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Tobirama und mein Onkel kommen wieder rein.

"Du kannst heute Abend entlassen werden.", teilt mir mein Onkel mit und ich nicke. Keine Ahnung, was er jetzt hören will. Sollte ich jetzt jubeln?

Jedenfalls räuspert er sich jetzt nochmal. "Ich würde alle Anwesenden also nun bitten das Zimmer zu verlassen. Dass sich unsere Saiya bis dahin ausruhen kann."

Mir gefällt zwar dieses unsere nicht, aber wahre Worte! Verschwindet endlich alle.

Auf Anweisung des Bürgermeisters erheben sie sich tatsächlich. Das nenne ich schon eher einen Grund zum Jubeln.

Ich höre noch die typischen Verabschiedungen von wegen "Gute Besserung" oder "Falls du etwas brauchst, sag Bescheid" und "schreib, so bald du entlassen wurdest".

Dann sind alle raus. Restlos und das auf einen Schlag!
Und jetzt kann ich wirklich jubeln, natürlich nur innerlich.
Nicht, dass ich noch vom Krankenhaus direkt in die Klapse eingewiesen werde ~

Jedenfalls herrscht jetzt endlich wieder Stille, zumindest für zehn Minuten, bis eine Krankenschwester reingelaufen kommt.
Sie erkundigt sich, wie es mir geht, macht mir die Infusionen aus dem Arm und bringt mir auf Nachfrage sogar mein langersehntes Wasser.

Dann soll ich aufstehen, damit wir sehen können, ob mein Kreislauf stabil ist und zum Überraschen der Pflegerin ist alles gut.

Ich fühle mich auch so gut wie top fit.
Vielleicht nicht wie neu geboren... aber zumindest bin ich alle Störenfriede los, die mir ein Ohr abgekaut haben. Das ist Motivation genug.

Danach Gewicht, Körpermaße, Blutabnahme, eine Urinprobe, eben der typische Check in so einem Krankenhaus.

Und wieder einmal stellt sich heraus, dass ich gesund bin.
Mir fehlt halt nur ein bisschen Kraft, weil ich ganze 34 Stunden geschlafen haben soll, aber das wird schon wieder.

Also meinen Schlafrhythmus kann ich jetzt wohl aufgeben... obwohl ich sowieso nie einen besessen habe, also macht das auch wieder nichts.

Und dann kommt der Moment, wo der Herr Oberdoktor zu mir kommt und mir einen langen Bericht hält, wo von ich kein Wort verstehe. Es interessiert mich auch nicht sonderlich, erst seine letzten, rettenden Worte lassen mich wieder aufhorchen.

"Damit können wir sie entlassen, Frau Uzumaki."

Ein kleines Jubeln kann ich mir nicht verkneifen. Das ist wohl die schönste Nachricht des Tages.

Sofort springe ich aus dem Bett auf. "Dann auf ein nicht baldiges Wiedersehen.", ich schnappe mir meine bereits gepackte Tasche und noch mein Handy vom Nachttisch und verlasse daraufhin eilig den Raum.

Das Krankenhaus zu verlassen stellt sich dann doch als komplizierter heraus.
Etagen, Treppen, Schilder... bin ich in einem Labyrinth oder wie?

Erstmal gehe ich den Schildern nach, die mich zum Treppenhaus führen und dadurch steige ich die Treppen hinab bis ins Erdgeschoss.
Da laufe ich dann erst zwei Mal im Kreis, bis ich die Logik hinter den Gängen checke und irgendwann irgendwie die Rezeption erreiche.
Von da aus ist es dann ein Klacks, nur noch durch die Eingangshalle und schon stehe ich am Ausgang.

Einem von vielen, egal, viele Wege führen nach Rom. Oder in dem Fall nach Hause.

Das Gelände eines Krankenhauses ist natürlich so kompliziert wie das Krankenhaus selbst auch. Erstmal ein ewiger Platz mit Bänken, ein paar vereinzelten Bäumen und ein paar Rasenflächen.

