlang. Die alte Frau, die immer noch unsicher am Rand steht, macht diese nun auf sie aufmerksam und der Wagen kommt zum Halten. Die Notärzte stürmen direkt zum Mädchen und reden alle so schnell, dass Itama keine Chance hat zu verstehen, was los ist.

Obwohl er sich eigentlich ein Urteil schon selbst gefällt hat.

Der Polizist am Telefon beendet das Gespräch und die Ärzte fragen, ob er mit ihr verwandt ist und das ganze endet ehe sich der Junge versieht.

So wird er einsam zurückgelassen und macht das einzige, was für ihn gerade einen Sinn ergibt, seinen Bruder anzurufen. Schließlich war ihm etwas Entscheidendes an ihr aufgefallen, das Tobirama interessieren könnte.




Thirst for blood? - IzunaWhere stories live. Discover now