Dann auf der einen Seite ein paar Fahrradständer, ein Kiosk und gegenüberliegend davon ein Spielplatz. Dahinter ein Parkplatz.

Und wen erblickt man beim Umschauen, ja niemand anderen als Tobirama Senju, der da lauernd am Rande des Parkplatzes steht.

Ich hab ihn nicht gesehen, ich hab ihn nicht gesehen, ich hab ihn... scheiße, er kommt auf mich zu.

Unsicher bleibe ich stehen und warte ab, bis Tobirama neben mir zum Stehen kommt.
Ich setze ein überraschtes Lächeln auf.

"So ein Zufall aber auch, auf wen oder was wartest du?", frage ich, obwohl ich die Antwort aus seinem Blick schon herauslesen kann.

"Wir fahren dich."
"Wir?"

Er zeigt hinter sich, Hashirama hatte ich echt nicht bemerkt. Tobirama sticht halt durch seine Haarfarbe aus der Masse heraus. Obwohl bei so vielen alten Leuten, hätte man ihn auch übersehen können... naja, jedenfalls... wie war das?

"Nicht nötig, ich finde den Weg alleine.", versuche ich ihn abzuwimmeln. Vergeblich.
"Warst du denn schon mal hier im Krankenhaus?"

Ertappt. Ich hab absolut keine Ahnung, wo das Krankenhaus überhaupt liegt.

Aber wenn er sich schonmal anbietet und sie extra gewartet haben... und nein, mein Stimmungswechsel liegt nicht daran, dass ich gerade einen Regentropfen abbekommen habe und die Wolken aussehen als fängt es gleich an zu schütten!

"Na meinetwegen, dann danke."

Er nickt und ich folge ihm.

Lieber Herr im Himmel, bitte lege deine schützende Hand über mich und lass Hashirama Autofahren können.
Ich traue es ihm ganz ehrlich zwar zu... aber selbst mitfahren zu müssen, macht mir ein mulmiges Gefühl.

Hashirama dagegen scheint voll begeistert. Vielleicht will er mal bei Mito reinschnallen...

Ich setze mich auf die Rückbank. Tobirama ebenfalls, obwohl der Beifahrer Sitz doch frei ist!

Der Motor geht an und Hashirama fährt aus der Parklücke.
Bitte lass mich diese Autofahrt überstehen, ich bin doch gerade erst aus dem Krankenhaus raus!

Und zu jedermanns oder halt nur meiner Überraschung, fährt Hashirama sehr ordentlich. Sogar etwas zu sorgsam, dass man meinen könnte er wäre gerade bei der Fahrprüfung.

Aber mir solls ja egal sein.
Bis wir auf die Autobahn fahren.
Und ich glaube ich muss kotzen.

Wenn er will, hat Hashirama einen Fahrstil drauf, als würde man nen Hollywood Film drehen mit einer irren Polizeiverfolgungsjagd.

So weeee~

Ein Blick zu Tobirama lässt mich erahnen, dass er das schon gewohnt ist.

Wie stressig.

Obwohl mir bei der Strecke und dem Regen auffällt, dass ich doch lieber hier mitfahre als zu laufen.
Da hätte ich echt lange gebraucht, sogar mit Bus und Bahn...

Keine 5 Minuten dauert es bis es in Eimern schüttet. Hashirama lässt das glücklicherweise langsamer werden.

"Dabei schien heute Morgen doch noch so schön die Sonne.", seufzt Hashirama.

Aber weder ich noch Tobirama erwidern darauf irgendwas.

So vergeht auch der Rest der Fahrt in Stille. Nur der Regen prasselt weiter gegen die Scheiben.

Sehr aufregend, echt jetzt.

Andererseits... wenn sie doch zwei verrückte Psychos wären, die mich jetzt entführen wollen, was ich beim besten Willen nicht glauben kann und vor allem nicht möchte, dann habe ich halt einfach versagt. Aber komplett.

Thirst for blood? - IzunaWhere stories live. Discover now